FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2018

Denn erst wenn die Vermögensberaterausbil- dung vorliegt, darf ja Investmentberatung durchgeführt werden. Und wir haben um die 540 in Ausbildung befindliche Berater. Laut Geschäftsbericht wird auch eine beachtliche Summe in die Ausbildung investiert … Ja, konzernweit geben wir 70 Millionen Euro im Jahr für Ausbildung aus. In Österreich waren es 1,2 Millionen Euro. Das ist ein enor- mer Wettbewerbsvorteil. Die Branche steht aber auch vor demo- grafischen Problemen. Wie sieht es mit derAltersstruktur der DVAG-Berater in Österreich aus? Von der Altersstruktur her sind wir nicht ganz so jugendlich wie einige andere Vertriebe. Das liegt aber auch an der Historie. Wir sind ja be- reits relativ lang am Markt, wobei die Alters- struktur in Österreich jünger ist als in Deutschland. Wir haben etwa einen Direk- tionsleiter, der ist mittlerweile 72 und denkt gar nicht daran, aufzuhören. Warum sollte er das auch tun? Er hat Österreich mit aufgebaut, kam aus Managementfunktionen in der Ho- tellerie und in der Industrie. Und er hat wei- terhin einfach Spaß dran. Ich freue mich im- mer, wenn er vor den jungen Menschen auf der Bühne steht, die begeistert er nach wie vor, weil er einfach was zu erzählen hat. Und er zeigt auch: Bei uns kannst du groß, bei uns kannst du auch alt werden. Derzeit verändert die Digitalisierung die Branche, vielfach wird angenommen, dass sie zu einem zusätzlichen Berater- sterben führen könnte. Wie gehen Sie mit diesem Thema um? Die Digitalisierung ist für uns Mittel zum Zweck, das wird nie Selbstzweck. Und wir werden auch nie Geschäfte an unseren Ver- mögensberatern vorbei machen. Es gibt ja durchaus auch Unternehmen, die unterschied- liche Vertriebskanäle haben. Wir sagen, die persönliche Beratung ist durch nichts zu er- setzen. Wir kriegen gerade mit, dass das bei der jüngeren Generation sehr geschätzt wird – von der man eigentlich annimmt, die mach- ten sowieso alles lieber digital und online. Das ist aber eher nicht so. Ich glaube, dass die schon zu sehr mit Informationen zugeschüttet werden. Sie sind letztlich froh, wenn sie einen wirklichen Anker haben, wenn da ein Mensch sitzt, der physisch berät. Digitalisierung heißt letztendlich aber auch, den Weg vom Berater zum Kunden möglichst angenehm zu gestal- ten und umgekehrt. Und die Zeit, die der Be- rater durch moderne Technik spart, kann er natürlich in der persönlichen Beratung besser investieren. Wir waren daher die Ersten, die 1990 überhaupt das Thema Laptop in den Vertrieb gebracht haben. 2010 waren wir die Ersten, die den kompletten Vertrieb mit iPads ausgestattet haben. In Deutschland besteht ihre Wachstums- strategie auch darin, Bankfilialen von der Deutschen Bank zu übernehmen und in DVAG-Beratungszentren um- funktionieren. Auch der Ausschließlich- keitsvertrieb der Generali Deutschland wurde in die DVAG integriert. Was ist für Österreich geplant? Wir haben es bereits mehrmals erfolgreich ge- schafft, große Vertriebspartner zu integrieren – beispielsweise die gelungene Integration des Vertriebs der AachenMünchener vor zehn Jah- ren. Bisher war die Zufriedenheit bei den Be- ratern, die integriert wurden, immer sehr groß. Diesen Erfolg möchten wir mit dem Exklu- sivvertrieb der Generali Deutschland wieder- holen. Bei der Deutschen Bank war es in der Tat so, dass einige Partnerinnen und Partner in ihrer Filiale geblieben sind. Nur dass da Harald Pankowski: „Wir haben es bereits mehrmals erfolgreich geschafft, große Vertriebspartner zu integrieren – beispielsweise die gelungene Integration des Vertriebs der AachenMünchener vor zehn Jahren.“ » Wir werden auch nie Geschäfte an unseren Vermögensberatern vorbei machen. « Harald Pankowski, Deutsche Vermögensberatung Bank AG Foto: © Marlene Fröhlich | Luxundlumen Harald Pankowski Harald Pankowski verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Ausschließlichkeit-Außendienst, Maklervertrieb und Bankvertrieb. Als gelernter Versicherungskaufmann und Dipl. Betriebswirt war er zu Beginn seiner Karriere einige Jahre als Direktor für den Gerling-Konzern tätig. Danach arbeitete er als Leiter Vertriebsförderung beim AWD. Anfang 2007 wurde Pankowski Vertriebsvorstand bei der OVB Holding. Seit 2010 ist er nun bei der Deut- schen Vermögensberatung AG in Deutschland und seit 2017 Vorstand bei der Deutschen Vermögensberatung Bank AG in Österreich. vertrieb & praxis I harald pankowski | dvag 196 www.fondsprofessionell.at | 3/2018

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