FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2018

mer wieder gezeigt. Wir sind ja zudem eher konservativ aufgestellt und haben ein mehr- stufiges Beratungssystem. Das heißt, es wer- den immer zuerst die Ziele und Wünsche des Kunden abgefragt, und dann wird die Analyse durchgeführt und ein Vorschlag erarbeitet, der sich an den Wünschen und Zielen der Kunden orientiert. Am Ende kommen dann die Pro- duktlösungen zum Einsatz. Insofern ist unser einziges Produkt unsere Finanzplanung. Alles andere sind nur Hilfsmittel. Die DWS ist im Investmentfondsbereich Ihr wichtigster Produktpartner. Wie lief der Fondsabsatz im letzten Jahr? Sehr gut. Wir hatten noch eine zusätzliche Herausforderung, da wir unsere Depotbank wechseln mussten. Die Generali-Bank, unsere bisherige Depotbank, hat das Bankgeschäft in Österreich ja bekanntlich eingestellt. Aber wir konnten natürlich am positiven Börsenumfeld der letzten Jahre gut partizipieren. Mit wie vielen Investmentgesellschaften arbeitet die DVAG zusammen? Mit drei machen wir nennenswerte Umsätze. Dazu zählen Amundi/Pioneer, Allianz Global Invest und die DWS als stärkster Partner. Wenn man sich die Entwicklung in Deutschland ansieht, zeigt sich, dass die Fondssparpläne extrem zugelegt haben. Ist das etwas, das in Österreich auch beobachtbar ist, oder unterscheiden sich die Märkte da? Nein, die Österreicher wie auch die Deut- schen agieren natürlich stark zyklisch. Und immer wenn die Börsen toll sind, muss man sie eher bremsen, damit sie nicht zu viel Ein- malerläge machen, sondern vielleicht das Ganze über einen längeren Zeitraum gestaffelt investieren. Es hat sich ja auch 2009 und 2010 gezeigt: Als man mit Aktienfonds eigentlich nichts verkehrt machen konnte, sind alle in Garantieprodukte gegangen. Warum hat die DVAG in Österreich eine Banklizenz? Da hätte es doch günstigere und einfachere Möglichkeiten gegeben. Das stimmt, und ja, der Aufwand ist sehr groß. Aber es setzt natürlich ein Zeichen, und dafür hat sich die Familie Pohl be- wusst entschieden. Das ist auch ein Stück Sicherheit, ein Stück Renom- mee für unsere Kunden und auch für unsere Vermögensberater. So leicht ist es schließlich nicht, in Österreich eine Banklizenz zu bekommen. Wie sind Sie auf der Mitarbeiter- seite aufgestellt? Wie viele Leute arbeiten in Österreich? Wir haben hier zwei Dutzend Leute im Dienst, also sind wir ein sehr klei- nes, schlankes Team. Aber man hat eben für Dienstleistungen ganz klar den gesamten deutschen Innendienst hinter sich, was ganz gut ist, weil man manche Sachen einfach adaptie- ren kann. Wir würden es bei der Be- triebsgröße hier gar nicht schaffen, wenn wir nicht das Know-how aus Deutschland anzapfen könnten – ob das jetzt beispielsweise den Bereich Marketing oder die IT betrifft. Wir haben natürlich den großen Vorteil, dass wir mit den deutschen Kollegen zusammenarbeiten, sonst würde sich der Auf- wand hierzulande nicht rechnen. In Deutschland ist die DVAG ja auch auf den Fintech-Zug aufgesprungen. Mit FinLeap hat man die FinTech Solutions gegründet. Da liest man von künstlicher Intelligenz in der Beratung, das klingt schon sehr ambitioniert … Ich glaube, dass das ganze Fintech-Thema im Moment schon sehr gehypt wird. Wenn man sich dann mal genauer umhört bei den Fin- techs, wie die Umsätze im Moment aussehen, welche Frequenzen diese brauchen würden, um überhaupt irgendwo Gewinne zu machen, handelt es sich noch um einen sehr weiten Weg. Mit FinTech Solutions wollen wir in erster Linie die Prozesse für den Vermögens- berater optimieren. Also es geht darum, die Beratung in den Händen des Beraters zu belassen. Das Ambitionierte daran ist, die Kette der Beratung – die besten Empfeh- lungen oder die Analysetools, die der Ver- mögensberater digital nutzt – zu optimieren und ihm dadurch am Ende mehr Arbeit abzunehmen. Ich glaube nach wie vor, dass in so einem sensiblen Bereich wie in der Finanzdienstleistung ein guter Berater unver- zichtbar ist. Vielen Dank für das Gespräch. GEORG PANKL | FP » Ich glaube nach wie vor, dass in so einem sensiblen Bereich wie der Finanzdienst- leistung ein guter Berater unverzichtbar ist. « Harald Pankowski, Deutsche Vermögensberatung Bank AG Harald Pankowski: „Wir haben natürlich den großen Vorteil, dass wir mit den deutschen Kollegen zusammenarbeiten, sonst würde sich der Aufwand hier nicht rechnen.“ vertrieb & praxis I harald pankowski | dvag 198 www.fondsprofessionell.at | 3/2018

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