FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2017
175 www.fondsprofessionell.at | 3/2017 zu können. „Unsere Gesellschaft managt schon seit gut zwölf Jahren entsprechende Ga- rantiekonzepte, die – anders als bei manchem Mitbewerber – nach den schwierigen Jahren 2007 und 2008 nicht nur auch heute noch funktionieren, sondern sogar eine nennens- werte Performance abwerfen“, so Jost. Auch für C-Quadrat stellt das aktuelle Zinsniveau dabei natürlich eine besondere Herausforde- rung dar, aber für sehr viele langfristig orien- tierten Sparer gehe es nun einmal in aller Re- gel darum, neben dem garantierten Erhalt der ursprünglichen Einzahlung eine angemessene Rendite zu erzielen. „Menschen sparen ja nicht zehn oder 20 Jahre, um danach lediglich ihr Geld zurückzubekommen“, so Jost. „Sie wollen einen entsprechenden Mehrwert gene- rieren, um zumindest einen gewissen Infla- tionsschutz, möglichst aber etwas mehr zu er- halten.“ Das funktioniere aber nur durch den intelligenten Einsatz von risikobehafteten Komponenten. Versicherungsinterne Fonds Herausgekommen ist ein Produkt namens „Smart Protect 20XX“ (siehe dazu die Erläu- terungen im Kasten), das seit Mai dieses Jah- res im Einsatz ist und die frühere Fondsreihe „SEG 20XX“ ersetzt hat. Ein Problem galt es aber noch zu lösen. Das neue Angebot ist nicht als öffentlich zugängliches Sonderver- mögen in Form eines herkömmlichen Publi- kumsfonds aufgelegt. Um dennoch die Si- cherheit, die mit dem Status des Sonderver- mögens verbunden ist, nach außen hin zu si- gnalisieren, haben sich die Initiatoren ent- schlossen, eine renommierte Kapitalverwal- tungsgesellschaft ins Boot zu holen, die als vertraglich an die Versicherung gebundener Dienstleister für die administrative Sicherheit, besser gesagt, die Abwicklungssicherheit und die notwendige Transparenz bei dem neuen Konzept geradestehen sollte. Nicht ohne Grund fiel die Wahl auf Ampega Investment, denn die hat ähnliche Konzepte in Form der versicherungsinternen Fonds schon für andere Fondspolicen umgesetzt. „Unsere Gesellschaft als die administrative Einheit agiert bei dem Konzept im Hinter- grund und ist für den Versicherungsnehmer faktisch nicht wahrnehmbar“, erläutert Ampe- ga-Geschäftsführer Manfred Köberlein die Rolle seines Unternehmens. Im Sinne der auf- sichtsrechtlichen Regulierung entspreche das neue Produkt sogenannten versicherungsinter- nen Fonds. „Damit sind es eben keine öffent- lich zugänglichen Publikumsfonds, die von unserer Gesellschaft aber dennoch adminis- triert werden wie ein herkömmliches Sonder- vermögen. Regulatorisch sind sie das auch, denn in unserem Modell werden die Kunden- gelder getrennt vom Vermögen der Versiche- rung und der beteiligten Bank verwaltet.“ Wobei sich natürlich die Frage stellt, warum man nicht gleich den Weg über einen „ech- ten“ Publikums- oder Spezialfonds gewählt hat. „Aufgrund der besonderen Garantie- konstruktion hätten wir die in einem Fonds notwendige, sehr breite Risikostreuung nicht erreichen können“, erklärt Köberlein. Das Manfred Köberlein, Ampega Investment: „Wir agieren als administrative Einheit im Hintergrund.“ Christian Treuer, Barclays: „Ein Ziel war, dem Kunden wieder die Möglichkeit auf Mehrertrag zu eröffnen.