FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019
168 www.fondsprofessionell.at | 3/2019 fonds & versicherung I fondspolizzen I n einer Zeit ohne Zinsen beziehungsweise negativer Zinsen kann man Anlegern, die ihr Kapital bei einer Versicherung inves- tieren möchten, guten Gewissens nur fonds- gebundene Lebensversicherungen anbieten. Und aus diesem Grund gewinnt das Fonds- polizzengeschäft zunehmend an Bedeutung, was sich auch auf der Angebotsseite positiv auswirkt. Neben dem steuerlichen Vorteil ge- genüber einer Direktveranlagung in Fonds können immer mehr Produkte auch durch ko- stengünstige und flexible Tarife überzeugen. Fragt man Berater danach, worauf sie bei der Auswahl der Polizzen achten, zählt eine große Auswahl an aktiv gemanagten Fonds zu den wichtigen Entscheidungskriterien. In einer im Sommer dieses Jahres von FONDS professio- nell durchgeführten Onlineumfrage, an der sich 131 Vermittler beteiligten (siehe auch Seite 176), gaben fast zwei Drittel der Umfra- geteilnehmer an, dass für sie eine große Fondsauswahl besonders wichtig sei. Und die- ser Umstand dürfte auch den Versicherungen bewusst sein. So zeigt die von FONDS pro- fessionell seit Jahren regelmäßig durchgeführ- te Auswertung des Drittfondsangebots der Lebensversicherungen, dass zehn von 16 Versicherungen ihre Fondsauswahl im Jah- resvergleich erweitert haben (siehe Tabelle Seite 172). Die Befürchtungen einiger Marktteilnehmer, dass sich die Fondsaus- wahl der Anbieter fondsgebundener Le- bensversicherungen mit der Umsetzung von Mifid II drastisch verkleinern würde, weil der höhere Überwachungsaufwand bei einer großen Anzahl an einzelnen Fonds zu viele Ressourcen schluckt, haben sich ganz offensichtlich nicht bewahrheitet. Nur vereinzelt haben Gesellschaften, etwa die Uniqa, ihr Angebot deutlich einge- schränkt. Während die Liste der Bestands- fonds noch 275 Produkte enthält, stehen im Neugeschäft der Uniqa inzwischen nur noch 34 Fonds zur Auswahl. Andere Gesellschaften haben ihre Pro- duktpaletten zwar wiederholt verkleinert, erweitern sie parallel dazu allerdings auch immer wieder um neue Fonds. Als Bei- spiel für diese Produktpolitik dient die HDI: Bereits im Jahr 2018 verlängerte die Versicherung ihre Fondsliste um 15 Pro- dukte. Vor allem Zukunftsthemen wie Um- welttechnologie, erneuerbare Energien, Nach- haltigkeit und Digitalisierung standen dabei im Vordergrund. Und laut HDI-Produktmana- ger Christian Wagner ist auch für heuer ein weiterer Ausbau geplant: „Wir werden unsere Auswahlliste voraussichtlich um fünf neue Fonds erweitern, das Thema Nachhaltigkeit wird dabei sicher wieder eine Rolle spielen. Wir merken, dass dieses Thema bei vielen Vertriebspartnern immer mehr von Interesse ist. Daneben werden wir auch neue ETFs auf- nehmen.“ Ähnlich stellt sich die Situation Fondspolizzen werden für Berater ein immer wichtigerer Geschäftsbereich. Eine große Fondsauswahl bleibt dabei eines der wesentlichen Auswahlkriterien. Auswahl ist wichtig Foto: © Sasint | stock.adobe.com Die Regale der Fondspolizzenanbieter sind voll gefüllt. Zehn von 16 Anbietern haben die Anzahl der Drittfonds für ihre fonds- gebundenen Lebensversicherungen im Jahresvergleich teils deutlich aufgestockt. Die am häufigsten genannten Fondsanbieter Aus der Summe der Nennungen der einzelnen Fonds ergibt sich die Gesamtbedeutung des jeweiligen Produktgebers für die Fondspolizzenanbieter. Diese Auswertung beruht auf den Daten von Allianz, APK, Continentale, Donau, Ergo, FWU, Generali, HDI, Helvetia, Nürnberger, Standard Life, Uniqa, Wiener Städtische, Wüstenrot, WWK und Zurich. Quelle: FONDS professionell Eigenrecherche = 1. Fidelity 126 2. DWS 101 3. Blackrock 87 4. Franklin Templeton 76 5. Raiffeisen 74 6. Amundi 68 7. J.P. Morgan 56 8. C-Quadrat 48 9. Erste AM 46 = 10. Allianz 38 11. Invesco 31 12. Carmignac 30 13. J. Safra Sarasin 30 14. Kepler 27 15. Pictet 26 16. Ariqon 24 17. Flossbach von Storch 22 18. Ethenea 22 19. Union Investment 20 20. Col. Threadneedle 19 21. Ampega 16 = 22. Aberdeen Standard 16 23. LLB Invest 16 24. M&G 16 25. Comgest 14 26. Nordea 14 27. HDI (Portfolios) 13 28. Patriarch 11 29. iShares 11 30. DJE Investment 10 31. Unicredit (Ergo-Port.) 9 32. Morgan Stanley 9 33. Warburg Invest 8 34. Robeco 8 35. Spängler IQAM 8 Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen
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