FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2018

Aigner: Eine der größten Schwierigkeiten be- stand darin, dass die Bandbreite der Dinge, die man im Private Banking machen kann, sehr groß ist. Es war daher nicht leicht zu definieren, was wir als kleine Einheit bieten sollen. Eine Abgrenzung zu schaffen – also Dinge anzubieten, die der Markt vielleicht gar nicht braucht –, war eine Herausforderung. Mit dem Fokus auf das Wertpapiergeschäft ist uns das allerdings sehr gut gelungen. Die größten Kritiker kommen oft aus dem eigenen Haus, und als wir das Konzept vorgestellt ha- ben, hat es natürlich schon einige gegeben, die gesagt haben: Kann das wirklich funktionie- ren? Wenn man sich die Größe der Bank da- mals angeschaut hat, ist das mit der aktuellen Situation ja überhaupt nicht mehr vergleich- bar. Wir sind mit einem Wertpapiervolumen von 35 Millionen Euro gestartet und liegen jetzt bei 700 Millionen Euro. In welcher Höhe lagen die Anfangsin- vestitionen, um das Projekt starten zu können? Aigner: Es wurden anfangs um die 400.000 Euro in das Gebäude investiert. Dazu kamen noch an die 50.000 Euro für Marketingkon- zept und Rechtsberatung. Warum wurden dann 2011 nochmals 1,8 Millionen Euro in den Standort investiert? Sulzbacher: Die 400.000 Euro waren für die Räumlichkeiten, die wir 2008 bezogen haben. Wir haben dann aber sehr schnell gesehen, dass uns das zu klein wird. Parallel dazu ist unser Geschäft sehr schnell gewachsen. Als klar war, dass unser Modell funktioniert, brauchten wir mehr Platz für weitere Mitar- beiter und zusätzliche Beratungsräume. 1,8 Millionen Euro plus die Anfangsin- vestitionen, da liegt man deutlich über zwei Millionen Euro. Wie sieht es da mit dem Break-Even aus? Sulzbacher: Wir haben den Break-Even Point relativ rasch erreicht – sowohl amAnfang als auch nach der weiteren Investition. Erfordert es Mut, als kleine Regional- bank so viel Geld in die Hand zu neh- men? Aigner: Der Mut war 2006 größer als 2011, am Anfang hatten wir den Proof of Concept, wie es so schön auf Neudeutsch heißt. Nach- dem wir gesehen haben, dass die Idee funk- tioniert, hatten wir 2011 bereits ein laufendes sten 50 Millionen Euro“ Links: Markus Aigner (Private Banking Attersee), Mitte: Axel Schweizer (gbv – Consulting), rechts: Michael Sulzbacher (Private Banking Attersee) » Wir haben den Break- Even Point relativ rasch erreicht – sowohl am Anfang als auch nach der weiteren Investition. « Michael Sulzbacher, Private Banking Attersee

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