FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2019
Unternehmen Finanzguru. Es nahm an unse- rem Hackathon teil, den wir 2016 veranstal- teten. Die Idee von Finanzguru, unterschied- liche Konten und Verträge in einer App zu bündeln, um diese optimal analysieren zu können, haben wir dann gemeinsam bis zur Marktreife weiterentwickelt. Anhand der Ein- und Ausgaben berechnet die App das frei verfügbare Einkommen und kann so auch darstellen, in welcher Höhe ein möglicher monatlicher Sparbetrag liegt. Wir sind nun auch an dem Unternehmen beteiligt. Daneben kooperieren wir aber zum Beispiel auch mit Buhl Data Service, einem großen Anbieter von Steuererklärungssoftware. Mithilfe der Transaktionsdaten lassen sich Steuererklärun- gen bereits vorausfüllen, was den gesamten Prozess deutlich einfacher macht Die Einsatzmöglichkeiten der Schnittstel- le und der dahinter liegenden Kunden- daten sind umfangreich. Wo sehen Sie noch Potenzial? Die Idee von Open Banking ist es ja, auch mit Partnern zu kooperieren, um dem Kunden Lösungen für andere Lebensbereiche zur Verfügung stellen zu können. In Zukunft werden wir daher sicher noch völlig neue Einsatzmöglichkeiten für die Bankdaten sehen. Diese reichen über Anwendungen im Bereich E-Commerce, wo es darum geht, Kunden zu verifizieren oder das Ausfallsrisiko bei Zahlungen zu minimieren, bis hin zu Anwendungen im Bereich Mobility und Smart Home. Geht es für die Banken, die in den ver- gangenen Jahren die Nähe zu Fintechs gesucht haben – sei es über Inkubatoren oder andere Wege – am Ende nicht vor allem darum, sich günstig an diesen Unternehmen beteiligen zu können? Eine Beteiligung ist natürlich in einigen Fällen für beide Seiten sinnvoll. Unser Ziel ist es al- lerdings, bereits mit der Schnittstelle an sich einen attraktiven Wert zu schaffen. Wir arbei- ten beispielsweise aktuell mit dem Schweizer Fintech Utluna zusammen, das durch unsere Schnittstelle sofort Zugang zu unserer großen Kundenbasis und zum deutschen Markt hat. Das Unternehmen bietet Analysen der Depot- daten und eine Vermögensübersicht an. Be- sonders für junge Unternehmen ist es dadurch einfach attraktiv, Partner unseres API-Pro- gramms zu sein. Es muss also nicht zwangs- läufig auf eine Beteiligung hinauslaufen. Das Ziel ist ganz klar, langfristig eine Vielzahl an Lösungen für unsere Kunden aufzubauen. Wie sieht es mit Anwendungen im Ver- mögensverwaltungsbereich aus? In diesem Bereich gibt es bereits viele Anbie- ter, mit denen wir auch im Gespräch sind. über Fintechs als Chance “ » Mittlerweile haben wir es geschafft, den Onboarding-Prozess auf unter zwei Wochen zu bekommen. « Joris Hensen, Deutsche Bank www.fondsprofessionell.at | 4/2019 235
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