FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019

Franklin Templeton sieht im Anleihen- bereich vor allem bei Schwellenländerstaats- anleihen Chancen. „Mit nur zwei Prozent ist Amerika unter den Industriestaaten einer der Top-Performer. Australien bietet ein Prozent, und in Europa ist nichts zu holen“, erläutert Horst Mathä von Franklin Templeton. Wie bei Aktien sieht das Investmenthaus auch bei Renten derzeit die größten Chancen in den Emerging Markets, wobei nicht verschwiegen werden dürfe, dass hier auch mit höheren Kursschwankungen zu rechnen sei. Franklin Templeton versucht laut Mathä, hier zusätzli- che Ertragspotenziale zu heben, in dem man etwa auf Veränderungen bei der Bonität in den Schwellenländern setzt. Mathä sprach in diesem Zusammenhang auch das Thema Ar- gentinien an. Bekanntlich waren Michael Ha- senstabs Fonds – er ist der prominenteste An- leihenmanager der Gesellschaft – im Sommer vom Argentinien-Crash betroffen. Mathä da- zu: „Im Global Return und Global Bond Fund sind wir mit nicht unerheblichen Positionen investiert. Eine wichtig Frage in Bezug auf diese Investments ist: Was genau hält man in ausländischer Währung und was in lokaler? Wenn man in der Lokalwährung Peso inves- tiert ist, wurde man um einiges härter getrof- fen. 80 Prozent der argentinischen Anleihen sind in Fremdwährung denominiert. Davon hält der IWF gut die Hälfte. Unserer Meinung nach ist es ein positives Signal, dass der IWF hinter einem Restrukturierungsplan steht. Beim Thema Schulden ist vor allem eines wichtig: Wer sitzt mit mir im Boot?“ Datenqualität ist alles Am derzeit wohl am intensivsten diskutier- ten Anlagethema ESG führte auch bei dieser Veranstaltung kein Weg vorbei. Was vor Jah- ren als Nischenthema begann, hat sich in jüngster Zeit angesichts der Klimadebatte zu einem Megatrend entwickelt. Als Unterneh- men, das sich seit zwei Jahrzehnten intensiv mit der Thematik auseinandersetzt, sieht sich die DWS hier als erste Adresse für Investoren. Werner Painsy, Vertriebschef in Österreich, wies unter anderem darauf hin, dass sich der ESG-Ansatz der DWS quer durch den gesam- ten Investmentprozess ziehe. Painsy wies auf einen Aspekt hin, den viele Investoren ver- mutlich kaum beachten: die Datenqualität als Basis der Analyse. „Wenn man das Thema ESG ordentlich betreiben will, benötigt man viele hochwertige Daten, um den Unterneh- men wirklich auf den Zahn fühlen zu kön- nen.“ Aus diesem Grund nutze man bei der DWS nicht nur einen, sondern alle sechs am Markt befindlichen Datenanbieter. Für die Teilnehmer am Investmentforum dürfte sich der Besuch jedenfalls gelohnt haben – man lernt nie aus. AZIM EL-MORSI | FP Seine Premiere feierte das Investmentforum im Courtyard Marriot in Linz. Seinen Abschluss fand das FONDS professionell Investmentforum in Innsbruck. Über 100 Teilnehmer besuchten das FONDS professionell Investmentforum im Park Hyatt in Wien. Insgesamt nahmen über 300 Besucher an der Veranstaltungsreihe in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck teil. Horst Mathä, Franklin Templeton: „Wir haben nicht unerhebliche Positionen in argentinischen Staatsanleihen. Generell ist beim Thema Schulden vor allem eines wichtig: Wer sitzt mit mir im Boot? Günther Ritzinger, KCU: „Wer gutes Geld verdienen will, muss die Regeln kennen und sich daran halten.“ 221 www.fondsprofessionell.at | 3/2019

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