FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020
170 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 markt & strategie I fondstipps Foto: © sewcream l stock.adobe.com D ass „des einen Leid“ meist irgend- einem anderen sehr gelegen kommt, weiß schon das Sprichwort. Wenn die ganze Welt aus gesundheitlichen Gründen im Hausarrest sitzt, muss man sich nicht wun- dern, wenn Spekulanten die Aktien jener Unternehmen kaufen, die Milliarden verdie- nen werden, wenn sie die so dringend benö- tigten Medikamente, Impfstoffe, Beatmungs- geräte oder auch nur Mundschutz- masken liefern können. Schon vor der Pandemie zählten Fonds, die in diesem Bereich investieren, zu den Langzeitsiegern. Die Begrün- dung dafür ist bekannt: Eine über- alterte Bevölkerung in den reichen Staaten, deren Lebenserwartung jährlich weiter steigt, ist eine verlässliche Abnehmerschaft für medizinische Produkte. Und die Nachfrage ist dabei auch nicht besonders elastisch – auf sein Herzmedikament verzichtet man nicht aus Kostengründen. Investmenthäuser, die ihren Kunden die Beimischung von ent- sprechenden Branchenfonds nahelegen, kön- nen daher auch nicht viel falsch machen, und dass sie aktuell in besonderem Maße erfolg- reich sind, ist auch nicht überraschend. Dass dies der Fall ist, zeigt unsere seit vielen Jahren regelmäßig durchgeführte Umfrage zu den je- weils aktuellen Fondsempfehlungen. Im Jah- resverlauf stieg die Zahl der Empfehlungen zu Aktienfonds mit dem Schwerpunkt Ge- sundheit und Pharma von zwei auf sieben. Das klingt nicht spektakulär, dabei darf aber nicht übersehen werden, dass Empfehlungen für einzelne Branchen vergleichsweise selten erfolgen. Ein besonderer Kandidat ist dabei der Di- gital Health Equity der Credit Suisse: Er kom- biniert die beiden Trendthemen Healthcare und IT. Das Management konzentriert sich auf Anlagen, die Lösungen für zentrale Pro- bleme der heutigen Gesellschaft versprechen: steigende Gesundheitskosten, Fachkräfte- mangel und Verbesserung der Gesundheit. „Der Automatisierung und Digitalisierung des Gesundheitswesens kommt in dem Zusam- menhang eine besondere Bedeutung zu. In den nächsten zehn Jahren werden technolo- gische Fortschritte jeden Aspekt des Gesund- heitswesens verändern – von der Forschung und Entwicklung über innovative Behand- lungsmethoden und Therapien bis hin zu Spitalseffizienz, Gesundheitsmonitoring und Frühdiagnosesystemen“ , erklärt der Schwei- zer Asset Manager zu seinem Fondstipp. Im laufenden Jahr konnten Anleger mit dieser Investmentphilosophie 18,72 Prozent ver- dienen, womit das Portfolio um 8,65 Prozent vor der von Morningstar errechneten Ver- gleichsgruppe „Branchen Biotechnologie“ liegt (siehe Grafik unten). Auf die Digitalisierung im Gesundheits- wesen setzt auch Apo Asset Management. Das Unternehmen zählt als Partner der Deut- schen Apotheker- und Ärztebank und der Deutschen Ärzteversiche- rung zu den echten Profis in Sa- chen Gesundheit. Der Apo Digital Health Aktien Fonds legte seit Jahresanfang um 10,56 Prozent zu und schlägt seine Morningstar- Peergroup damit um 7,07 Prozent (siehe Grafik Seite 174). „Anleger können mit dem Apo Digital He- alth an den Wachstums-Chancen des digitalen Gesundheitsmarkts in einem globalen Fonds partizi- pieren“ , argumentiert das Fonds- haus seine Investmentempfehlung. Die Fondsmanager wählen laut Apo Asset Management in der Viele Investmenthäuser haben erkannt, dass das Interesse an Gesundheits- und Pharma-Fonds aktuell größer ist als zu „normalen“ Zeiten. Sie raten zum Kauf. Mit Healthcare durch die Krise In der aktuellen Coronakrise gibt es nicht nur Verlierer: Fonds die auf den Gesundheitssektor und auf moderne Technologien setzen, sind derzeit gefragt. Auch immer mehr Fondshäuser raten zu solchen Produkten. Krisen-Profiteur Der Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity konnte sich der Abwärtsspirale zwar nicht ganz entziehen, ging aber klar als Krisengewinner hervor. Quelle: Morningstar 2020 2019 2018 80 % 100 % 120 % 140 % 160 % 180 % Morningstar-Branche Biotechnologie Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity
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