FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2018
174 www.fondsprofessionell.at | 4/2018 es dennoch: Einige internationale Häuser stel- len nur Daten mit englischen Textbausteinen für die Beschreibung des Anlageziels oder der Risikohinweise zur Verfügung. Und da die Verordnung eine Ucits-Ausnahmeregelung hat, werden von einigen Gesellschaften in der Datenlieferung nur Fragmente zur Verfügung gestellt.“ Fondspalette Zu der anfangs befürchteten massiven Ein- schränkung in der Auswahl an Drittfonds ist es rückblickend nur vereinzelt gekommen. So geben zwar sechs Versicherungen an, dass sie die Fondsanzahl derzeit nicht erhöhen möch- ten, vier wollen die Auswahl im laufenden Jahr jedoch ausbauen oder haben dies bereits getan. Mit Juni 2018 hat etwa die Generali ih- re Fondspalette grundlegend überarbeitet. Der Fokus liegt nun auf vermögensverwaltenden Fonds. Und bei der Nürnberger Versicherung erklärt man, dass das Fondsangebot Anfang des Jahres ausgebaut wurde und die Aufnah- me neuer Fonds für 2019 geplant ist. Deutlich umfangreicher fiel der Ausbau bei Standard Life aus: Vor einigen Wochen wurden dort mehr als 60 neue Fonds ins Fondsuniversum aufgenommen. „Dabei haben wir die Palette um Fonds unseres Investmentpartners Aber- deen Standard Investments erweitert, aber auch Produkte anderer renommierter Gesellschaften wie Acatis, Flossbach von Storch, Comgest, Jupiter, Blackrock oder First Private aufgenommen“, erklärt die Leiterin der Produktentwicklung. Insgesamt sieben der befragten Versiche- rungen zeigen sich mit dem bisherigen Jah- resverlauf des Fondspolizzengeschäfts zufrie- den und berichten von einer steigenden Nach- frage. Insofern überrascht es nicht, dass auch neue Produkte in Planung sind. Noch bis Ende des Jahres wird die Generali mit Gene- rali Life Invest eine neue fondsgebundene Le- bensversicherung mit Einmalprämie vorstel- len. Weiters erklärt Vertriebsleiter Heine von der Wiener Städtischen: „Am Markt sehen wir eine große Nachfrage nach Lösungen, die ei- nen Mix aus klassischer Lebensversicherung und Fondsveranlagung bieten. Im kommen- den Jahr werden wir ein entsprechendes neues Einmalerlagsprodukt auf den Markt bringen.“ Ebenso wird die Continentale Versicherung voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres eine neue Fondspolizze präsentieren. Andere, etwa die FWU Life Austria (ehe- mals Skandia), haben dieses Jahr bereits einen Produktstart hinter sich gebracht. Nach der Übernahme der Skandia Österreich im Jahr 2015 hat die FWU damit das Neugeschäft in Österreich wiederaufgenommen. Beim neuen FWU-Tarif Forward Quant handelt es sich um eine Investmentlösung mit Volatilitätskontrol- le, die in eine fondsgebundene Lebensversi- cherung eingebunden ist. Dazu nutzt man ein quantitatives Anlagemodell – das heißt, alle Investmententscheidungen basieren auf einem Algorithmus und laufen automatisiert ab. Das Produkt ist so strukturiert, dass das Anlage- risiko im Lauf der Zeit dynamisch reduziert wird. Anfangs werden noch die Möglichkei- ten volatilerer Märkte genutzt, zumAblauf hin wird das Volatilitätsrisiko verringert. Gegen Ende wird dann die Volatilität noch weiter re- duziert. Für die drei unterschiedlichen Phasen stehen drei verschiedene Investmentfonds zur Verfügung. Zudem bietet die Gesellschaft ein neuartiges Garantiemodell. „Das Investment wird unter Verwendung verschiedener Risiko- typen auf die individuelle Risikobereitschaft des Kunden abgestimmt. Der Kunde kann dabei auf eine Garantie verzichten oder zwi- schen verschiedenen Ablaufgarantien von bis zu 100 Prozent auf den Sparanteil der Prä- mien wählen und die Garantie während der Vertragslaufzeit anpassen“, erklärt Michael Rammerstorfer, FWU-Vertriebsleiter Öster- reich. Die Kosten für die Garantie werden bei Vertragsschluss ermittelt, ausgewiesen und sind für die gesamte Laufzeit des Vertrags festgelegt. Das angelegte Kapital soll dadurch zu jeder Zeit voll investiert bleiben, ein Cash- Lock ist laut Rammerstorfer somit ausge- schlossen. Weiters arbeitet die FWU anstelle eines Gewinnbeteiligungsmodells mit ver- änderbaren Gewinnzuweisungen mit einer in den Versicherungsbedingungen festgeschrie- benen Zusage. Damit werden alle tariflichen Gutschriften an den Kunden beim Vertrags- abschluss fixiert und können in der weiteren Folge nicht mehr einseitig durch das Versicherungsunternehmen verändert werden. GEORG PANKL | Eine Übersicht zu den am Markt befind- lichen Fondspolizzen finden Sie auf den nächsten Seiten. FP fonds & versicherung I fondspolizzen Foto: © FWU, Standard Life, Elke Mayr Gerhard Heine, Wiener Städtische: „Im kommenden Jahr werden wir ein neues Einmalerlagsprodukt bringen.“ Michael Rammerstorfer, FWU: „Das Investment wird auf die individuelle Risikobereitschaft des Kunden abgestimmt.“ Johanna Bröcker, Standard Life: „Wir haben mehr als 60 neue Fonds ins Fondsuniversum aufgenommen.“
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