FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019

Unternehmen über die für ein solches Projekt benötigten Ressourcen, vor allem kamen zuletzt aber Vertriebspartner auf das Unter- nehmen zu. Finanzadmin-Geschäftsführer Michael Veit erzählt: „Jene Vertriebspartner, die in Österreich unsere App und die elektro- nische Unterschrift nutzen, sind mit dem Wunsch an uns herangetreten, diese Techno- logie auch im Versicherungsbereich nutzen zu können. Daher haben wir uns dazu entschlos- sen, das Projekt in Österreich zu starten.“ So- wohl Magg als auch Veit ist dabei klar, dass der Markt in diesem Bereich bereits hart um- kämpft ist. Dass sie dennoch eine Chance ha- ben, leiten sie aus der Tatsache ab, dass sie über das Haftungsdach bereits 280 Vertriebs- partner angeschlossen haben. Von diesen 280 sind laut Magg 150 Versicherungsmakler sund 60 haben auch die Gewerbeberechtigungen als Agenten. „Die bisherigen Gespräche ver- liefen zudem sehr gut, wir starten somit nicht bei null, sondern haben bereits einige Makler mit an Bord. Langfristig sehen wir natürlich das Potenzial, dass Berater von anderen Pools, die eine All-in-One-Lösung wollen, zu uns kommen könnten. Für den Vermittler erleich- tert sich der Arbeitsaufwand in Zukunft deut- lich, wenn er auch sein Versicherungsgeschäft über uns abwickelt, bisher musste er schließ- lich vieles doppelt machen. Zudem profitiert er wie auch der Kunde künftig von einer kon- solidierten Darstellung, die den Wertpapier- und Versicherungsbereich umfasst“, führt Magg aus. Aktuell befindet man sich bereits in einer Testphase mit vier Beratern, die ihre Daten über die vorhandenen Schnittstellen einspei- sen. Mit 20 Versicherungen wurden Gesprä- che geführt und Vereinbarungen getroffen. Dabei profitiert der Pool natürlich von der Muttergesellschaft in Deutschland. „Ohne die Unterstützung aus Deutschland“, so gibt Magg durchaus zu, „wäre es schwierig, ein derartiges Projekt zu stemmen.“ Von Vorteil ist dabei auch, dass etliche Versicherungen, mit denen Fondskonzept in Deutschland be- reits arbeitet, auch in Österreich tätig sind. Diese arbeiten mit dem Kommunikationsstan- dard Bipro und können somit leicht auch in Österreich eingebunden werden. „In Deutsch- land arbeiten wir mit rund 58 Versicherungen zusammen, 36 davon sind bereits über die Bi- pro-Schnittstelle bei uns angebunden“, erklärt Bretzke. Hierzulande gibt es natürlich zusätz- lich auch Schnittstellen für das Österreichi- sche Makler Daten Service (OMDS). Im ersten Schritt ist nun die Gründung zweier GmbHs, eine für die Makler und eine für die Agenten, in Vorbereitung, um den Vor- gaben der Statusklarheit entsprechen zu kön- nen. Bis Ende des Jahres möchte man alles unter Dach und Fach haben. Daneben arbeiten Magg und Veit mit zwei Consultants zusam- men, die zum einen im rechtlichen Bereich und zum anderen im versicherungstechni- schen und vertrieblichen Bereich unterstützen. Dabei betont Magg, dass es für sie auch wich- tig ist klarzustellen, dass die Versicherungs- bestände, die künftig über Finanzadmin abge- wickelt werden, dem Berater gehören. „Wir werden in den Verträgen stehen haben, dass der Vermittler seine Bestände natürlich auch jederzeit übertragen kann“, so der Finanz- admin-Geschäftsführer. Vorrangiges Ziel wird es nun sein, die be- reits angeschlossenen Berater von der neuen Plattform zu überzeugen. Später will Bretzke aber durchaus auch andere größere Makler- strukturen ansprechen. Mit ehrgeizigen Vor- gaben für das österreichische Geschäft hält sich der Firmengründer dabei bewusst zurück: „Als ich 2006 mit Finanzadmin in Österreich gestartet bin, hatte ich auch keine genauen Erwartungen. Es handelt sich um ein sehr langfristiges Geschäft, bei dem man auch langfristig denken muss. Da wir technisch schon recht weit sind und die Reaktionen der Vertriebspartner sehr gut ausfallen, glaube ich allerdings schon, dass das Versicherungs- geschäft recht schnell laufen wird.“ Was die genauen Gebühren für die Versi- cherungsplattform betrifft, hält sich Magg der- zeit noch bedeckt, da diese gerade ausgearbei- tet werden. Eine Einrichtungsgebühr wird es, so viel verrät er, jedenfalls nicht geben, und die Kosten sollen aus Sicht der Vermittler weitgehend durch die höheren Courtagesätze gedeckt werden. GEORG PANKL | FP Foto: © Gaube | Andric Ing. Michael Veit, Finanzadmin: „Die Vertriebspartner sind an uns herangetreten.“ Hans-Jürgen Bretzke, Fondskonzept: „In Deutschland arbeiten wir mit rund 58 Versicherungen zusammen.“ Reinhard Magg, Finanzadmin: „Die bisherigen Gespräche waren zudem bereits sehr gut.“ » In Deutschland arbeiten wir mit rund 58 Versicherungen zusammen, 36 davon sind bereits über die Bipro-Schnittstelle bei uns angebunden. « Hans-Jürgen Bretzke, Fondskonzept 184 www.fondsprofessionell.at | 3/2019 vertrieb & praxis I pools

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