FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2019
großen Mandaten werden neben aktiven auch immer öfter passive Strategien nachgefragt. Zudem haben wir eine breite Basis an Versi- cherungskunden und anderen institutionellen Kunden, denen wir uns jetzt viel stärker zu- wenden müssen. Sie benötigen Produkte aus allen drei Feldern. So generiert unsere Drei- Säulen-Strategie Mehrwert. Ja, Blackrock ist neben uns der einzige Asset Manager welt- weit unter den Top 15, die das bieten können, viele andere können es nicht. Für uns kann dass ein Asset sein. Sprechen wir über Kosten: Die DWS ist noch nicht da, wo sie sein sollte. Bei der Deutschen Bank haben Sie sich im quasi geräuschlosen Filialabbau geübt. Kom- men auf die Fondstochter auch harte Einschnitte zu? Ich bin sicher nicht dafür bekannt, Restruktu- rierungen aus dem Ärmel zu schütteln. Als Asset Manager bin ich eher langfristig orien- tiert. Aber ja, bei der Privatkundenbank habe ich gelernt, Strategien zu entwerfen und diese auch konsequent umzusetzen. Die DWS hat eine Cost-Income Ratio von über 70 Prozent, das ist nicht akzeptabel. Mittelfristig soll sie in den 60er-Bereich sinken. Wenn wir dem Kunden gute Produkte und gute Lösungen bieten, können wir die Mittelzuflüsse und den Umsatz erhöhen. Zudem werde ich Über- schneidungen abbauen. Ich werde auch die Produktpalette noch einmal daraufhin prüfen, was wirklich sinnvoll und nachgefragt ist und was nicht. Das verwaltete Vermögen der DWS ist in den vergangenen Jahren gesunken. Das macht sich bei den Einnahmen bemerkbar. Woher sollen diese künftig kommen? Ja, wir hatten 2018 Mittelabflüsse, aber noch viel stärker hat uns der Einbruch an den Aktienmärkten zum Jahresende getroffen. Im vierten Quartal lag das verwaltete Vermögen bei 662 Milliarden Euro. Aber einige Fonds haben die Delle überwunden und entwickeln sich auch im ersten Quartal 2019 sehr positiv. Das sorgt für Zufriedenheit bei den Anlegern. Daher haben wir jetzt auch gute Zuflüsse gesehen. Ich würde sagen, wir haben als Gesamthaus einen guten Jahresstart hinbe- kommen. Die Richtung hat sich wirklich ge- dreht. Ich wollte, dass wir im ersten Quartal 2019 einen Turnaround schaffen, da sind wir auf einem vielversprechenden Weg. Nicolas Moreau hatte zum Börsengang bestimmte Ziele formuliert. Halten Sie an diesen Vorgaben noch fest? Schauen Sie, ein Anteilseigner der DWS will wissen: Führt der Wöhrmann sein Unterneh- men effizient und hat er alle Stellhebel im Blick, die ihm zur Verfügung stehen? Wir müssen das verwaltete Vermögen steigern. Im gleichen Atemzug ist aber auch klar, dass wir wieder schleifen und polieren“ » Ich bin sicher nicht dafür bekannt, Restrukturierungen aus dem Ärmel zu schütteln. Als Asset Manager bin ich eher langfristig orientiert. « Asoka Wöhrmann, DWS 205 www.fondsprofessionell.at | 1/2019
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