FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

Ausgabenanteil für den Gesundheitssektor am gesamten BIP deutlich zu. Das heißt, ohne eine erhebliche Effizienzsteigerung wird es nicht gehen. Opfer: Das war für uns unter anderem einer der Gründe, warum wir bereits Mitte 2017 den Apo Digital Health Aktien Fonds aufge- legt haben. Wir wollten speziell in Aktien von Unternehmen investieren, die ihre Umsatz- erlöse und Gewinne durch ihren Bezug zur Digitalisierung des Gesundheitssektors erzie- len beziehungsweise ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben dafür aufwenden. Das sind vor allem Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie und Medizintechnik, aber auch aus den Bereichen Betreuung und Pflege sowie Logistik und Vertrieb. Und die Entwicklung in diesen Bereichen gibt uns insofern Recht, als der Fonds nach zweistel- ligen Wertzuwächsen in den Jahren 2018 und 2019 selbst nach den Kursturbulenzen seit Ende Februar auch für das laufende Jahr noch eine positive Performance von 8,5 Prozent per Mitte Mai aufweisen kann. Wie sieht das bei Ihrem Flaggschiff, dem Apo Medical Opportunities, aus? Sendelbach: Auch dieser Fonds weist im lau- fenden Jahr mit einer zugegeben etwas gerin- geren Performance von etwas über einem Prozent eine positive Wertentwicklung auf. Aber birgt eine zu starke Konzentration auf Themenfonds im Gesundheitssektor nicht ein gewisses Risiko in Anbetracht der Tatsache, dass gerade Themenfonds zuletzt weniger nachgefragt waren? Sendelbach: Dazu gibt es zwei Aspekte zu er- läutern. Zum einen sehen wir uns nicht in der Situation einer zu starken Konzentration auf das Gesundheitsthema. Dieser Sektor macht mit rund 1,2 Milliarden Euro unserer Assets under Management lediglich rund 40 Prozent unserer insgesamt verwalteten Fondsgelder aus. Man darf ja nicht vergessen, dass drei Fünftel unserer Fondsvolumina in breit ge- streuten Multi-Asset-Fonds und Dachfonds gemanagt werden. Zum zweiten betrachten wir zum Beispiel den Apo Medical Oppor- tunities nicht als Themenfonds. Aus unserer Sicht ist es ein international investierender Aktienfonds mit einem Investitionsschwer- punkt in den vier Bereichen Pharmazie, Bio- technologie, Medizintechnik und Infrastruktur, die jeweils zu rund einem Viertel im Fonds vertreten sind. Opfer: Das unterscheidet den Fonds im übri- gen nicht nur von den passiven, sondern auch von den meisten der aktiv gemanagten Pro- dukte der Mitbewerber. Ein ETF, aber auch die meisten aktiven Fonds in diesem Sektor orientieren sich am MSCI Healthcare-Index, der zu etwas mehr als 50 Prozent Pharma- werte enthält und einen rund 65-prozentigen Anteil an US-Werten aufweist. Dass das durchaus einen Unterschied macht, haben in- zwischen auch viele institutionelle Investoren verstanden, die einem Investment in den He- althcare-Sektor lange Zeit durchaus kritisch gegenübergestanden sind. Mittlerweile haben aber auch viele Profianleger verstanden, dass ein professionell gemanagtes Investment in den Gesundheitssektor in Abwärtsphasen der Aktienmärkte eine Korrelation von lediglich 0,6 aufweist, wodurch entsprechende Verluste erheblich geringer ausfallen. Und in der Aufwärtsphase? Opfer: Da liegt die Korrelation bei etwa 0,8, was natürlich bedeutet, dass die Aufwärts- bewegung nicht ganz so stark auffällt wie die des Gesamtmarktes. In der Gesamtrechnung über einen längeren Zeitraum führt das dazu, dass ein Investor, der 30 bis 35 Prozent seiner internationalen Aktienquote in ein Konzept wie den Apo Medical Opportunities investiert, eine Reduktion seines Gesamtrisikos um teil- weise 30 Prozent erzielt – bei einer Erhöhung seiner Sharpe Ratio um 25 Prozent. Anders ge- sagt: Eine Großanleger wie eine Versicherung könnte sich bei gleichem Risikobudget eine Heiko Opfer: „Mittlerweile haben auch viele Profianleger verstanden, dass ein professionell gemanagtes Investment in den Gesundheitssektor in Abwärtsphasen der Aktienmärkte eine Korrelation von lediglich 0,6 aufweist.“ » Wir wollten in Aktien von Unternehmen investieren, die ihre Umsatzerlöse und Gewinne durch ihren Bezug zur Digitalisierung des Gesundheitssektors erzielen beziehungsweise ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben dafür aufwenden. « Heiko Opfer, Apo Asset Management » Wir sehen uns hervorragend aufgestellt im Hinblick auf unser angestammtes Thema der Investments in die Gesundheitsmärkte. « Heiko Opfer, Apo Asset Management Foto: © Andreas Endermann Heiko Opfer Heiko Opfer gehört seit 15. Mai 2018 der Geschäfts- leitung von Apo Asset Management an. Der promo- vierte Wirtschaftswissenschaftler hat davor für die Deka Investment gearbeitet, zunächst als Portfolio- manager, Risikomanager sowie Analyst, später über- nahm er die Leitung des Bereichs „Quantitative Asset Allocation und Wertsicherung“. Dabei verantwortete er die Entwicklung und das Management eines brei- ten Spektrums von Publikums- und Spezialfonds für private und institutionelle Anleger. markt & strategie I claus sendelbach und heiko opfer | apo asset management 128 www.fondsprofessionell.de | 2/2020

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