FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2018

Foto: © Marlene Fröhlich für LuxundLumen D ie Büros von Finum Private Finance liegen in einer großzügige Altbauetage eines Jahrhundertwendehauses mitten im Zentrum Wiens. Einst war hier das Post- und Telegraphenamt angesiedelt, mittlerweile dreht sich alles um das Thema Vermögensbe- ratung. Im modernen lichtdurchfluteten Ein- gangsbereich des Büros stechen sofort drei schön gerahmte Basketballtrikots ins Auge. Ali Eralp, Vorstand von Finum Private Finan- ce, kommt auch gleich darauf zu sprechen und erklärt, dass die Trikots die Wertschät- zung für jene drei Berater ausdrücken sollen, die mit ihren herausragenden Fähigkeiten eine Inspiration für das Unternehmen und andere Berater sind. Eralp, der in seiner Jugend selbst profimäßig Basketball spielte, kam die Idee, eine Art „Hall of Fame“ für jene Berater, die sich über die Jahre durch besondere Fähigkei- ten auszeichnen, in den Büroräumlichkeiten der Wiener Zentrale zu installieren. „Die Nummern der Spieler, die einen Verein ge- prägt haben, werden nie wieder vergeben. So soll es auch bei unseren Legenden sein.“ Sei- ne Hoffnung ist, dass diese Trikots die Zeit überdauern werden und über die Jahre, auch wenn er selbst vielleicht schon in Pension ist, weitere hinzukommen werden. Den Platz an der Wand muss man sich wie im Sport erst einmal verdienen, stellt Eralp klar. Insgesamt hat Finum derzeit 49 Berater angeschlossen, in Summe betreuen sie ein Vermögen von mehr als 500 Millionen Euro. Der Sportler In einem der Besprechungszimmer wartet mit Alexander Oberenzer bereits einer der drei ausgezeichneten Berater, um zu erklären, wa- rum er diesen Platz verdient hat. Im Gespräch mit dem groß gewachsenen Wiener wird schnell klar, dass für ihn der Beruf des Ver- mögensberaters mehr ist als nur Mittel zum Zweck, für ihn ist es eine Leidenschaft. Zum Beruf selbst kam er dabei allerdings erst über Umwege. Als Leistungssportler, Oberenzer war sehr erfolgreicher Fechter, kannte er sich bereits mit Disziplin, Durchhaltevermögen und Motivation aus. Auch mit Rückschlägen hat er in dieser Zeit umzugehen gelernt, nur knapp, so erzählt er, verpasste er etwa die Aufstellung für die Olympischen Spiele. Nach Abschluss des Studiums der Wirtschaftspsy- chologie absolvierte er ein Managementpro- gramm in der Lutz-Gruppe. Sein Interesse am Finanzthema war allerdings seit jeher stark ausgeprägt. Vor allem ein Ereig- nis in der Jugend prägte Oberenzer: So erzählt er ganz offen, dass sein Vater starb, als er selbst noch recht jung war, und die Familie damals mit einem großen Schuldenberg zu kämpfen hatte. „Ich hab die negative Energie von Geld kennengelernt. Vieles konnten wir uns damals nicht leisten. Für mich ist es daher auch ein Ansporn, meinen Klienten diese Erfahrung zu ersparen. Es macht mir zudem sehr viel Spaß, das Potenzial der Menschen weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Parameter der strategi- schen Finanzplanung ist es schließ- lich auch, wie sich der Klient karrie- retechnisch weiterentwickelt. Viele Menschen gehen zudem mit Geld falsch um und brauchen einen Spar- ringspartner, dem sie vertrauen kön- nen“, erklärt der Vermögensberater. Sein Einstieg in die Finanzbranche fand in ei- ner schwierigen Zeit statt, kurz nach seinem Start bei MLP (der heutigen Finum) im Jahr 2007 wurde das Unternehmen an die JDC Group verkauft. Dies sorgte im ersten Augen- blick für Verunsicherung. Dem nicht genug, fand er sich kurze Zeit später mitten in der Finanzkrise wieder. Sein großes Glück war laut Oberenzer damals, dass er es nicht mit Kunden zu tun hatte, die kürzlich Geld verlo- ren hatten. „Meine ersten Kunden standen gerade am Anfang und wollten sich etwas aufbauen. Für die war es genial, bei niedrigen Kursen einzusteigen. Finanzmathematisch war es trotz der Verunsicherung auch nicht schwierig, den Kunden das klarzumachen“, so Oberenzer. Geholfen hat damals aber auch die Erfahrung der Kollegen. „Ich hätte das nicht geschafft, wenn ich von null beginnen hätte müssen. Etliche Kollegen hatten bereits über zehn Jahre Erfahrung in dem Job und verfügten über eine enorme Expertise. Am Anfang konnte ich davon enorm profitieren.“ Insgesamt zeigt sich Oberenzer davon über- zeugt, dass er das bisher Erreichte nie als Ein- zelkämpfer schaffen hätte können. Als aktu- elles Beispiel nennt er das Thema betriebliche Der Finanzvertrieb Finum Private Finance zeichnete kürzlich seine drei besten Vermögensberater auf eine besondere Art aus. Hier sind ihre Geschichten. Die Vorzeige berater V. l. n. r.: Dipl.-Bw. (FH) Markus Jäger, Mag. Michael Scherling, Mag. Ali Eralp und Mag. Alexander Oberenzer in der Wiener Zentrale des Finanzvertriebs Finum Private Finance. 198 www.fondsprofessionell.at | 4/2018 vertrieb & praxis I berater im por trät

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