FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019
ED I TOR I A L Lösung für die Weiterbildungspflicht www.fondsprofessionell.at | 3/2019 11 Die verpflichtende Weiterbil- dung für Vermögensberater, Versicherungsmakler und Agenten hat in den vergan- genen Monaten für einige Verwirrung bei den Betroffe- nen gesorgt. Reichlich spät, nämlich erst Mitte Juli, wur- den die Lehrpläne für die je- weiligen Gruppen veröffent- licht. Wer erst dann begon- nen hat, sich mit den ver- pflichtenden Weiterbildungs- stunden zu beschäftigen, ist schon reichlich spät dran und wird relativ schnell feststel- len, dass das Thema durchaus komplex ist. 20 Stunden muss der gewerbliche Vermögensberater pro Jahr an Weiterbildung absolvieren, dazu kommen noch 15 Stun- den Mifid-II-Weiterbildung. Bei Maklern und Agenten sind es 15 Stunden. Hat man mehrere Gewerbeberechtigun- gen, können es also bis zu 50 Stunden verpflichtende Weiterbildung pro Jahr sein. Natürlich gibt es innerhalb der Lehrpläne Mehrfachanrechnungen für absolvierte Stunden, was die tatsächlich absolvierte Stundenanzahl dann wieder etwas verringert. Hat man lediglich ein einge- schränktes Gewerbe – beim Vermögensberater gibt es hier 14 unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten –, verringert sich die Stundenanzahl je nach Variante eben- falls deutlich. Ein Vermögensberater, der sein Gewerbe auf Kreditvermittlung eingeschränkt hat, muss etwa nur acht Stunden Weiterbildung absolvieren. Hier den Über- blick zu behalten, wird jedenfalls eine nicht ganz einfache Sache werden, Betroffenen kann daher nur geraten wer- den, die Plattform meine-weiterbildung.at zu nutzen. Die- se liefert nämlich nicht nur einen Überblick über die aktu- ellen Lehrveranstaltungen, sondern zeigt auch, welche idealerweise besucht werden sollten, um bis Jahresende auf die notwendigen Stunden zu kommen. Gleichzeitig werden die jeweiligen Weiterbildungsbestätigungen im System archiviert und dienen so als Nachweis für das eigene Haftungsdach und schließlich auch für die Finanz- marktaufsicht (FMA) sowie die Gewerbebehörde bei einer Überprüfung. Für die Vermittler ist nun jedoch vor allem wesentlich, dass auch genügend Weiterbildungsmöglich- keiten geschaffen werden, damit alle Marktteilnehmer tat- sächlich die Möglichkeit haben, auf ihre Stunden zu kom- men. Branchenvertreter warnen ja bereits vor Angebots- engpässen. FONDS professionell möchte auch hier unter- stützen und hat sich kürzlich über das ibw – Österreichi- sches Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft als unabhängiger Bildungsanbieter zertifizieren lassen. Da- durch werden wir unseren Lesern bei von uns organisier- ten Veranstaltungen noch deutlich besser bei der Erfül- lung ihrer Weiterbildungspflichten helfen können. Georg Pankl Chefredakteur
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