FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2018

Prozent überzeugt ist. „Bis auf ein einziges Produkt, das damals einfach überhaupt nicht zu mir passte, habe ich alle Produkte, die meine Kunden auch haben. Dadurch bekom- me ich denselben Schriftverkehr und mache die gleichen Erfahrungen“, erklärt Jäger seine Vorgehensweise. Dies, so bestätigt Eralp, führt unter anderem dazu, dass Jäger jener Berater mit der höchsten Kundenzufriedenheit ist. Jäger selbst bezeichnet sich auch als Worka- holic, kein Finum-Berater macht im Jahr mehr Kundentermine, bis zu 15 pro Woche. „Mein Arbeitstag beginnt um halb acht und endet nicht vor 21 Uhr. Während der ersten drei Jahre habe ich jede Woche sieben Tage durch- gearbeitet, da wollte ich es einfach schaffen. Zu dieser Zeit haben sich schon die Kunden Sorgen um mich gemacht“, erinnert sich der Vorarlberger. Für ihn steht fest, dass der Beruf des Vermögensberaters auch in Zukunft erstrebenswert bleibt, er rät auch jungen Leuten, einen Blick darauf zu werfen. Poten- zielle Berater müssten allerdings den unbe- dingten Willen zum Erfolg mitbringen, denn einfacher sei der Job nicht geworden. Jäger: „Ich glaube, dass es eine hochspannende Tätigkeit ist, durch die überbordende Büro- kratie wird es jungen Leuten heutzutage aller- dings sehr schwer gemacht, in den Beruf ein- zusteigen.“ Der Ökonom Nun stößt mit Michael Scherling auch der dritte Finum-Topberater zum Gespräch. Er kommt gerade von einem ORF-Interview und bestellt sich einen Kräutertee. Der studierte Volkswirtschaftler ist der erfahrenste Berater der Runde. Bereits im Jahr 1996 entschied sich der heute 48-Jährige zum Einstieg bei MLP. „Die 90er-Jahre zu erleben war span- nend, damals waren die Österreicher wirklich euphorisch, was Aktien betrifft – es war eine völlig andere Situation, als wir sie heute erle- ben“, erinnert sich Scherling. Bis heute hat er den Schritt nicht bereut, gleich nach dem Stu- dium den Sprung in die Vermögensberatung zu wagen. Ein Ausflug in den Bankbereich während des Studiums hat ihm jedenfalls gereicht, um zu erkennen, dass es das mit Sicherheit nicht sein kann. „Bei MPL und jetzt auch bei Finum haben wir eine klare Zielgruppe. Das hilft am Anfang, um in den Job reinzukommen, man kann junge Berater perfekt schulen. Zudem gibt es niemanden, der alles abdecken kann. Der große Vorteil von Finum besteht darin, dass sich die Berater gegenseitig unterstützen und Defizite so ausgeglichen werden“, erklärt Scherling, bei dem man die Begeisterung für den Job auch nach über 20 Jahren noch deutlich spürt. Im Rückblick sieht er die Jahre von 2000 bis 2003 als harte Lehrzeit: „Drei Jahre lang Kursrückgänge, das muss man mal durch- halten. Breit gestreute Aktienfonds haben ein- fach jedes Jahr mehr verloren, und die Anle- ger waren dementsprechend frustriert.“ Er hielt jedenfalls durch und gilt unter den Finum-Beratern seit geraumer Zeit als erster Ansprechpartner in Sachen Marktentwick- lung. Als Finum-Chefökonom ist er dafür bekannt, komplizierte Sachverhalte einfach erklären zu können. Unter der Internetseite deroekonom.at macht Scherling sein Wissen übrigens auch Nichtkunden frei zugänglich. „Gerade diese Kompetenz ist seine große Stärke“, so Eralp. Mittlerweile zählen auch mehrfache Mil- lionäre zu den Kunden des Vermögensbe- raters, insgesamt verwaltet Scherling für seine 200 Kunden über 40 Millionen Euro. Er leitet zudem den Geldanlagebeirat von Finum und ist hauptverantwortlich für die Fondsauswahl. Sein Erfolgsrezept für künftige Vermögens- berater fasst er am Ende so zusammen: „Für mich gibt es drei Faktoren, die einen guten Berater ausmachen: erstens eine perfekte Ausbildung, idealerweise Wirtschaftsstudium und CFP-Ausbildung. Zweitens benötigt man natürlich Erfahrung, und drittens braucht es vor allem Begeisterung für die Sache.“ GEORG PANKL | FP Mag. Michael Scherling Zur Person: Michael Scherling , geboren 1970, absol- vierte nach der Matura das Studium der Volkswirt- schaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. Neben dem Studium sammelte er bereits Praxis im Bankbereich. Im Jahr 1996 stieg er als Berater bei der MLP Finanzdienstleistungen Österreich AG ein. Seit 2010 ist er Leiter des Geldanlagebeirats und Cheföko- nom der Finum Private Finance. Zusätzlich ist er seit 2011 Herausgeber der Internetseite deroekonom.at . Im Jahr 2012 wurde er zudem Lektor Ökonomie an der FH Wien, Studiengang Immobilienwirtschaft. Zusätzlich absolvierte er die Ausbildung zum Certified Financial Planner (CFP) sowie zum European Financial Adviser (EFA). Foto: © Marlene Fröhlich für LuxundLumen Dipl.-Bw. (FH) Markus Jäger Zur Person: Markus Jäger, geboren 1960, absolvierte eine Ausbildung zum Elektrotechniker und studierte BWL. Bis zum Jahr 1998 war er Abwicklungsleiter Technik beim Festspiel- und Kongresshaus in Bregenz. Danach wurde er After Sales Manager bei der Schel- ling Anlagenbau GmbH, wo er 2002 zum Geschäfts- führer aufstieg. 2004 folgte der Einstieg in die Finanz- dienstleistungsbranche – zuerst bei der FG Finanz- dienstleistungen Heilbronn und schließlich bei der MLP Finanzdienstleistungen Österreich AG (die heuti- ge Finum). Seit dem Jahr 2009 ist Jäger Senior Consultant bei Finum. Zusätzlich absolvierte er die Ausbildung zum Certified Financial Planner (CFP) sowie zum European Financial Adviser (EFA). Mag. Alexander Oberenzer Zur Person: Alexander Oberenzer, geboren 1976, war bis zum Jahr 2000 Mitglied des österreichischen Her- ren-Florett-Nationalkaders. Dabei erreichte er 1993 das WM-Finale und 1999 den Vize-Europacup-Meister Mannschaft. Nach dem Abschluss seines Wirt- schaftspsychologiestudiums in Wien im Jahr 2003 arbeitete er als Verkaufsleiter bei der XXXLutz-Gruppe. Im Jahr 2007 wurde er Consultant für Finanzplanung bei Finum Private Finance. Seit 2012 ist Oberenzer Senior Consultant bei Finum und seit 2015 Head of Business Intelligence. Von 2015 bis 2017 war er zusätzlich Präsident der Jungunternehmer im Öster- reichischen Gewerbeverein. Daneben betreibt er als Autor den Blog www.finanzielle-intelligenz.at. 200 www.fondsprofessionell.at | 4/2018 vertrieb & praxis I berater im por trät

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