FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019
STUDIE Frauen von Altersarmut besonders betroffen Die künftige Nettopension wird von Frauen oftmals deutlich überschätzt. Zu diesem Er- gebnis kommt eine kürzlich von der unabhän- gigen Plattform „Damensache“ in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) durchgeführte Studie. Insgesamt wurden im Rahmen der Studie rund 500 Jungakademike- rinnen befragt. Förderpartner aus dem Finanz- sektor waren Finum, die Helvetia und Uniqa. Das Ziel der Studie ist laut „Damensache“- Gründerin Marietta Babos, Frauen über Finanz- und Altersvorsorge aufzuklären und dazu zu motivieren, einschlägige Handlungen zu setzen, damit sie ein finanziell selbstbe- stimmtes Leben in jedem Alter führen können. Dabei warnt Babos: „Wir schlittern auf einen Pensionswandel ähnlich dem Klimawandel zu. Junge Frauen müssen sich der Gefahr bewusst sein.“ So zeigt die Studie, dass nur ein Drittel der Befragten behaupten, das Drei-Säulen-Mo- dell der staatlichen, betrieblichen und privaten Vorsorge in Österreich zu kennen, und selbst davon können nur zwei Drittel alle drei Ele- mente richtig benennen. Offenbar haben die Befragten zumindest bereits ein Bewusstsein zur geringen Höhe von Pensionen; dieses hat sie wohl zu realistischen bis pessimistischen Einschätzungen verleitet. „Die Pensionsschere und das damit einhergehende Risiko der Altersarmut ist jungen Frauen bekannt, den- noch werden kaum Vorsorgemaßnahmen getroffen“, fügt Alexander Neubauer von der Helvetia hinzu. Interessanterweise wird laut den Studienergebnissen die eigene Nettopen- sion überschätzt: Die Befragten geben an, dass ihr finanzieller Bedarf um 60 Prozent höher sein werde als die geschätzte Alterspension für Frauen und dass sie hofften, etwa die Hälfte des fehlenden Betrags durch eigene Overper- formance zu decken. www.damensache.at PRIVATE VORSORGE Große Lücke zwischen Wollen und Haben 42 Prozent der Österreicher im Alter von 18 bis 60 Jahren haben keine Lebensversiche- rung oder Pensionsvorsorge, gleichzeitig hal- ten aber 89,2 Prozent private Vorsorge für sehr wichtig oder wichtig. Das zeigt eine Vor- sorgeumfrage von Telemark-Marketing, de- ren Ergebnisse beim diesjährigen Experten- treffen der Versicherungsmakler im Rahmen des Forums Alpbach präsentiert wurde. Grund für die fehlende Vorsorge sind in erster Linie fehlendes Interesse (27,8 Prozent) oder zu we- nig finanzielle Mittel (25,9 Prozent). Etwas mehr als 40 Prozent gehen davon aus, dass sie bis jetzt nicht ausreichend vorgesorgt haben, wobei interessanterweise nur ein Drittel der Personen ohne Vorsorgeprodukt in den näch- sten Jahren ein solches abschließen möchte. FINTECH Investor steigt bei Vergleichsportal Fynup ein Das Vergleichsportal und Fintech-Start-up Fynup hat mit Hermann Futter und dessen Compass-Gruppe einen neuen Investor an Land gezogen. Nun will man gemeinsam die Entwicklung eines Konsumentenportals vor- antreiben. Die Unabhängigkeit von Banken und Versicherungen sieht Staudinger auch mit der strategischen Verstärkung durch die neue Gesellschafterin nicht gefährdet. Laut Fir- menbuch hält die Compass-Gruppe zudem nur 6,78 Prozent an Fynup. www.fynup.com 48 www.fondsprofessionell.at | 3/2019 Foto: © Vorsorge Veranstaltung, BMWFWGlaser, Allianz Gruppe, Uniqa, LML, Wiener Städtische V.l.n.r.: Alexander Neubauer (Helvetia), Petra Schuh-Wen- del (Finum), Dr. Marietta Babos (Damensache), Sandra Oehler (Uniqa), Prof. Dr. Christian Garaus (WU Wien) news & products I versicherungen Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Reinhold Mitterlehner, OÖ Versicherung Der ehemalige Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ist neuer Aufsichtsratspräsident der Oberösterreichischen Versiche- rung. Mitterlehner war bereits Mitglied des Aufsichtsrates. In der Funktion des Vorsitzenden folgte er nun Leo Windtner nach, der dem Gremium 15 Jahre lang vorstand. Xaver Wölfl, Allianz-Gruppe Zum Jahreswechsel kommt es im Vorstand der Allianz-Gruppe in Österreich zu einer Reihe von Veränderungen. Zahlreiche wich- tige Fäden sollen dann bei Xaver Wölfl zusammenlaufen: Wölfl war bisher im Vorstand als CMO tätig und wird die Funktion des COO übernehmen. Damit folgt er Gerhard Bernard nach. Carsten Abraham, Uniqa Carsten Abraham hat als neuer CEO die Leitung der Uniqa Liechtenstein übernommen. Der gebürtige Deutsche studierte Betriebswirtschaftslehre und war seit 2006 im Uniqa-Konzern in mehreren leitenden Funktionen tätig. Zuletzt war er seit 2016 CFO der liechtensteinischen Uniqa-Tochter. Norbert Koblmüller, LML Versicherungsmakler Die LML Versicherungsmakler hat die Geschäftsleitung erwei- tert und dazu Norbert Koblmül- ler als weiteren Geschäftsführer und Gesellschafter in die Unter- nehmensleitung berufen. Der gebürtige Linzer verbrachte die letzten 15 Jahre beim irischen Spezialversicherer Standard Life International DAC aus Dublin. Hermann Fried, Bsurance Das heimische Insurtech-Start- up Bsurance hat mit Hermann Fried einen Topexperten der österreichischen Versicherungs- branche ins Team geholt. Der ehemalige Vorstand der Wiener Städtischen ist seit August für den Ausbau der Partnerschaften sowie die Entwicklung von eige- nen Produkten zuständig.
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