FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2019
POST Österreichische Post AG holt sich Banklizenz von Grawe-Gruppe Die Post hat kürzlich 80 Prozent an der Grawe-Tochter Brüll Kallmus übernommen. Damit scheint endlich die drängende Frage nach der nötigen Banklizenz geklärt: Die bisherige Bankpartnerin Bawag PSK hat bekanntlich vorzeitig gekündigt, und die Post wäre ab 2020 ohne Banklizenz dagestanden. Ein überraschender Deal mit der deutschen Fintech Group Ende 2018 hätte die Post, die das Bankkonzept unbedingt weiterführen will, aber keine eigene Banklizenz besitzt, auffan- gen sollen. Das Joint Venture scheiterte aber, und die Post geriet gehörig unter Druck, da eine eigene Banklizenz von der FMA in der Kürze nicht realistisch erschien. Der Kauf von Brüll Kallmus schaffe nun die rechtliche Basis für ein eigenständiges und flächendeckendes Finanzdienstleistungsangebot, heißt es in einer Aussendung der Post. Das Netz der Post ver- fügt über 1.800 Geschäftsstellen an eigen- betriebenen Filialen und Postpartnern und wird nun mit dem Bank- und Versicherungs- Know-how der Grawe-Gruppe kombiniert. Gemäß Planung sollen im Lauf des Jahres 2020 Finanzdienstleistungen angeboten wer- den. Ziel ist es, sowohl online als auch phy- sisch präsent zu sein. www.post.at UNICREDIT Bank-Austria-Attacke auf BKS, BTV und Oberbank vorerst gescheitert Bei der Hauptversammlung (HV) der Kärnt- ner BKS Bank am 8. Mai in der Konzernzen- trale in Klagenfurt waren laut Angaben der Bank so viele Aktionäre anwesend wie noch nie zuvor. Ausgelöst wurde der Andrang durch einen von der Unicredit Bank Austria AG und ihrer Tochter CABO Beteiligungs- gesellschaft m.b.H. eingebrachten Antrag auf Sonderprüfung aller von der BKS Bank seit 1994 durchgeführten Kapitalerhöhungen. Et- liche Beobachter werteten das als Angriffsver- such auf die Eigenständigkeit der Bank. Die Minderheitsaktionärin Bank Austria stößt sich an den wechselseitigen Beteiligungen der Kärntner BKS, der oberösterreichischen Ober- bank und der Vorarlberger BTV Bank im Rahmen der Drei-Banken-Gruppe. Der Vor- wurf: Die Institute hätten sich gegenseitig bei Kapitalerhöhungen begünstigt – zum Nachteil anderer Aktionäre. Die Mehrheit der Aktio- näre schloss sich dieser Ansicht in der HV je- doch nicht an: Der Sonderprüfungsantrag der Bank Austria wurde mit 66 Prozent der Stim- men abgelehnt. Außerdem entlastete die HV sämtliche Vorstandsmitglieder – wobei die Bank Austria gegen die Entlastung von BKS- CEO Herta Stockbauer stimmte. Die Revan- che dafür blieb nicht aus: Alle Mitglieder des Aufsichtsrates bekamen den Segen der HV – nur dem Bank-Austria-Vertreter Gregor Hof- stätter-Pobst wurde die Entlastung verweigert. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei den anderen Hauptversammlungen. So scheiterte die Bank Austria auch bei der HV der Ober- bank am 14. Mai. Die Bank Austria hatte zuvor einen Antrag eingebracht, den Bank- Austria-Risikovorstand Jürgen Kullnigg in den Aufsichtsrat zu wählen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Bei der HV der BTV am 16. Mai 2019 fand die von der Unicredit Bank Austria verlangte Sonderprüfung eben- falls keine Mehrheit. 38 www.fondsprofessionell.at | 2/2019 Foto: © Werner Derp / Hello Bank, LLB, M.Kammeter, Kathrein Bank, IMiriamMehlman / ING, Post AG Die Post holt sich eine Banklizenz von der Grawe-Gruppe: So sollen ab 2020 über den Postschalter auch wieder Bankprodukte verkauft werden können. news & products I banken Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Robert Ulm, Hello Bank Robert Ulm trat bei der Hello Bank im März als neuer CEO die Nachfolge von Gérard Derszteler an. Ulm verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der öster- reichischen Finanzbranche und im Online Brokerage. Der 52- Jährige kommt vom Mitbewer- ber Flatex, wo er zuletzt das Österreich-Geschäft innehatte. Robert Löw, Liechtensteinischen Landesbank Mitte Mai wird Robert Löw neuer CEO der Liechtensteinischen Landesbank in Österreich. Ihm zur Seite soll zukünftig Harald Friedrich als stellvertretender CEO und Marktvorstand für das institutionelle Geschäft stehen. Die Neubesetzung wurde not- wendig, weil Bernhard Ramsauer in den Aufsichtsrat wechselte. Karl Sevelda, Liechtensteinische Landesbank Die Liechtensteinische Landes- bank (LLB) hat den Topbanker Karl Sevelda in den Verwaltungs- rat gewählt. Sevelda war zuletzt Aufsichtsratschef der von der LLB inzwischen übernommenen Semper Constantia. Sevelda gilt als erfahrener Banker und pro- funder Kenner des europäischen Finanzmarktes. Harald Thury, Kathrein-Bank Harald Thury ist im April aus dem Vorstand der Kathrein-Bank ausgeschieden. Thury war seit 1999 bei der Kathrein Privatbank tätig. Seit 2009 war er Mitglied des Vorstands. In seine Ressort- verantwortung fielen die Berei- che institutionelle und interna- tionale Kunden, Beteiligungen und Treasury. András Hámori, ING András Hámori leitet als neuer Head of Retail das Privatkunden- geschäft der ING in Österreich. Der 43-Jährige folgt damit auf Hans Overeem, der sich nach mehr als fünf Jahren bei der ING in Österreich neuen Aufgaben im ING-Konzern widmen wird. Hamori selbst verfügt über mehr als 20 Jahre Bankerfahrung.
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