FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2018

158 www.fondsprofessionell.de | 4/2018 markt & strategie I neu am markt lich für die zukünftige Entwicklung der Welt- wirtschaft und -gesellschaft ansieht. Das sind derzeit Klimawandel, Ressourcenknappheit, Bevölkerungswachstum und demografischer Wandel. Dieses Positiv-Screening wird mit einemAusschlussfilter kombiniert. Damit sol- len Investments in Unternehmen vermieden werden, deren Tätigkeiten die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung nicht fördern. Im letzten Schritt wählt Fondsmanager Ha- mish Chamberlayne das Fondsportfolio an- hand von Fundamentaldaten und der ESG- Analyse aus. Chamberlayne, der auch Head of SRI ist, ist von seiner Fondsstrategie jeden- falls angetan: „Wir sind davon überzeugt, dass sich langfristig mit denjenigen Unternehmen die besten Renditen erwirtschaften lassen, die Lösungen für ökologische und gesellschaft- liche Herausforderungen anbieten. In finan- zieller Hinsicht sollten diese Firmen dauerhaft steigende Umsätze und einen soliden Cash- flow aufweisen.“ ESG-Ansätze Ein weiterer Nachhaltigkeitsansatz beschäf- tigt sich mit Unternehmen, die die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance (ESG) in ihre Geschäftstätigkeiten miteinbeziehen. Hier hat etwa Goldman Sachs Asset Management seine Produktpalette mit dem Goldman Sachs Emerging Markets Equity ESG Portfolio er- weitert. Investoren haben hier die Möglich- keit, in Schwellenländerunternehmen zu in- vestieren, die nach Ansicht von Goldman Sachs Asset Management über besondere Stärken in den oben genannten Feldern ver- fügen. Das 30-köpfige Schwellenländeraktien- team, das das neue Long-only-Aktienportfolio verwaltet, verfügt über durchschnittlich 15 Jahre Anlageerfahrung und verantwortet zu- dem das aktuell 3,5 Milliarden US-Dollar schwere GS Emerging Markets Equity Port- folio. Der neu aufgelegte Fonds integriert jetzt auch ESG-Kriterien als Teil der fundamenta- len Bottom-up-Analyse. Damit die ESG-Analyse bei Unternehmen aus den Schwellenländern klappt, muss sich das Team ein tiefgreifendes Verständnis von Unternehmen bilden, in die investiert werden soll, erklärt Luke Barrs, Head of GSAM Fun- damental Equity Client Portfolio Management in der EMEA-Region. Dazu werde einerseits das eigene Research und die Erfahrung in ESG-Praktiken genutzt. Andererseits arbeitet das Fondsmanagement aber auch mit Ma- nagementteams zusammen, wenn es um we- sentliche Risikobereiche geht. „Eine Berück- sichtigung von ESG-Kriterien fügt sich naht- los in unsere Anlagephilosophie ein und in unsere Möglichkeiten, Alpha zu generieren. Besondere Stärken im Bereich ESG deuten oft darauf hin, dass ein Unternehmen gut geführt wird und einen ganzheitlichen Risiko- ansatz verfolgt. Das sind zwei Faktoren, die auch auf eine starke fundamentale Perfor- mance hinweisen“, ist Barrs überzeugt. ESG im Namen trägt auch der Pimco GIS Global Investment Grade Credit ESG. Der neue Fonds wird von demselben Team ver- waltet wie der Pimco GIS Global Investment Grade Credit Fund, dessen erste Tranche 2003 auf den Markt kam. Mark Kiesel ist Chief In- vestment Officer Global Credit und arbeitet mit den beiden Portfoliomanagern Mohit Mit- tal und Jelle Brons zusammen. Zusätzlich un- terstützt Mike Amey, Leiter von Pimcos ESG- Strategien, die Mannschaft. Der Fondsneuling stützt sich also auf eine bereits erprobte An- lagestrategie und wendet zusätzlich Nachhal- tigkeitsregeln an, erklärt Kiesel: „Wir konzen- trieren uns auch in diesem Fonds auf Alpha- Gelegenheiten bei qualitativ hochwertigen Unternehmensanleihen, die sich unseres Er- achtens auch unter schwierigen Bedingungen gut entwickeln sollten.“ Damit das Nachhaltigkeitsprinzip für Anle- ger möglichst transparent nachvollziehbar ist, enthält der ESG-Rahmen von Pimco drei zentrale Elemente: Ausschluss, Bewertung und Engagement. Unternehmen mit Ge- schäftspraktiken, die den Nachhaltigkeits- prinzipien von Pimco nicht entsprechen, wer- den aus den ESG-Portfolios ausgeschlossen. Die Firmen werden zudem anhand ihrer ESG- Eigenschaften bewertet und jene Unterneh- men mit guten ESG-Praktiken in diesen Stra- tegien bevorzugt. Damit das klappt, arbeitet das Team mit den Unternehmen zusammen und regt sie dazu an, ihre ESG-Praktiken zu verbessern. Green-Bond-Expertise aus Japan Davon, dass sich mit grünen Anleihen bes- ser Alpha generieren lässt, ist übrigens auch der japanische Fondsanbieter Nikko Asset Management überzeugt. „Unser Team inves- tiert aktiv in Green Bonds, sowohl in ent- wickelten Märkten als auch in Schwellenlän- Foto: © Janus Henderson, Goldman Sachs AM, Pimco Hamish Chamberlayne, Janus Henderson: „Nachhaltige Firmen bieten langfristig die besten Renditen.“ Mark Kiesel, Pimco: „Wir konzentrieren uns auch in diesem Fonds auf Alpha-Gelegenheiten.“ Luke Barrs, Goldman Sachs AM: „ESG-Stärken deuten oft darauf hin, dass ein Unternehmen gut geführt wird.“

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