FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2019
Fotos: © Günter Menzl D ie alljährliche FMA-Aufsichtskon- ferenz ist für die durch die Behörde beaufsichtigten Unternehmen eine Pflichtveranstaltung: Kaum eine Bank, Versi- cherung, Wertpapierfirma oder Pensionskasse, die nicht mit einem hochrangigen Vertreter vor Ort ist. Ganz freiwillig sind freilich die wenigsten hier, vielmehr möchte es sich nie- mand mit der mächtigen Behörde verscherzen und durchAbwesenheit unangenehm auffallen. Unter den Besuchern war dann natürlich auch Thema, wie es in Zukunft mit der Behörde weitergehen wird, nachdem die Aufsichtsre- form im Zuge der Neuwahlen gestoppt wurde. Aber auch der Auftritt des neuen OeNB-Gou- verneur Robert Holzmann sorgte für reges Interesse bei den Besuchern der Konferenz. „Geopolitische Rezession“ Jene rund 800 Marktteilnehmer, die dem Ruf der FMA dieses Jahr gefolgt sind, wurden vom Gastgeber gleich zu Beginn auf den Boden der Tatsachen geholt. So warnte FMA- Vorstand Helmut Ettl in seiner Eröffnungsrede vor den Risiken einer „geopolitischen Rezes- sion“ und mahnte, wachsam zu sein und ent- sprechende Vorbereitungen zu treffen. „Die weltweit eskalierenden Handelskriege, die sich zuspitzenden Konflikte, insbesondere in der arabischen Welt, der nach wie vor drohen- de ungeordnete Brexit sowie die tiefe Krise des Multilateralismus, die die Ordnungskraft multilateraler Standards und multilateraler Institutionen immer mehr unterminiert, sind geopolitische Risiken, die das Potenzial haben, eine Rezession auszulösen“, so Ettl. In einer Umfrage hatten die Konferenzteil- nehmer selbst das anhaltende Niedrigzins- umfeld sowie die operationalen Risiken wie IT- und Cyberrisiko, Rechtsrisiko oder Con- duct-Risiken als größte Herausforderungen für die Finanzbranche gesehen. Ettl schlug auf Die diesjährige FMA-Aufsichtskonferenz spannte unter der Überschrift „The Big Picture – relevante Themen kontrovers diskutiert“ einen weiten Themenbogen. Von Rezessions- bis Cyber risiko FMA-Vorstand Helmut Ettl mahnt Vorbereitung auf eine „geopolitische Rezession“ ein: „Die weltweit eskalierenden Handelskriege, die sich zuspitzenden Konflikte, insbesondere in der arabi- schen Welt, der nach wie vor drohende ungeordnete Brexit sowie die tiefe Krise des Multilateralismus sind geopolitische Risiken, die das Potenzial haben, eine Rezession auszulösen.“ Elke König, Vorsitzende der SRB: „Bis zu einer vollendeten Bankenunion kommt noch viel Arbeit auf die EU zu.“ 196 www.fondsprofessionell.at | 4/2019 vertrieb & praxis I fma-aufsichtskonferenz
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