“ Das Funktionsprinzip des neuen Garantiekonzepts „Smart Protect 20XX“ von Skandia Bei dem neuen Konzept wird das Kundengeld in ein Port- folio namens Smart Protect 20XX investiert. Der Namens- zusatz „20XX“ steht gewissermaßen stellvertretend für das vom Kunden gewählte konkrete Ablaufdatum jeweils im Januar eines Jahres. Ein Beispiel: Beim „Smart Protect 2028“ liegt das Ablaufdatum am 23. Januar 2028. Jedes Portfolio enthält jeweils eine werterhaltende Basiskompo- nente, durch die die Garantie gewährleistet wird, sowie eine ertragsorientierte Komponente. Über die Basiskom- ponente, in die – abgestimmt auf die Laufzeit – der Groß- teil der Anlagen fließt, wird in einen Zerobond investiert, im Prinzip die Garantie, die den Erhalt der eingezahlten Gelder zum Ende der Laufzeit absichert. Dieser Zerobond ist eine von Barclays emittierte Anleihe, die durch einen Korb von verbrieften und mit einem Dreifach-A-Rating ausgestatteten Unternehmenskrediten abgesichert ist. Der geringere Anteil des Kundenportfolios profitiert von der Wertentwicklung eines von C-Quadrat gemanagten Multi- Asset-Portfolios. Über eine Call-Option ist der Kunde da- bei an der Performance eines speziell dafür aufgelegten Index namens „C-Quadrat MultiAsset Risk Control 5,5% Index“ beteiligt. Der Index ist, über Bloomberg publiziert, transparent, Veränderungen in der Zusammensetzung kön- nen börsentäglich nachvollzogen werden. Der Index bildet ein bei Barclays geführtes Depot ab, das sich aus ver- schiedenen ETFs auf Aktien, Rohstoffe und Anleihen zusammensetzt. Über die Zusammensetzung entscheidet C-Quadrat als Fondsmanager börsentäglich neu, sodass sich der Index permanent ändern kann. Die vom Kunden gewählte Laufzeit bestimmt im Prinzip den Grad seiner Beteiligung an der Performance des In- dex, ausgedrückt als sogenannte Partizipationsrate. Diese fällt am Anfang nur sehr gering aus und liegt bei einer Laufzeit bis zum Jahr 2021 erst bei sechs Prozent und steigt bis zu einem Laufzeitende im Jahr 2031 auf 82 Pro- zent. Die Höhe kann je nach Entwicklung der Kapitalmärk- te variieren. Ein Beispiel: Angenommen, die Wertentwick- lung des gemanagten Multi-Asset-Portfolios beträgt bis zum Ablauf des Smart-Protect-2026-Portfolios im Januar 2026 30 Prozent, und die Partizipationsrate liegt während der gesamten Laufzeit bei 52 Prozent, dann würde der An- leger mit insgesamt 15,6 Prozent (52 Prozent Partizipation an 30 Prozent Wertentwicklung) von dieser Performance profitieren. Durch diese besondere Konstruktion konnten die Kosten eines entsprechenden Portfolios im Vergleich deutlich geringer gehalten werden als bei einer teureren UCITS-Variante. Sie liegen in allen Smart-Protect-Port- folios unter einem Prozent. Aufgrund der insgesamt hohen Komplexität des Produkts wurden zu Beginn 14 Laufzeitvarianten bis zum Jahr 2031 aufgelegt. Abhängig vom Marktumfeld können zukünftig aber auch längere Laufzeiten angeboten werden, wenn diese besser zum gewünschten Zieldatum des Kunden passen. Ein Anleger wählt dann einfach ein Zieldatum, das jenseits der längsten Fondslaufzeit liegt. In diesem Fall kommt der sogenannte Roll-over zum Tragen. Als Roll-over wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem ein Ga- rantiefonds – unter Beibehaltung seiner Wertgarantie und seines Anteilswerts – in einen Garantiefonds mit längerer Laufzeit übergeht, sobald ein solcher Fonds aufgelegt ist.
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