FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2017

42 www.fondsprofessionell.at | 4/2017 SIGNA Rekordtransaktion 2017 Die Signa-Gruppe sorgt in Deutschland für den größten Immobiliendeal des Jahres. Die Gesellschaft Signa Prime hat für 1,5 Mil- liarden Euro ein großes Portfolio aus fünf Einzelhandels- und Büroimmobilien erwor- ben. Bestandteile sind das „Kaufmannshaus“ und die „Alsterarkaden“ an der Hamburger Binnenalster, der Neubau „Upper West“ am Berliner Kurfürstendamm, das im Bau be- findliche „Upper Zeil“ in der gleichnamigen Einkaufsstraße in Frankfurt und das „Kar- stadt“-Gebäude am Münchner Hauptbahnhof. An dem Objekt in München hielt Signa bereits die Hälfte der Anteile. Die Gesamt- nutzfläche des Portfolios beträgt 160.000 Quadratmeter. Signa Prime stockte im Okto- ber ihr Eigenkapital von drei auf vier Milliar- den Euro auf. www.signa.at WHITESTONE Anleihe angekündigt Der österreichische Immobilienprojekt- entwickler Whitestone Investment will Ende November eine Namensanleihe auflegen. Das Produkt wird nach dem Alternativfinanzie- rungsgesetz (AltFG) aufgelegt. Bei Redak- tionsschluss befand sich nach Unternehmens- angaben der Prospekt in Arbeit. Die Laufzeit soll mindestens drei Jahre betragen. Über die Konditionen ist noch nichts bekannt. White- stone verfolgt zurzeit drei Wohnbauprojekte im 14. und im 22. Bezirk in Wien. www.whitestoneinvestment.at HABONA Neues Handelsprodukt Der deutsche Fondsinitiator Habona In- vest hat den Vertrieb für seinen neuen „Deutschen Einzelhandelsimmobilien Fonds 6“ gestartet. Der alternative In- vestmentfonds (AIF) will mindestens 50 Millionen Euro Eigenkapital akqui- rieren. Inklusive Fremdkapital soll das Zielvolumen auf 110 Millionen Euro steigen und in etwa 25 Immobilien investiert werden. Es sind fünf Jahre Fondslaufzeit und eine Vorsteuerrendite von fünf Prozent pro Jahr geplant. Das Fondsmanagement hat die Kapitalver- waltungsgesellschaft Hansainvest über- nommen. In Österreich werden die Habona-Fonds von der WM AG als Private Placements vertrieben. www.habona.de IMPERIAL Konkurs nach OGH-Urteil Eine folgenschwere Entscheidung hat der Oberste Gerichtshof (OGH) in Wien getrof- fen. Er entschied im Herbst, dass das Kapital von atypisch stillen Beteiligungen, bei denen die Investoren keine Mitwirkungsrechte im Unternehmen haben, kein Eigenkapital ist. Demzufolge ist das Investorenkapital als Ver- bindlichkeit zu sehen, die der Emittent zu- rückzahlen muss. Von diesem Urteil ist unmit- telbar das Immobilienunternehmen Imperial in Linz betroffen. Es verfügte über 58 Millio- nen Euro von atypisch stillen Gesellschaftern und hat nach dem OGH-Urteil Konkurs an- gemeldet sowie ein Sanierungsverfahren be- antragt. Dazu erklärte Geschäftsführer Fara- marz Ettehadieh: „Der Umstand, dass der OGH seine bisherige Rechtsprechungslinie zu den atypisch stillen Gesellschaftern nicht auf- rechterhalten hat, hat für uns als mittelständi- sches Unternehmen eine schwerwiegende Konsequenz. Ein bedeutender Teil unserer Eigenmittel ist nun unerwarteterweise als Fremdkapital zu qualifizieren.“ www.imperial.co.at FINNEST Schwarm bezieht Hotels Anleger aus Deutschland und Österreich ha- ben der Falkensteiner Hotelgruppe 2,5 Millio- nen Euro Crowdkapital zur Verfügung ge- stellt. Die Finanzierungskampagne lief über die Wiener Plattform Finnest. Die Platzierung dauerte etwa einen Monat und war laut Fin- nest um eine Million Euro überzeichnet. Die Investoren investierten im Durchschnitt 7.000 Euro. Dafür erhalten sie vier Prozent Zinsen pro Jahr. Das Fundraising ist in Deutschland ohne Vermögensanlagenprospekt gesetzlich auf ein Emissionsvolumen von 2,5 Millionen Euro limitiert. Finnest glaubt, dass Falkenstei- ner noch mehr Kapital einsammeln hätte kön- nen. In Österreich benötigen die Emittenten ab 1,5 Millionen Euro einen „Prospekt light“. www.finnest.com US-IMMOBILIEN Präsidentenwechsel ohne Folgen Die Politik von US-Präsident Donald Trump wirkt sich nach einem Bericht des Fondsmanagers Wealthcap nicht negativ auf die regionalen Immobi- lienmärkte aus. Die jüngste Markter- hebung habe gezeigt, dass neben den wirtschaftlichen und immobilienwirt- schaftlichen Kennzahlen vor allem Megatrends wie die Entwicklung von US-Büromärkten intakt sind. Es gebe daher zurzeit keinen Anlass, die bis- herige Anlagestrategie zu ändern. Die Büromieten entwickelten sich 2017 laut Wealthcap insgesamt positiv, und die Leerstandsrate sei trotz starkem Neubau relativ stabil geblieben. www.wealthcap.de news & products I sachwer te Foto: © Imperial Immobilienfundamentalpreisindikator Im ersten Halbjahr 2017 haben die Abweichungen der Wohnimmobilien- preise zum Fundamentalpreis wieder zugenommen. Dafür verantwortlich ist eine abnehmende Leistbarkeit der Immobilien, wobei die realen Immobilien- preise weiter steigen. Abweichung vom Fundamentalpreis in % | Quelle: OeNB -15 % -10 % -5 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 2015 2010 2005 2000 1995 1990 Wien Österreich 20,2 % 9,6 % Nach einem OGH-Urteil hat Imperial-Geschäftsführer Dr. Faramarz Ettehadieh ein Sanierungsverfahren beantragt.

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