FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2020

164 www.fondsprofessionell.at | 2/2020 Miskarik auch 2020 weiter: „Wir hatten An- fang des Jahres drei richtig starke Monate und waren bereits deutlich über Plan.“ Mit der Coronakrise änderte sich die Situation dann allerdings schlagartig. „Plötzlich ging es bei vielen Endkunden darum, Liquidität zu schaf- fen. Die Vermittler konnten die meisten Kun- den davon überzeugen, dass es vernünftiger ist, die Verträge nicht zu stornieren. Wir haben dann auch Prämienpausen von sechs Monaten angeboten, dadurch konnten wir die Stornos in einem sehr überschaubaren Rahmen halten. Und per Mitte Mai sind wir interessanterweise trotz Coronakrise gar nicht so weit weg von unseren Zielen. Wir haben die Vermittler auch massiv mit IT-Technologie unterstützt und ihnen die Möglichkeit der digitalen Unter- schrift nähergebracht, für viele Vermittler war das noch Neuland. Dementsprechend dankbar waren sie für die Unterstützung. Zudem haben wir ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, um aus dem Bestand heraus Geschäft generieren zu können.“ Die aktuelle Phase zeigt laut Miska- rik aber auch den Vorteil von ungezillmerten Tarifen. „Wenn man in dieser Zeit ausschließ- lich von Upfront-Provision abhängig ist, dann wird es schwierig. Natürlich ist es mühsam, bis man mit dem ungezillmerten Tarif einen vernünftigen Bestand aufgebaut hat, langfris- tig profitieren Vermittler und Kunden jedoch davon.“ Miskarik hat die Zeit aber auch ge- nutzt, um den Vermittlern Aus- und Weiter- bildungsangebote zu liefern, damit diese ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen können. „Unser Ansatz war es zu sagen, dass wenn die Vermittler nicht zu den Kunden können, wolle wir ihnen zumindest ermög- lichen, die Zeit entsprechend zu nutzen, um ihren Weiterbildungsverpflichtungen nach- kommen zu können.“ Insgesamt 3.000 Ver- mittler konnten so seit Beginn der Krise bei den Webinaren begrüßt werden. „Wir waren von der Nachfrage durchaus überrascht und mussten sogar mehrmals unsere Software- lizenzen erweitern.“ Etwas schwieriger stellte sich die Situation bei der Uniqa Österreich dar. Beim zweitgröß- ten Anbieter von Lebensversicherungen ver- ringerten sich die verrechneten Konzernprä- mien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung im Jahr 2019 um 3,7 Prozent. Der Grund dafür liegt laut Uniqa-Vorstand Peter Eichler unter anderem in der geplanten Rücknahme des Einmalerlagsgeschäfts und der rückläufigen Entwicklung in der ZUV. Während der Coro- nakrise blieb die Nachfrage nach Lebens- versicherungsprodukten jedoch stabil. „So sehen wir in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres bei der fondgebundenen Lebensversicherung einen Rückgang um lediglich etwa 15 Prozent. Für den Rest des Jahres erwarten wir in der FLV jedenfalls ein deutliches Ansteigen, weil der Einstieg, gerade wenn die Börsen im Minus sind, für Anleger attraktiv ist und größere Wachstumsraten erwarten lässt“, erklärt Eichler. GEORG PANKL | FP Foto: © Goran Andric Michael Miskarik, HDI Leben: „Wir haben die Vermittler auch massiv mit IT-Technologie unterstützt.