FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2019

2018 wurde die Integration von Pioneer und deren Fonds in den französischen Vermögens- verwalter Amundi abgeschlossen. Die beiden treten in Österreich nun als Amundi Austria auf. Fanden sich in der letzten Auswertung noch jeweils fünf Amundi- und fünf Pioneer- Fonds, so sind aktuell nur noch fünf Amun- di-Fonds vertreten. Dass für den Verkaufser- folg des First Eagle nicht nur der Vertriebska- nal, sondern auch die Performance ausschlag- gebend gewesen sein dürfte, lässt ein Blick auf die Anlageergebnisse der letzten Jahre ver- muten. Der Mischfonds konnte mit 5,2 Pro- zent jährlichem Ertrag über fünf Jahre das beste Resultat unter den in der Bestseller-Liste enthaltenden Mischfonds aufweisen. Amun- di-Austria-CEOWerner Kretschmer bestätigt dies: „Eine erweiterte Kundenbasis, der Ver- triebsfokus unserer Partner und nicht zuletzt die gute Performance waren sicherlich maß- geblich für den Verkaufserfolg des First Eagle Amundi International Fund im vergangenen Jahr. Der Fonds ist seit 2009 in Österreich zugelassen, im Vertriebsfokus unserer Partner steht er seit Sommer 2018.“ Kepler-Fonds legt stark zu Neben dem First Eagle Amundi Internatio- nal Fund schafften es auch im letzten Jahr wieder vor allem Fonds, die sowohl in Aktien als auch in Anleihen investieren, in die Liste der Top Ten. Insgesamt sind 23 Produkte aus der Kategorie Mischfonds in der Liste vertre- ten. Eine starke Aufholjagd konnte dabei der Kepler Vorsorge Mixfonds hinlegen. Im Jahr davor noch auf Rang zwölf, konnte sich der anleihenlastige Mischfonds der Oberösterrei- cher mittlerweile auf Platz vier hochkämpfen und Zuflüsse in Höhe von 153 Millionen Euro verbuchen. Der Fonds richtet sich – an- ders alle viele der kurz laufenden Anleihen- fonds der Kepler KAG – an Investoren mit einemAnlagehorizont von sieben Jahren und weist mit einer Performance von 5,03 Prozent per annum auf Sicht von fünf Jahren die zweitbeste Rendite unter den Mischfonds der Liste auf. Auffallend erfolgreich schlug sich neuerlich der PrivatFonds: Kontrolliert der Union Investment. Dieser Publikumsliebling rangiert auf dem fünften Platz, seine Rolle als zufluss- stärkster Fonds der Union Investment musste er aber an den zuvor erwähnten immofonds1 abgeben. An den Erfolg aus dem Vorjahr, in dem er mit 224 Millionen Euro an Zuflüssen auf dem ersten Platz lag, konnte er zwar nicht anknüpfen, doch auch die 139,7 Millionen, die er 2018 eingesammelt hat, können sich sehen lassen. Raiffeisen KAG Wenig geändert hat sich bei der Raiffeisen KAG, die mit denselben fünf Fonds, mit de- nen sie auch in der Vorjahresreihung vertreten waren, aufscheint. Während viele Fondsge- sellschaften versuchen, mit neuen Produkten zu punkten beziehungsweise andere Produkte in den Vertriebsfokus zu rücken, hält die Raiffeisen KAG an bewährten Produkten fest. Von Kundenseite gibt es daran offenbar nichts auszusetzen, denn fast alle Raiffeisenprodukte konnten um einige Plätze aufrücken (mit Aus- nahme des Raiffeisen-Portfolio-Solide). Als erfolgreichstes Produkt sticht dabei der Raiff- eisen-Portfolio-Balanced aus der Portfolio- Fondsfamilie der Raiffeisen hervor, die sich an die Zielgruppe der gehobenen Privatkun- den richtet. Beinahe genauso hohe Zuflüsse konnte der auf Platz neun liegende Raiffeisen- Nachhaltigkeit-Mix generieren, was zeigt, dass der klar auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kurs der Raiffeisen KAG eine kluge Strategie ist. Dass der entsprechende Fonds des Fonds- anbieters trotz des holprigen Börsenjahres 2018 um fünf Millionen Euro mehr einsam- meln konnte als im Jahr davor, ist durchaus bemerkenswert. Dieses Kunststück ist nicht vielen Fonds im Ranking gelungen. Rainer Schnabl, Vorsit- zender der Geschäftsführung der Raiffeisen KAG, meint dazu: „Kunden wollen verstärkt über nachhaltige Investments mit den Raiff- eisen-Nachhaltigkeitsfonds beraten werden. Die Palette der Raiffeisen-Nachhaltigkeits- fonds umfasst mittlerweile fünf Fonds mit unterschiedlichen Risiko-Ertrags-Profilen, die sich allesamt unter den weiteren Topsellern befinden. Hier kommt der glaubwürdige und nachvollziehbare Prozess des Nachhaltigkeits- managements voll zum Tragen und ist für die immer größer werdende Kundengruppe rele- vant, der zukunftsfähiges und verantwortungs- volles Wirtschaften wichtig ist.“ Anleihenfonds Nicht nur als erster Anleihenfonds im Ran- king, sondern überhaupt zum ersten Mal mit dabei ist der Kepler Europa Rentenfonds (Rang zehn). Auch die beiden nächsten Plätze der Liste gehen mit dem Kepler Rent 2024 (Rang elf) und dem Apollo Nachhaltigkeit Global Bond (Rang zwölf) der Security KAG an Anleihenfonds. Die Schoellerbank ist in diesem Jahr nur mit einem Anleihenfonds, dem Schoellerbank Anleihenfonds (Rang 14), vertreten, während es 2017 noch ganze vier Stück waren. Dieser Rückgang wirkt sich deutlich auf die Liste aus: So hat sich die Zahl der Anleihenfonds im Vergleich zum Jahr da- vor von 14 auf elf reduziert. Laut Schoeller- bank-Vorstandsmitglied Michael Schützlinger ist Folgendes der Auslöser: „Leider können wir für hochqualitative Anleiheninvestitionen keine Renditen anbieten, die zu Freudensprün- gen führen – das europäische Nullzinsumfeld lässt das nicht zu. Die lohnenderen Jagdgrün- de sehen wir – wie bereits ausgeführt – wei- Mark Harms, Union Investment: „Die Verfügbarkeit von geeigneten Objekten ist nicht mehr gegeben.“ Michael Schützinger, Schoellerbank: „Für hochqualitative Anleiheninvestitionen können wir keine Renditen anbieten.“ 187 www.fondsprofessionell.at | 1/2019

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