FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2019

Ex-Vion-Berater. Hochstrasser: „Erst kürzlich sind zwei Neueinsteiger hinzugekommen, die nun mit der Ausbildung zum akademischen Finanzdienstleister beginnen. Einer von ihnen ist BWL-Absolvent.“ Potenzial sieht das Un- ternehmen auch im Bereich der Bankmitar- beiter. Mitgründer Kiegerl, der Bank- und Versicherungswirtschaft studiert hat, meint: „Wir haben mittlerweile sehr guten Zuspruch von Leuten, die in Banken arbeiten und mit der dortigen Situation unzufrieden sind.“ MFC Consulting Auf der Wertpapierseite arbeitet man mit Core- und Satellite-Produktlisten. „Dabei stellt sich das Universum zu zwei Dritteln aus aktiv gemanagten Produkten und zu einem Drittel aus ETFs zusammen. Ab einem gewissen Vo- lumen können auch Einzeltitel beigemischt werden, das sehen wir uns dann allerdings sehr genau an“, erklärt Anton Maresch. Der studierte Betriebswirt macht gerade die Aus- bildung zum CFP und ist bei Feel-Finance für die Produktauswahl verantwortlich. Zur Seite steht ihm dabei Martin Mikulik; der ehemali- ge Vorstand der Security KAG und Fondsma- nager ist zugleich auch Geschäftsführer des Haftungsdachs MFC Consulting, über das Feel-Finance in Zukunft das Wertpapierge- schäft abwickelt. Der Finanzprofi unterstützt aber nicht nur im Bereich der Produktaus- wahl, bei Gesprächen mit Großkunden bringt er seine Erfahrung auch direkt mit ein. Für Mikulik vergrößert sich durch die Zusammen- arbeit mit Feel-Finance die Berateranzahl sei- nes Haftungsdachs auf einen Schlag deutlich. Insgesamt hat MFC Consulting nun knapp 60 Berater angeschlossen. Davon sind zirka 20 klassische Einzelkämpfer, darunter auch einige Ex-Private- Banker, der Rest gehört zu drei größeren Vertrieben. Insgesamt be- treut man derzeit an die 100 Mil- lionen Euro, wovon etwa 30 Pro- zent auf eigene Kunden entfallen. Dazu gehören in erster Linie die Kunden aus der Klientel der in Österreich tätigen UNO-Mitarbei- ter, deren Betreuung das Unterneh- men 2016 übernommen hat. Dabei gibt der Ex-KAG-Chef durchaus zu, dass er mit seiner Firma an- fangs gar nicht vorhatte, ein Haf- tungsdach zu werden: „Anfangs wollte ich eigentlich nur institutio- nelle Kunden betreuen.“ Nachdem man allerdings die Konzession als Wertpapierfirma hatte und der Bedarf da war, bot sich der Schritt einfach an. „Wir haben gesehen, dass sich die Anforderungen an ein Haftungsdach verändert haben. Früher wur- den den Beratern die Systeme und die Ab- wicklung zu Verfügung gestellt, und das war es dann auch schon. Heute muss ein Haf- tungsdach die Berater viel umfangreicher un- terstützen, da haben wir für uns eine Chance gesehen. Man muss dem Berater Möglichkei- ten aufzeigen, wie man Kunden ganzheitlich betreuen kann. Wir haben etwa Portfolioopti- mierungssysteme und schulen die Berater auch in den unterschiedlichsten Bereichen.“ Im Marktumfeld selbst sieht Mikulik jeden- falls derzeit durchaus Chancen für freie Finanz- dienstleister: „Auch für Banken ist es auf- grund der Regulatorik schwieriger geworden. Das Produktangebot, vor allem auch im Be- reich der Einzeltitel, hat sich zum Teil auch im Private Banking deutlich reduziert. Und diese Lücke können freie Berater durchaus füllen.“ Dabei gibt Mikulik durchaus zu, dass Berater auch über seine Wertpapierfirma nicht alles abwickeln können: „Unsere Fondsliste umfasst rund 250 Fonds, diese wird, falls not- wendig, halbjährlich angepasst. Daneben kön- nen im Bereich der Einzeltitel auch DAX- und Euro-Stoxx-Titel abgewickelt werden.“ Die Zukunft sieht der Finanzexperte ohnehin vor allem in den richtigen IT-Systemen, die bei der Analyse der Kundenbedürfnisse helfen sollen: „Hier haben wir bereits in entsprechen- de Lösungen investiert. Der durch Mifid II ge- stiegene Dokumentationsaufwand hat aber auch dazu geführt, dass kleinere Kunden von vielen Beratern aufgrund des Aufwands nicht mehr so gern beraten werden. Daher haben wir in Zukunft auch vor, einen Robo-Advisor einzuführen. Hier arbeiten wir gerade gemein- sam mit der DWS an einem entsprechenden Angebot. Ziel ist es, dass der Kunde das ent- weder mit dem Berater machen kann oder auch ganz eigenständig.“ Der Start ist noch für das erste Halbjahr 2019 geplant. Und laut Mikulik gibt es auch schon wei- tere Expansionspläne, genau in die Karten will man sich dabei allerdings noch nicht schauen lassen. Sieht man sich die Eigentü- merstruktur der Wertpapierfirma im Detail an, wird allerdings schnell klar, dass man im Hintergrund über das notwendige Kleingeld verfügt. Neben den Ge- schäftsführern Martin Mikulik und Lutz Seebacher, die gemeinsam 80 Prozent der Firmenanteile halten, findet sich auch die Firma von Immobilieninvestor Klemens Hall- mann unter den Anteilseignern. Zudem ist über die S-Quad Han- dels- und Beteiligungs GmbH, die sich im Eigentum der San Gabriel Privatstiftung befindet, auch C- Quadrat-Gründer und Deutsche- Bank-Aufsichtsrat Alexander Schutz am Unternehmen beteiligt. „Es ist nie schlecht, eine stabile Eigentümerstruktur für künftige Expansionsschritte zu haben“, so Mikulik abschließend. GEORG PANKL | FP Martin Mikulik, MFC Consulting: „Es ist nie schlecht, eine stabile Eigentümerstruktur zu haben.“ MFC Consulting 1. Hauptgesellschafter Martin Mikulik, Lutz Seebacher 2. Poolmitglieder (ohne/mit Konzession) Ca. 60 / 0 3. Mindestanforderung an Vermittler Gewerbliche Vermögensberatung 4. Produktspektrum Fonds und Einzeltitel, fertige Portfolio- lösungen, eigene Fonds 5. Ansprechpartner Martin Mikulik, Lutz Seebacher 6. Telefon +43/1/361 98 80 7. Internet (http://www...) www.mf-consulting.at Grundsätzliches 1. Fixe bzw. laufende Gebühren? Fixe und laufende Gebühren 2. Versicherung erforderlich? Ja 3. Exklusivitätsklausel? Ja 4. Vertraglicher Kundenschutz? Ja 5. Anzahl eigener Fonds/Dachfonds 2 Direktgeschäft 1. Vertriebsvereinbarungen mit KAGs 2 2. Zahlungsmodus Verkaufsprovision Monatlich 3. Zahlungsmodus Bestandsprovision Quartalsweise 4. Provisionssystem Prozentsatz der vereinnahmten Gebühren Verträge Fondsplattformen Die Plattform – Capital Bank, Hello Bank, FFB, Moventum, BA-Finanzservice Quelle: MFC Consulting 171 www.fondsprofessionell.at | 1/2019

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