FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2019
www.fondsprofessionell.at |2/2019 15 Foto: © Alfred Arzt, Axel Gaube AMUNDI Amundi räumt 60 Fonds aus dem Sortiment Amundi legt drei seiner Luxemburger Fonds- paletten zusammen. Die drei Vehikel Amundi Funds, Amundi Funds II (ehemals Pioneer Funds) undAmundi Sicav II (die früheren Fee- der von Pioneer Funds) sollen bis Ende Juni unter einem Dach zusammengefasst werden. Die neue Gesellschaft heißt Amundi Funds und umfasst dann nur noch 90 Fonds – statt wie bisher 150. Das in der Palette verwaltete Ver- mögen beziffert sich auf 90 Milliarden Euro. Im November hatte Christian Pellis, globaler Vertriebschef bei Amundi, bereits angekündigt, dass das Luxemburger Sortiment deutlich zu- sammengestrichen werden soll. Als einen Grund für das Großreinemachen gab Pellis da- mals Dopplungen imAngebot an, die durch die Zusammenlegung mit Pioneer entstanden sind. Als weiteres Motiv räumte Pellis aber auch ein, dass viele Fonds lediglich eine magere Erfolgs- bilanz vorweisen. Daher wollen die Franzosen schwache Portfolios auflösen oder verschmel- zen. Welche Fonds überleben, soll sich nach demVolumen, der Performance und der Anla- gestrategie richten. Aber auch die Kundennach- frage und das Entwicklungspotenzial würden berücksichtigt. Erklärtes Ziel ist, dass nach dem Aufräumen mehr als die Hälfte der Teilfonds im Schnitt ein Volumen von mehr als 500 Mil- lionen Euro aufweist. Ein Drittel soll ein Ge- wicht von mehr als einer Milliarde Euro auf die Waage bringen. Zudem sollten über 80 Pro- zent der Fonds eine Morningstar-Bewertung von mindestens drei Sternen führen. FIDELITY Fidelity will Bitcoin investierbar machen Fidelity will bereits in wenigen Wochen mit dem Bitcoin-Handel beginnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Bereits Ende 2018 hat der Vermögensverwalter die neue Tochter „Fidelity Digital Assets“ gegrün- det, um institutionellen Anlegern den Handel mit der weltweit führenden Kryptowährung zu ermöglichen. Privatkunden sind von die- sem Angebot ausgeschlossen. In einer kürz- lich erschienenen Umfrage von Fidelity gab fast die Hälfte der befragten institutionellen US-Investoren an, dass sie sich digitale Ver- mögenswerte in ihren Anlageportfolios vor- stellen könnten. Entscheidend für das Inter- esse sei laut der Befragung die geringe Kor- relation zu anderen Vermögenswerten. Christian Pellis, Amundi: Beim Straffen der Fondspalette werden Volumen, Performance sowie Kundennachfrage und Entwicklungspotenzial berücksichtigt. Stuart Dunbar | Baillie Gifford „Wir schauen nicht auf Quartalszahlen “ Stuart Dunbar, Partner bei Baillie Gifford, über die Pläne des schottischen Asset Managers für den deutschen und österreichischen Markt, seinen Investmentansatz und die Frage, was seine Gesellschaft einst für Henry Ford tat. B aillie Gifford hat jüngst ein Büro in Frankfurt eröffnet. Stuart Dunbar, der für den Europa-Vertrieb zuständige Part- ner des Asset Managers, stellt sich den Fragen der Redaktion. Herr Dunbar, ist Baillie Gifford eigentlich noch als Anwaltskanzlei tätig? Stuart Dunbar (lacht): Nein. Die Gesellschaft wurde 1907 tatsäch- lich als Anwaltskanzlei gegrün- det. Ziemlich schnell haben wir aber das Geschäftsmodell geändert – wie vie- le andere schottische Kanzleien auch. Warum? Anfang des 20. Jahrhunderts gab es viele Wohlhabende in Schottland, aber kaum Ver- mögensverwalter, daher wandten sie sich an ihre Anwälte. Und so spezia- lisierten sich die Juristen auf die Geldanlage – und gaben die Anwaltstätigkeit schließlich ganz auf. Baillie Gifford etwa hat anfangs Geld von Kunden in Gummibaumplantagen in British Malaya investiert, die Gummi für die Reifen von Henry Fords frühen Automo- bilen lieferten. Wo liegt die spezielle Exper- tise Ihres Hauses? Wir sind Aktienspezialisten und suchen Unternehmen, die ein wirklich hohes Wachs- tumspotenzial haben. Sie sollten ihren Wert innerhalb von fünf Jahren mehr als ver- doppeln oder über zehn Jahre verfünffachen können. Wir analysieren, ob das Geschäfts- modell einer Firma langfristig zu einer beherrschenden oder disruptiven Marktstel- lung in der jeweiligen Branche führen kann. Haben wir ein solches Unternehmen gefun- den, bleiben wir dabei und unterstützen das Management auch mit Rat und Tat. Wir verstehen uns als sehr langfristige Investoren und schauen nicht auf Quartalszahlen oder den Lärm der Finanzmärkte. Auf welche Vertriebskanäle konzentrie- ren Sie sich hierzulande? Unser Niederlassungsleiter David Gaschik wird unsere Publikumsfonds bei Privatban- ken, Dachfondsmanagern, Family Offices und Fondsplattformen vorstellen. Auf der institutionellen Seite sprechen wir vor allem Versicherer, Pensionskassen und Versor- gungswerke an. Stuart Dunbar, Baillie Gifford: „Wir sind Aktienspezialisten.“ Online weiterlesen: QR-Code scannen oder www.fponline.at/BG219 eingeben
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