“ fonds & versicherung I lebensversicherungen Verrechnete Prämien Lebensversicherung (gesamt) seit 2006 in Mio. Euro +/– 2018 Marktanteil 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2019 2019 in % Wiener Städtische 7 1979,4 1902,8 1913,9 1785,9 1935,1 1700,2 1627,0 1590,3 1631,1 1621,4 1475,9 1347,8 1294,4 1300,0 5,6 23,74 Uniqa Österreich 5 1452,5 1497,9 1531,3 1635,6 1656,0 1448,4 1274,2 1344,0 1272,4 1418,3 1103,9 1051,9 1020,2 981,8 -38,4 17,93 Generali 4 700,2 684,3 730,0 686,9 679,8 748,9 693,6 683,0 718,6 684,2 623,1 606,9 616,1 601,8 -14,3 10,99 Ergo 1 357,0 713,1 734,9 904,6 820,2 678,5 585,1 553,7 609,2 591,4 546,1 458,4 456,1 435,9 -20,2 7,96 Allianz 418,3 436,2 501,1 481,8 419,8 436,6 418,0 394,5 414,7 408,1 394,6 382,9 372,7 383,9 11,2 7,01 Wüstenrot 359,1 353,9 353,6 319,5 316,9 300,4 293,2 282,7 289,7 297,7 287,1 282,6 265,3 247,0 -18,3 4,51 Bawag PSK 99,2 174,5 208,8 217,6 266,5 206,9 204,1 218,4 314,1 280,8 230,9 217,0 211,5 210,3 -1,2 3,84 Donau 231,0 248,3 205,7 198,8 211,4 240,3 250,3 252,8 239,1 222,6 226,0 214,1 203,7 210,3 6,6 3,84 ÖBV 142,3 152,5 138,8 140,8 146,3 145,3 142,4 150,8 171,6 178,0 162,5 154,3 150,0 155,0 5,0 2,83 Helvetia 2 84,7 83,6 82,0 75,0 79,2 82,6 92,3 103,3 135,8 134,7 202,8 201,3 183,0 151,1 -31,9 2,76 Grawe 105,8 101,4 107,3 121,5 118,0 113,0 117,0 124,8 141,8 133,3 133,8 133,4 137,1 142,4 5,3 2,60 Zurich 152,0 158,1 136,5 160,5 169,2 189,2 141,1 152,7 180,3 183,4 148,4 197,8 150,0 132,0 -18,0 2,41 Nürnberger 105,5 110,5 114,0 113,2 111,4 109,2 105,3 104,0 106,0 106,2 103,2 104,4 106,9 108,4 1,5 1,98 OÖ Versicherung 74,3 85,9 95,5 89,1 120,9 117,5 114,4 112,4 146,6 136,0 114,2 110,8 108,6 106,8 -1,8 1,95 FWU Life 6 196,4 206,9 209,1 195,1 189,5 188,4 180,1 158,6 146,6 136,0 122,8 107,3 92,9 83,8 -9,1 1,53 HDI Leben 3 100,3 104,3 103,2 89,1 114,8 85,3 81,3 75,4 72,3 71,1 71,5 71,4 72,2 75,0 2,8 1,37 NÖ Versicherung 40,4 43,3 45,2 44,9 45,9 45,1 44,9 47,4 51,3 50,8 48,9 48,2 49,2 48,2 -1,0 0,88 Merkur 54,3 55,7 57,0 54,2 51,8 49,6 48,8 46,8 48,6 47,4 50,1 48,2 45,9 44,9 -1,0 0,82 VLV 19,9 18,2 19,4 20,5 20,6 19,5 20,2 20,8 23,6 24,4 23,8 23,8 24,6 24,6 0,0 0,45 Tiroler – – – – – – – 12,3 14,9 14,9 12,8 13,3 12,9 12,6 -0,3 0,23 Hypo 14,3 14,4 14,3 14,0 13,7 13,8 13,7 12,3 12,2 10,8 10,4 9,9 9,0 8,2 -0,8 0,15 Kärntner Landesv. 6,8 7,3 7,6 7,9 8,5 8,2 8,5 8,4 9,5 8,8 7,9 7,5 7,3 7,1 -0,2 0,13 APK 3,4 2,7 2,8 2,0 2,2 2,9 2,6 3,9 4,7 7,4 6,7 8,1 7,3 4,9 -2,4 0,09 1 Mit 2012 wurde aus der Victoria Volksbanken Versicherung die Ergo Versicherung AG. 2013 wurde die Bank Austria Versicherung in die Ergo Versicherung AG integriert. | 2 Ab dem Jahr 2005 wurde aus der Anker Versicherung die Helvetia. 2014 wurde die Basler übernommen, die Helvetia-Zahlen sind daher inklusive der Basler Versicherung zu verstehen. | 3 Gerling und Aspecta werden zur Veranschaulichung gleich in Summe geführt, obwohl der Zusammenschluss erst später erfolgte. | 4 Mit 2015 wurde der gesamte Bestand der Drei-Banken-Versicherungs-Aktiengesellschaft durch die Generali Versicherung AG übernommen.| 5 Mit 2016 wurden Finance Life, Raiffeisen Versicherung und Salzburger Landes-Versiche- rung unter dem Dach der Uniqa Österreich zusammengelegt. | 6 Die FWU Life war bis vor 2017 die Skandia Versicherung Österreich. | 7 Mit 2018 wurde die S-Versicherung mit der Wr. Städtischen fusioniert. Quelle: FONDS professionell, VVO

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