FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019

ten Welle wollen wir auf eine Milliarde gehen. Da geht es um Datenleitungen, Transportwe- ge, Straßenbau, Bahnbau, Energie und soziale Infrastruktur wie Schulen. Die vermehrten Infrastrukturinvestitio- nen der Versicherer sind nicht unhinter- fragt. Es gibt Liquiditätsfragen, Konsu- mentenschützer fordern, dass die Regu- latoren genauer hinschauen. Was halten Sie dem entgegen? Dem kann ich nichts entgegenhalten. Richtig ist, dass Bonität, Risikobewertung und Nach- haltigkeit sehr wichtig sind. Bei Hypes oder kurzfristigen Projekten sage ich: Finger weg. Wir sind bei Infrastruktur in sehr langfristigen Projekten, 20 Jahre plus, wir sind teils sogar in illiquiden Projekten. Dafür gibt’s auch eine höhere Prämie. Heißt Infrastrukturbeteiligungen bei der Uniqa Fremdkapitalfinanzierung? Nicht im Sinne von Direktbeteiligungen. Wir zeichnen Anleihen, beteiligen uns aber nicht direkt an einem Windpark oder einem Bau- träger, der die Verkehrsinfrastruktur in Frank- reich baut. Wir beteiligen uns nur an dem Vehikel, das die Finanzierung aufstellt, ent- weder über einen Bond oder eine Fonds- konstruktion. Wir haben noch nicht den Kanal geöffnet, in echtes Fremdkapital zu gehen. Ihre Anteile an der Strabag stehen ja auf der Verkaufsliste. Gibt es schon konkre- tere Pläne? Und wäre das Geld, das in Infrastrukturprojekte fließen soll? Die Strabag ist ein hochprofitables Unter- nehmen. Die weitere Entwicklung hängt von der Marktsituation und der Entwicklung des Unternehmens ab. Ganz grundsätzlich sind die Gelder, die wir in Infrastrukturprojekte investieren, Mittel aus unseren bestehenden Deckungsstöcken. Daher kommt es da nicht zu Umschichtungen. Vor Kurzem präsentierte die Uniqa die Halbjahreszahlen. Danach gerieten die Aktien stark unter Druck. Nerven Sie eigentlich die kurzen Publikationsinter- valle? Halbjahresberichte stehen zwar nicht zur Diskussion, aber die Börse würde seit 2019 zumindest freistellen, ob man Quartalsberichte liefert. Ein guter Punkt. Es ist schon irrational, wie Kapitalmärkte manchmal reagieren. Jeder weiß, dass das Geschäft nicht linear verläuft, es gibt Saisonalitäten oder vorgezogene Inves- titionen. Die Uniqa-Aktie hat sich rasch wie- ren, aufstehen, weitermachen “ » Es ist schon irrational, wie Kapitalmärkte manchmal reagieren. « Kurt Svoboda, CEO Uniqa Österreich 163 www.fondsprofessionell.at | 3/2019

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