FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2017
30 www.fondsprofessionell.at | 4/2017 MEINL BANK Schiedsgericht wies Klage gegen Republik Österreich ab Gegen die Meinl Bank, den Aufsichtsratschef Julius Meinl und andere Verantwortliche oder ehemalige Führungskräfte laufen seit einem knappen Jahrzehnt Ermittlungen. Die Haupt- untersuchungen betreffen die frühere Meinl- Immobilienfirma Meinl European Land (MEL). Ermittelt wird etwa wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs oder Kursmanipu- lation. Ergebnisse gab es bisher keine, und die Beschuldigten haben die Vorwürfe stets zu- rückgewiesen. 2015 hatte angesichts dessen die Meinl-Hauptaktionärin Belegging- Maatschappij Far East eine Klage gegen Österreich beim Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) eingebracht. Diese Klage wurde nun am 30. Oktober abgewiesen. Die Far East, die 99 Prozent der Anteile an der Meinl Bank hält, habe eine „Hexenjagd der Republik“ gesehen und 200 Millionen Euro gefordert und zudem verlangt, dass alle anhängigen behördlichen Verfahren vor den Straf-, Abgaben- und Aufsichtsbehör- den beendet werden. Die Aktionärin sah sich durch die behördlichen Maßnahmen geschädigt, weil diese den Wert ihrer Be- teiligung an der Bank geschmälert hätten. MCKINSEY-STUDIE Finanzinstitute sollten sich rüsten, bevor Amazon anklopft Die Banken weltweit haben die Finanzkrise überwunden. Sie kappten Kosten und faule Kredite, außerdem deckten sie sich mit fri- schem Kapital ein. Dennoch bleiben Gewinne ein flüchtiges Gut für die Geldhäuser, warnt die Unternehmensberatung McKinsey in ihrem jährlichen globalen Bankenreport. Denn die Finanzbranche müsse die Digitalisierung vorantreiben, bevor findige und starke Kon- kurrenten auftauchen. Die Gefahr gehe dabei weniger von Fintechs aus, sondern von gro- ßen Plattformen wie Amazon oder Alibaba. Diese hätten bereits andere Industrien umge- krempelt. Bei einem Markteintritt der Tech- nologieriesen in die Finanzindustrie drohen die Eigenkapitalrenditen der Banken auf rund fünf Prozent zu fallen, prophezeien die Con- sultants. Derzeit rangiert diese Kennzahl zwi- schen acht und zehn Prozent. Um einem so empfindlichen Einbruch der Profitabilität vorzubeugen, sollten die Kredit- institute das Potenzial ihrer Datensätze voll ausschöpfen sowie Partnerschaften schließen und so eigene digitale Ökosysteme schaffen. So könnten sie bei einem Markteintritt der Tech-Giganten bestehen. Eine andere Option wäre es, als White-Label-Anbieter für die Marktneulinge zu dienen. Doch das Dasein als Produktlieferant ist der am wenigsten profitable Teil des Bankgeschäfts. Daneben bliebe nur, sich in einer Nische zu verstecken, argumen- tieren die McKinsey-Experten. Nischen sind durchaus lukrativ. So spülen die Asset- Management-Sparten den Instituten die höchsten Eigenkapitalrenditen herein. Allerdings nimmt sich der Anteil des Fondsgeschäfts am Gesamterlös gering aus: Im globalen Schnitt liegt die Quote bei lediglich acht Prozent. Der weitaus größte Teil der Einnahmen stammt aus dem Privat- und Firmenkundengeschäft. Foto: © Volksbank Wien, Zürcher Kantonalbank Österreich, David Sailer news & products I banken Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Thomas Uher, Volksbank Wien Thomas Uher, ehemaliger Vor- standsvorsitzender der Erste Bank der österreichischen Spar- kassen, wird Risiko-Vorstand bei der Volksbank Wien. Der Jurist unterstützt damit den Volksban- kensektor, der sich nach dem Untergang des ehemaligen Zen- tralinstituts ÖVAG neu aufstellen muss. Anna Katharina Marx, Zürcher Kantonalbank Österreich Anna Katharina Marx verstärkt das Private-Banking-Team der Zürcher Kantonalbank Österreich am Standort Wien. Marx wech- selte von der Raiffeisenlandes- bank Niederösterreich-Wien zur Zürcher Kantonalbank Öster- reich. Die 33-Jährige arbeitet seit dem Jahr 2008 in der Finanzbranche. Gerald Stadler, Zürcher Kantonalbank Österreich Auch Gerald Stadler verstärkt das Private-Banking-Team der Zür- cher Kantonalbank Österreich am Standort Wien. Stadler war zuvor bei der Kathrein Privatbank beschäftigt, wo er seit 2014 als Senior Private Banker gearbeitet hat. Der aus Niederösterreich stammende Stadler ist seit 1998 im Private Banking tätig. Markus Steininger, Zürcher Kantonalbank Österreich Markus Steininger verstärkt das Asset-Management-Team der Zürcher Kantonalbank Österreich. Zuvor war er bei Uniqa Capital Markets im Bereich Asset Liabi- lity Management und strategi- sche Asset Allocation der Versi- cherungsdeckungsstöcke tätig. Von 2009 bis 2015 war er bei der Volksbank Invest angestellt. Klemens Breuer, Bankhaus Lampe Das Bankhaus Lampe hat Klemens Breuer zum Sprecher der persönlich haftenden Gesell- schafter ernannt. Er löste damit Stephan Schüller ab. Der neue Mann übernimmt neben der Lei- tung der gesamten Bank auch die Verantwortung für das Asset Management und kommt von der Raiffeisen Bank International. Profitable Nische Eigenkapitalrendite nach Geschäftsbereich 2016 Die Fondssparten der Banken sind zwar hoch profitabel, doch ihr Anteil am Geschäftsvolumen ist gering. Quelle: McKinsey 0 % 3 % 6 % 9 % 12 % Firmenkunden- geschäft Kapitalmarktgeschäft und Investmentbanking Retailbanking Asset Management Eigenkapitalrendite 15– 18 % 10–12 % 9–10 % 6–8 %
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