FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2018
Foto: © tashka2000 | stock.adobe.com F rüher fragte nur ein besonderer Men- schenschlag danach, was denn die Bank mit ihrem Geld so treibt: der Typ Batik-Shirt, Öko-Treter, Mate-Tee-Trinker. Doch dieses Klischee ist längst überholt. Denn nachhaltige Geldanlagen streiften ihr Räucherstäbchenimage ab und sind mitt- lerweile zum massentauglichen Phänomen aufgestiegen. Dies zeigt etwa eine Umfrage von Union Investment. Demnach halten immerhin 46 Prozent der Privatanleger die- se Form des Anlegens für attraktiv – ein Anstieg von zwölf Prozentpunkten gegen- über der vorangegangenen Umfrage aus dem Jahr 2013. Demgegenüber sank der Anteil der Skeptiker auf 20 Prozent. Auch die Fondsindustrie greift den Trend zu ökologischen und sozialen Krite- rien (ESG) bei der Geldanlage auf. Dies lässt sich an der Zahl der Vorträge ablesen, die sich auf dem FONDS professionell KONGRESS diesem Thema widmen. Branchengrößen wie Amundi, BNP Pari- bas Asset Management oder Fidelity gehen bei ihren Vorträgen Anfang März 2019 im Congress Center der Messe Wien auf Nach- haltigkeitsfragen ein. Der Trend ist auch im Feld der vermögensverwaltenden Portfolios (VV-Fonds) angekommen. Dürre Datenlage In der Vergangenheit haperte es bei der Umsetzung entsprechender Strategien in den Mischportfolios oftmals amAnleihen- teil. Die Datenlage über Nachhaltigkeit war für die festverzinsten Papiere eher dürr. Das hat sich jedoch gewan- delt. „Je stärker ESG-Kriterien bei der gängigen Anleihenanalyse Einzug hal- ten, desto mehr Datenquellen etablieren sich“, sagt Robert Wilson, ESG-Analyst bei MFS Investment Management. Auf der anderen Seite bauen die Asset Manager eigene, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Researchprozesse für festverzinste Papiere auf. So eröffnet sich nach Aktien- und Bondfonds nun auch bei den vermögens- verwaltenden Produkten die Möglichkeit, das Portfolio anhand von ESG-Kriterien auszurichten. Vermögensverwaltende Fonds widmen sich zunehmend der nachhaltigen Geldanlage. Doch nicht immer sind die Portfolios so sauber, wie sie vorgeben. Grüne Mischung Durch und durch grün: Vermögensverwaltende Fonds ließen sich geraume Zeit nicht durchweg auf ihre Nachhaltigkeit prüfen. Für große Teile des Portfolios fehlten die Daten. Das hat sich mittlerweile geändert. Unterschiedliche Ansätze Herangehensweisen nachhaltiger Anlagestrategien in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2017 Der Ausschluss bestimmter Wirtschaftszweige ist noch der vorherrschende Weg zur Nachhaltigkeit. Quelle: FNG 2018 0 20 40 60 80 100 120 140 Impact Investment Nachhaltige Themenfonds Best-in-Class Stimmrechts- ausübung Engagement Normbasiertes Screening ESG-Integration Ausschlüsse Mrd. Euro Anlage- strategien 2017 182,1 Mrd. 20,4 Mrd. 64 www.fondsprofessionell.at | 4/2018 markt & strategie I vermögensverwaltende fonds
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