FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2017

den Vordergrund stellen und zusätzlich den passenden Produktmantel anbieten. In Öster- reich ist etwa ein Großteil unserer Sicav- Fonds zugelassen, das ist allerdings kaum bekannt. Unser Ziel ist es, für den Kunden eine bedarfsorientierte Lösung zu finden, sei es im flexiblen Sicav-Mantel oder im steuer- lich attraktiven Versicherungsmantel. Will man also in Zukunft auch den Retail-Fondsvertrieb über die Vertriebs- mitarbeiter der Versicherung ins Auge fassen? Nachdem Aberdeen und Standard Life Mitte August fusioniert haben, ist derzeit noch nicht genau geklärt, wie der Fondsvertrieb in Zu- kunft aufgestellt sein wird. Die Entscheidung darüber, welche Vertriebserlaubnis die Regio- nalmanager in Österreich wie auch in Deutschland erhalten werden, ist daher noch abzuwarten. Im Moment dürfen unsere Ver- triebsmitarbeiter die Sicav-Fonds im Retail- bereich jedenfalls noch nicht offiziell pro- moten. Meiner Meinung nach würde dieser Schritt allerdings Sinn ergeben, ob der Ver- triebsmitarbeiter dem Berater gegenüber sitzt und ihm den Fonds im Versicherungsmantel oder den Sicav-Fonds vorstellt, macht im Prinzip ja keinen Unterschied. Welche aufsichtsrechtlichenAnforderun- gen müsste man erfüllen, damit die Re- gionalmanager die Sicav-Fonds anbieten könnten? Entweder der Asset Manager eröffnet eine eigene Repräsentanz in Österreich oder die aktuelle Betriebsstätte der Standard Life Ver- sicherung in Österreich bekommt die Erlaub- nis, sich auch um den Vertrieb der Fonds kümmern zu dürfen. Dass Sie in Österreich wachsen wollen, ist natürlich nachvollziehbar, wie möchte man dies in der Praxis umsetzen? Für uns ist Österreich bereits ein vergleichs- weise erfolgreicher Markt. Sieht man sich das Geschäft in Deutschland und hierzulande an, so zeigt sich, dass wir bereits 20 Prozent unse- res Neugeschäfts in Österreich machen. Aller- dings sehen wir, dass das Geschäft stagniert, wir machen zwar stabiles Neugeschäft, aller- dings wächst es nicht mehr. Daher möchten wir uns auch intensiver und offener unseren Geschäftspartnern zuwenden. Wir sehen, dass unsere Vertriebspartner zunehmend mit ihrem Geschäftsmodell hadern. Sie müssen sich jetzt überlegen, wie sie in Zukunft vergütet werden sollen, wie ihr Beratungsmodell aufgebaut sein und wie ihre Kundenzielgruppe aussehen soll. Sie suchen daher nach Unterstützung, um ihr Geschäftsmodell kritisch zu hinterfragen. 145 www.fondsprofessionell.at | 3/2017 » Für uns ist Österreich bereits ein vergleichsweise erfolgreicher Markt. Sieht man sich das Geschäft in Deutschland und hierzulande an, so zeigt sich, dass wir bereits 20 Prozent unseres Neugeschäfts in Österreich machen. « Christian Nuschele, Standard Life sen “

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