FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2018

Sie haben die Marktanteile betont. Wie weit geht Ihr Wille? Soll die Allianz als Nummer vier auf den dritten Platz? Viel- leicht durch eine größere Übernahme? Marktanteile stehen klar auf der Agenda. Wir müssen zum Beispiel im städtischen Bereich aufholen, wo wir einen halb so hohen Markt- anteil haben wie am Land. Das betrifft stark Wien, aber auch Linz und Graz. Wenn Sie das auf mehrere Jahre voraus extrapolieren, ist das fundamental wichtig. Hier wird das Wachs- tum stattfinden, hier müssen wir einen Markt- anteil von aktuell sechs, sieben Prozent deut- lich erhöhen oder zweistellig werden. Wir haben über alle Bereiche in Österreich einen Marktanteil von etwas mehr als acht Prozent. Mit dem Städtischen ist auch verbunden, dass wir im Gewerbebereich zulegen wollen. Aber wenn es sich ergibt, werden wir auch versu- chen, anorganisch in Richtung Top 3 zu kom- men. Das Ziel ist, die Distanz zum Podium zu verringern. Wo ist Ihr Hebel für den städtischen Be- reich abseits vom Gewerbe? Muss man nicht vielleicht dem urbanen Publikum, den Selbstentscheidern, generell andere Produkte anbieten, oder sie anders ge- stalten? Manche Versicherer bieten zum Beispiel noch mehr Möglichkeiten, sich komplett online selbst zu versichern. Unser Vertrieb ist dual ausgestattet. Das ist der Punkt: Sie kommen auf die Homepage und sagen: „Na ja, Kfz oder Haushaltsversiche- rung, das kann ich wirklich komplett online machen.“ Weil Sie unser Angebot mögen, ge- hen Sie zur Lebensversicherung, da wollen Sie aber schon beraten werden. Bei uns ist der Agent immer im Hintergrund, Sie wissen im- mer, wer das ist, das ist nie anonym, aber Sie entscheiden, wie Sie mit ihm in Kontakt tre- ten. Sie haben recht, der urbane Kunde ist wahrscheinlich anders. Ich denke, er ist ein hybrider Kunde. Und was ist für das Gewerbe geplant? Da werden wir in der ersten Hälfte des näch- sten Jahres ein schlankes Produkt einführen, das vor allem Einpersonenunternehmen oder Kleinst-KMU ansprechen soll. Welche Rolle spielen punkto Marktan- teile neue Kooperationspartner? Seit der Denizbank 2017 hört man nichts mehr. Wir wollen Kooperationen in möglichst vielen Bereichen schließen. Mit der Denizbank funk- tioniert das sehr gut. Es gibt andere, aber ich gebe Ihnen recht, es ist nicht die ganz große darunter, die es etwa zwischen Allianz und Unicredit in Osteuropa gibt. In Österreich hat sinnig kompliziert sind“ » Wenn es sich ergibt, werden wir auch versuchen, anorganisch in Richtung Top 3 zu kommen. « Rémi Vrignaud, Allianz Österreich 179 www.fondsprofessionell.at | 3/2018

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