FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2017
126 www.fondsprofessionell.at | 3/2017 aber für den Anleger wegen geringer Renditen und für den Vertrieb wegen vergleichsweise geringer Provisionen unattraktiv. Das bekom- men die Wohnbaubanken zu spüren. 2016 verzeichneten sie insgesamt 482 Mil- lionen Euro an Mittelzuflüssen, in diesem Jahr herrscht bei den Emissionen und Erwartungen Zurückhaltung. Es sind zwar Schuldverschrei- bungen auf dem Markt (siehe Tabelle), aber eine Umsatzrally zum Jahresende, sobald sich der steuerwirksame Gewinn abzeichnet, dür- fen die Emittenten nicht erwarten. „Sofern sich das aktuelle Zinsniveau nicht erheblich ändert, werden die aktuellen Emissionen bis auf Weiteres angeboten. Ein Nachfolgepro- dukt oder eine Änderung der bestehenden Emissionen ist aktuell nicht geplant“, heißt es von Seiten der S Wohnbaubank. Sie hat 2017 rund 53 Millionen Euro platziert und wird da- mit vermutlich nicht an das Emissionsvolumen des Vorjahres von 132 Millionen anknüpfen können. Die Raiffeisen Wohnbaubank, die mithilfe der Landesbanken voriges Jahr 109 Millionen Euro einsammeln konnte, hatte bei Redaktionsschluss überhaupt kein Produkt im Angebot. In der Pressestelle hieß es, dass ver- mutlich im Herbst eine Emission komme. Wechsel in die Randlage Deutlich attraktiver als Wohnbauanleihen sind Bauherrenmodelle, obwohl auch in die- sem Bereich die Luft mittlerweile dünn ist. Bessere Renditen erzielt man in Wien nur noch in den Randlagen, oder man weicht in die Bundesländer aus. Ein Angebot im Über- fluss gibt es auch hier nicht. Die besten Lagen sind auch in der Peripherie schnell vergeben. FONDS professionell hat sich aktuelle Pro- jekte näher angesehen. Bei HMW Cornerstone können sich Investoren an einer Miteigentümergemein- schaft (MEG) beteiligen, die ein skizziertes Projekt im 10. Bezirk in Wien erwerben und umsetzen kann. Geplant ist, dass die MEG ein kleines, ebenerdiges Gründerzeithaus mit einem „städtebaulichen Missstand“ abreißt und neu aufbaut. „Das Haus ist seit Länge- rem ungenutzt. Geplant ist, im Rahmen der Sanierungsförderung der Stadt Wien einen ,Abbruch-Neubau‘ zu erlangen“, erklärt Ge- schäftsführer Bernd Huber. In dem geplanten Neubau sollen 17 Woh- nungen mit zwei Zimmern und kleinen Bal- konen beziehungsweise Terrassen entstehen. Die Wohnungen sind voraussichtlich zwi- schen 40 und 61 Quadratmeter groß. Das Erd- geschoß ist für eine Geschäfts- beziehungs- weise Bürofläche mit knapp 100 Quadratme- ter Nutzfläche vorgesehen. Die kalkulierte Ge- samtnutzfläche beträgt etwa 1.043 Quadrat- meter zuzüglich 125 Quadratmeter Gemein- schaftsgarten im Hof. Ideengeber Huber ist überzeugt: „Die hochwertig ausgebauten und bezugsfertigen Wohnungen werden sich für die langfristige Vermietung bestens eignen.