FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2019

dass in den Unterlagen Fragen à la „Wie komme ich an Fonds?“ beantwortet werden müssen. Dabei kämpfen die beiden Organisa- tionen an zwei Fronten: Einerseits will man Neueinsteiger motivieren, andererseits muss man bereits investierte Anleger bei der Stange halten, auch wenn die Kapitalmärkte volatiler sind. Die Abflüsse zum Jahresende 2018 führt VÖIG-Präsident Heinz Bednar vor allem auf die Verunsicherung der Investoren wegen zahlreicher offener politischer Probleme und Fragen zurück. Wie falsch übertriebene Reak- tionen sind, zeigte sich bereits in den ersten Monaten dieses Jahres, als viele Märkte wie- der auf Rekordniveaus kletterten. Unzählige Analysen haben immer wieder gezeigt, dass der Versuch, die Rendite durch zeitgerechtes Ein- und Aussteigen an den Märkten zu opti- mieren, zum Scheitern verurteilt ist. Er hat exakt den gegenteiligen Effekt: Die meisten Fondssparer verdienen langfristig weniger, als möglich wäre, weil sie immer wieder zur falschen Zeit handeln. In Teilsegmenten des Fondsmarktes müsste man die Anleger hingegen eher davon abhal- ten, weiteres Geld zuzuschießen. Das Volu- men der offenen Immobilienfonds erhöhte sich laut Zahlen der VÖIG seit Jahresbeginn um 3,9 Prozent auf 8,67 Milliarden Euro – und das obwohl nicht alle Fonds aktuell ge- zeichnet werden können. „Die Immobilien- fonds vermitteln Stabilität und sind ein wich- tiger Baustein der Risikostreuung im Veran- lagungsprofil von Privatinvestoren“, betont auch Bednar. Die Herausforderung für die Anbieter besteht inzwischen aber vor allem darin, geeignete Objekte zu finden. Denn wenn ein Immobilienfonds keine Möglichkeit findet, die ihm zur Verfügung stehenden liqui- den Mittel in ertragbringende Objekte zu investieren, veranlagt er das Kapital bis auf Weiteres am Geldmarkt – und damit befinden sich die Anleger wieder in der Ausgangssitua- tion: Die erzielbaren Renditen decken nicht einmal die Inflation. CORNELIA FUSSI | FP So bewirbt der heimische Fondsmarkt den Weltfondstag „Schrittweise veranlagen“: Die Erste Asset Management erklärt Schritt für Schritt, wie man den eigenen Anlage- bedarf eruiert oder den richtigen Investmentfonds aus- wählt. Quelle: Erste Asset Management Das von den beiden Fondsverbänden VÖIG und VAIÖ initiierte „Fondsbüchlein“ informiert ebenso über Themen rund um Investmentfonds – etwa über Fondskosten, Rechtsschutz und Risiko. Quelle: investieren-in-fonds.at Auch die private Altersvorsorge wird freilich in den Vorder- grund gestellt. Die heimischen Verbände kämpfen für ein „Vorsorgedepot“, das steuerliche Anreize zum Fondssparen bieten soll. Quelle: investieren-in-fonds.at Es geht wieder aufwärts In den ersten drei Monaten stieg das heimische Fondsvolumen wieder 2018 sank das heimische Fondsvolumen zwar stark, im aktuellen Jahr hat der Markt aber schon wieder zu einer Aufholjagd angesetzt. Quelle: Erste Asset Management Mrd. Euro B setzung | 7 % 100 150 200 126,0 Mrd. Euro 172,3 Mrd. Euro* Fondsvolumina in Österreich A 2017 2018 2016 2019 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 Wachstumsschub Nachhaltige Fonds erfreuen sich größter Beliebtheit Um 25,20 Prozent stieg das Volumen nachhaltiger Fonds allein in den ersten drei Monaten des Jahres. Quelle: Erste Asset Management Mrd. Euro M 0 1 2 3 4 5 6 7 8 2019* 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 1 7,9 Mrd. Euro 1,6 Mrd. Euro Volumen Nachhaltiger Fonds 193 www.fondsprofessionell.at | 2/2019

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