FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2017

26 www.fondsprofessionell.at | 3/2017 news & products I investmentfonds Foto: © Unigestion, Standard Life, Comgest, Rothschild AM, Eyb & Wallwitz STUDIE Anleger sollten bleiben, auch wenn der Fondsmanager wechselt Die Skepsis der Anleger bei einem Manager- wechsel ist oftmals unnötig. Zu diesem Ergeb- nis kommt eine Auswertung der Fonds- ratinggesellschaft Morningstar. Die Analysten fanden keinerlei Zusammenhang zwischen einemWechsel des Portfoliomanagers und der anschließenden Wertentwicklung des Fonds – weder in den Monaten direkt nach der Rocha- de noch zwei Jahre später. Die Analysegesell- schaft untersuchte dafür US-Publikumsfonds auf Aktien und Anleihen in der Zeit von 2003 bis 2016. „Egal, wie wir die Daten drehten und wendeten, im Schnitt hat ein Manager- wechsel keinen Einfluss auf die Wertentwick- lung eines Fonds“, berichtet Morningstar- Analystin Madison Sargis. „Die Performance eines Fonds verändert sich lange nicht so hef- tig, wie die Reaktion der Anleger es vermuten lässt.“ Stattdessen beobachteten die Experten andere Phänomene: Zum einen erleiden große Fonds nach demAustausch besonders heftige Mittelabflüsse. Zum anderen scheinen Anle- ger bei Managern mit herausragender Leis- tung eher bereit zu sein, dem Nachfolger einen Vertrauensvorschuss einzuräumen: Bei Fonds mit besonders großer Outperformance fallen die Mittelabzüge geringer aus. Buchkritik | Der Draghi-Crash „Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt“ D er renommierte Risiko- manager Markus Krall zeigt auf, welche enor- men Gefahren aus der Geldpo- litik der Europäischen Zentral- bank für Europas Banken- und Wirtschaftssystem erwachsen. Der Autor legt dar, wie „die Planwirtschaft des Geldes“ die Erträge von Kreditinstituten zu- nehmend erodieren lässt. Zudem macht er Schritt für Schritt deut- lich, wie sich die Qualität der Kreditportfolios seit der Finanz- krise immer weiter verschlechtert hat. Die Subvention von Nullzinsen und schwachem Euro verhindere seit zehn Jahren, dass inef- fiziente Unternehmen aus dem Markt aus- scheiden, indem sie in die Insolvenz gehen, schreibt Krall. Da gerade solche Unterneh- men überdurchschnittlich viele Kredite benö- tigen und Banken diese in Zeiten verringerter Zinserträge bewilligen, hätten sich in den Bilanzen der Geldhäuser ausfallgefährdete Finanzierungen in ungeahnter Milliardenhöhe angesammelt. Diese „Zombifizierung der Unternehmenswelt“ wirke wie eine tickende Zeitbombe, die spätestens im Fall einer Zinserhöhung explo- dieren würde, führt Krall aus. Aus diesen und vielen wei- teren Fakten zieht Markus Krall einen klaren Schluss: Europas Bankensystem ist von innen durch Zinspolitik und Regulie- rung ausgehöhlt. Der Kollaps ist nur eine Frage der Zeit. Dieses Ereignis nennt er den „Draghi- Crash“, da er den Präsidenten der Europäischen Zentralbank als Hauptverantwortlichen für die Destabilisierung des Finanzwesens aus- macht. Ein Buch, das logisch aufgebaut und sehr plastisch geschrieben ist – liest sich wie ein Wirtschaftskrimi. Dr. Markus Krall: „Der Draghi-Crash“ Finanzbuch Verlag 207 Seiten, gebundene Ausgabe 17,99 Euro, ISBN 978-3-95972-072-4 FONDS professionell KLUB Mitglieder erhalten auf Bücher aus dem Finanzbuch Verlag 50 Prozent Rabatt! „Der Draghi-Crash –Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Robert Kosowski, Unigestion Unigestion hat Robert Kosowski zum Head of Quantitative Re- search des Aktienteams ernannt. Kosowski ist Professor am Impe- rial College und seit Anfang Mai 2017 für Unigestion in London tätig. Er wird bei Unigestion für das quantitative Research und für den Bereich Thought Leadership verantwortlich zeichnen. Mathias Marta, Standard Life Investments Standard Life Investments hat sein nunmehr aus 70 Mitarbei- tern bestehendes Multi-Asset- Team erweitert. Mathias Marta wurde zum Investment Director für quantitative Strukturierung ernannt. Marta kommt von State Street Global Investors, wo er als Senior Portfolio Manager unter Vertrag stand. Eric Voravong, Comgest Das nunmehr 42-köpfige ESG- Team von Comgest bekommt mit Eric Voravong Verstärkung. Als ESG-Analyst wird er speziell für die Nachhaltigkeitsanalyse von asiatischen Unternehmen zuständig sein. Voravong verfügt über 27 Jahre Branchenerfah- rung und hatte etwa bei BNP Paribas Führungspositionen inne. Maximilian Seim, Rothschild Asset Management Maximilian Seim ist seit Juli neuer Head of Third Party Distri- bution bei Rothschild AM. Er wird dort den Publikumsfonds- vertrieb in Deutschland und Österreich übernehmen. Seim kommt von Frankfurt-Trust, wo er den Fondsvertrieb für Whole- sale-Kunden im deutschspra- chigen Raum verantwortete. Eduardo Mollo Cunha, Eyb & Wallwitz Die Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz hat ihren Vertriebs- chef Eduardo Mollo Cunha zum neuen Mitgesellschafter beför- dert. Cunha ist seit 2010 für die Vermarktung der Investment- fonds im Geschäftsbereich Insti- tutional & Wholesale verantwort- lich. Cunha ist damit der vierte Gesellschafter der Münchner.

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