“ Der 10. Bezirk Favoriten ist, gemessen an den Einwohnern, der größte Bezirk in Wien mit einem starken Zuzug. Knapp 200.000 Menschen leben in dem klassischen Arbeiter- bezirk, der sehr beliebt ist und südlich an die Stadtgrenze reicht. Der Anteil nichtöster- reichischer Staatsbürger ist überdurchschnitt- lich hoch, während das Durchschnittseinkom- men der Einwohner unter dem der meisten anderen Bezirke Wiens liegt. Die Immobilie dieses Projekts liegt sehr zentral nahe dem Reumannplatz, wo U-Bahn, Straßenbahnen und Busse verkehren. Die arrivierte Premium Immobilien AG ist zurzeit unter anderem im 11. Bezirk in Wien aktiv. Er heißt Simmering und verbindet das Zentrum mit der östlichen Stadtgrenze Richtung Schwechat und Flughafen. In dem Arbeiterbezirk leben zirka 100.000 Einwohner mit einem unterdurchschnittlichen Auslän- deranteil von rund 25 Prozent. Simmering ist einer der günstigsten Bezirke Wiens, obwohl die Einkommen nicht so stark unter dem Durchschnitt liegen wie beispielsweise im 10., 15. und 16. Bezirk. Die Grillgasse liegt zentral und geht von der Simmeringer Hauptstraße ab. Hier können Investoren ein teilweise vermietetes Gründerzeithaus erwerben, das in unmittelbarer Nähe zu zwei U-Bahn-Stationen und zwei Straßenbahnstationen liegt. Die Beteiligung erfolgt an einer vom Pro- jektentwickler Premium initiierten Komman- ditgesellschaft. Das Unternehmen schlägt vor, die Immobilie umfassend zu sanieren und dabei einerseits die freien Wohnungen auf Kategorie-A-Standard anzuheben und ande- rerseits das freie Dachgeschoß auszubauen. sachwerte I immobilieninvestments Foto: © HMW Cornerstone Mag. Bernd Huber, HMW Cornerstone: „Hochwertige Wohnungen eignen sich für langfristige Vermietungen.“ Aktuelle Wohnbauanleihen im Angebot (Auswahl) Anleihe Emittent Laufzeit bis Zinssatz Gesamtnennbetrag Mindestzeichnung 1,4 % s Wohnbauanleihe 2017–2028/01 s Wohnbaubank 06.06.2028 1,40 % 100 Mio. Euro 3.000 Euro MinMax s Wohnbauanleihe 2017–2030/2 s Wohnbaubank 06.09.2030 6-M-Euribor 1 100 Mio. Euro 3.000 Euro 1,4 % Wandelschuldverschreibungen 2017–2028/1 Bank Austria Wohnbaubank 11.04.2028 1,40 % 20 Mio. Euro 2 1.000 Euro Var. Verz. Wandelschuldverschreibungen 2017–2030/2 Bank Austria Wohnbaubank 12.04.2030 6-M-Euribor 1 20 Mio. Euro 2 1.000 Euro 1,75 % Wandelschuldverschreibung 2015–2030/6 Hypo Niederösterreich 21.01.2030 1,75 % 50 Mio. Euro 100 Euro Fix-to-float Wandelschuldverschreibung 2015–2027/7 Hypo Niederösterreich 20.01.2027 10-J-Euro-Swap 3 30 Mio. Euro 2 100 Euro 2,2 % Wandelschuldverschreibung 2015–2030/19 Hypo Niederösterreich 16.12.2030 2,20 % 35 Mio. Euro 2 100 Euro Fix/variable Wandelschuldverschreibung 2015+2028/20 Hypo Niederösterreich 16.12.2028 6-M-Euribor 4 35 Mio. Euro 2 100 Euro 1,25 % Wandelschuldverschreibung 2017–2028/2 Hypo Oberösterreich 12.01.2028 1,25 % 50 Mio. Euro 100 Euro 2,0 % kündbare Wandelschuldverschreibung 2017–2037/1 5 Hypo Oberösterreich 12.01.2037 2,00 % 50 Mio. Euro 100 Euro Anleihe in Vorbereitung Raiffeisen Wohnbaubank n.a. n.a. n.a. n.a. Stufenzins-Wandelschuldverschreibungen 2017–2027 3-Banken Wohnbaubank 09.06.2027 1,00–1,75 % 10 Mio. Euro 6 100 Euro 1 Zinsuntergrenze 1,00 % und Zinsobergrenze 3,00 %. Bei der BA-Anleihe betrug der Zinssatz für die ersten 6 Monate 1,00 %. | 2 Aufstockung auf 50 Mio. Euro möglich | 3 Zinsuntergrenze 1,00 %. Bis 20.1.2018 Fixzins 1,00 % | 4 Bis 16.12.2018 Fixzins 2,00 % | 5 Kündigung zum 12.1.2029 möglich | 6 Aufstockung auf 20 Mio. Euro möglich
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