FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019
dauere es dank des technologischen Fort- schritts heute nicht mehr Jahrzehnte, bis sich neue Technologien oder neue Megatrends durchsetzen. Unternehmen, die davor die Au- gen verschließen, werden laut Sharma keinen Erfolg haben. Als Beispiel führt der Invest- ment Director das US-Unternehmen Time Warner an: „Auf die Frage, ob Netflix eine Bedrohung ist, antwortete Time Warners CEO Jeffrey Bewkes 2010 mit der Gegenfrage: „Wird die albanische Armee die Welt er- obern?” Neun Jahre danach stellen Streaming- dienste das einzige Wachstumssegment in der Fernsehindustrie dar.“ Voraussetzung für den Erfolg bei der thematischen Herangehenswei- se an Investments ist nach Einschätzung des Fidelity-Managers eine sektorübergreifende, wertschöpfende Analyse. Nur damit lassen sich Gewinner und Verlierer eines Trends er- kennen, und dies sei wiederum nur aktiven Managern möglich. Auf die Frage „Warum jetzt?“, entgegnet Sharma: „Viele dieser thematischen Investments – zum Beispiel die Themen Wasser, Müll und Recycling – sind antizyklisch und tendieren dazu, defensiv zu sein. Defensive Investments sollten vor allem in unruhigen Zeiten wie diesen bei Investoren gefragt sein.“ Amerika hat noch Power Dieser Meinung ist zwar auch J.P.-Morgan- Vertriebsmann Markus Sevcik, er betont aber: „Zyklen sterben nicht an Altersschwäche. Sie sterben primär an einer Rezession, und solch eine Rezession sehen wir in der entwickelten Welt auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten eigentlich noch nicht auf uns zukommen.“ Kurz- bis mittelfristig werde das Wirtschafts- wachstum ins Negative drehen, aber das Investmenthaus geht davon aus, dass die USA noch mehr als 18 Monate Zeit hätten, um rezessive Tendenzen aufzuzeigen. Trotzdem Zwischen den Vorträgen der Profis war natürlich genug Zeit, um auch den Zuhörern Gelegeneheit zu geben, aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Moderiert und eingeleitet wurde das Forum von FONDS professionell Redakteur Hans Weitmayr. Die globalen Glutherde dieser Welt wurden genauer unter die Lupe genommen. Saurabh Sharma, Fidelity: „Kurzfristig sind es Unsicherheiten, die die Märkte treiben, jedoch werden diese langfristig nur zu Nebengeräuschen.“ Markus Sevcik, J.P. Morgan: „Zyklen sterben nicht an Altersschwäche.“ 219 www.fondsprofessionell.at | 3/2019
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