FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019
verweist auch er auf Anlagemöglichkeiten in einem Sektor, der eher defensiven Charakter aufweist: das Gesundheitswesen. Sevcik be- tonte in seinem Vortag, dass das Ertrags- wachstum in dieser Branche weniger direkt vom Wirtschaftswachstum abhängig sei. Die erwarteten Wachstumsraten seien vielmehr mit langfristigen Produktzyklen verbunden, die von einer kontinuierlichen Innovation und Produktivität in Forschung und Entwicklung profitieren. Als weiteren Vorteil der Sparte Healthcare sieht Sevcik die geringe Abhän- gigkeit von der Entwicklung in den Schwel- lenländern: „Im J.P. Morgan Healthcare Fund ist kein einziger Emerging-Markets-Titel enthalten, weil diese Märkte sehr stark über die entwickelte Welt abgedeckt werden.“ „Defensiv“ war auch das zentrale Stichwort des Beitrags von Pimco. Die Allianz-Tochter geht davon aus, dass es in den nächsten zwei bis drei Jahren zu einer Rezession in den Industrienationen kommen wird. Dafür hat man beim größten Anleihenmanager der Welt fünf langfristige Trends ermittelt, die in den nächsten drei bis fünf Jahren an den Märkten und damit in den Anlegerportfolios für Ver- werfungen sorgen können: China, Populis- mus, Demografie, Technologie und Anfällig- keit der Finanzmärkte. Im derzeitigen Umfeld sieht Marco Thomas, Vice President Deutsch- land, Österreich und CEE bei Pimco, „Anlei- hen als eine gute Beimischung für Berater die etwas konservativere Kunden mit viel Fest- geld haben, die dieses etwas sicherer parken wollen“. Dabei verweist er auf ein hauseige- nes Produkt, das – nebenbei erwähnt – auch der größte Publikumsfonds Europas ist: der Pimco GIS Income Fund, dessen oberstes Ziel im Kapitalschutz besteht. Thomas erinnert dabei, dass auch bei Anleihen Rendite zu holen ist: „Man sagt, mit Renten kann man kein Geld mehr verdienen. Da sagen wir: Nein, falsch! Hätte man 2007 100 Euro inves- tiert, würde man jetzt bei 250 Euro liegen, und das bei geringer Volatilität.“ Pimco sieht in Perioden höherer Volatilität auch das Poten- zial für zusätzliche Erträge. Bei mehr Unsi- cherheit im Markt können Anleger eine Prä- mie für den Kauf neuer Schuldtitel verlangen. NeueAnleihen werden oft mit einemAbschlag gegenüber vergleichbaren Anleihen im Sekun- därmarkt emittiert. Zusätzlich könne man durch die Identifizierung von „aufsteigenden Sternen“ beziehungsweise die Vermeidung von „fallenden Engeln“ bei Unternehmensan- leihen systematisch Renditeverbesserungen er- zielen. Pimco erstellt dazu für jede gekaufte Anleihe ein eigenes internes Rating, das sich in 60 Prozent der Fälle von den Beurteilungen durch große Agenturen wie Moody’s, Stan- dard & Poor’s und Fitch unterscheidet. Foto: © Marlene Fröhlich für LuxundLumen; Monika Reisinger Marco Thomas, Pimco: „Anleihen sind eine gute Beimischung für Berater, die etwas konservativere Kunden mit viel Festgeld haben, die dieses etwas sicherer parken wollen.“ Danach ging es weiter in das vierte Bundesland: Salzburg. Der dritte Zwischenstopp der Roadshow war das Grand Hotel Wiesler in Graz. Werner Painsy, DWS: „Wenn man das Thema ESG ordentlich betreiben will, braucht es Unmengen an Daten, um den Unternehmen wirklich auf den Zahn fühlen zu können.“ 220 www.fondsprofessionell.at | 3/2019 vertrieb & praxis investmentforum
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