FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2016
80 www.fondsprofessionell.de | 4/2016 markt & strategie I vermögensverwaltende fonds E igentlich schien die Anlageidee Schwel- lenländer tot. Sogar der geistige Vater von Emerging-Markets-Investments, der ehemalige Goldman-Sachs-Chefökonom Jim O’Neill, begrub sein Konzept. Er ist der Schöpfer des Kürzels BRIC für Brasilien, Russland, In- dien und China. „Von den vier BRIC-Staaten ist China der einzige, der meine bisherigen Wachstums- erwartungen für dieses Jahrzehnt erfüllt hat“, schrieb der Ökonom in einem Gastbeitrag. So verschmolz dann auch sein ehemaliger Arbeit- geber den BRIC-Fonds des Hauses mit einem normalen Schwellenlän- derportfolio. Damit ist Goldman Sachs nicht allein. Viele Anbieter stellen die einst gefeierte Strategie ein oder legen Fonds zusammen. Doch nun erlebt dieses Segment eine fulminante Rückkehr. Schwel- lenländerfonds verzeichneten im Jahresverlauf bis Ende Oktober rund 17 Prozent Wertzu- wachs, wie das FONDS professionell Fonds- barometer zeigt. Einzelne Ländergruppen schnitten noch besser ab. Russland-Fonds no- tieren 34 Prozent und Indien-Portfolios rund 14 Prozent im Plus. Der Spitzenreiter mit einem Wertzuwachs von 85 Prozent ist aber Brasilien. Dies schlägt sich auch in Mittelzuflüssen in die Port- folios dieser Kategorien nieder (siehe Grafiken). Doch wird der rasante Aufstieg anhalten oder droht ein Rück- schlag? Schwach im Rennen lie- gen zum Beispiel Osteuropa- Fonds. Sind das aber vielleicht die Gewinner von morgen? Und wählt man besser Aktien- oder Anleihenfonds? Wer die Suche nach den künftigen Favoriten und das Ausbalancieren zwischen Aktien und Anleihen nicht selbst stemmen will, der kann dies Mischfondsmanagern überlassen. Im Rahmen einer vermögensver- Foto: © Rawpixel.com | Fotolia Nach herben Enttäuschungen gewinnen Emerging Markets wieder die Gunst der Anleger. Mischfonds versprechen einen ausgewogenen Zugang. Schwellenländer -Dämmerung Sonnenaufgang in Seoul: Besonders in Asien wachsen der Wohlstand und die Wirtschaftsleistung. Das eröffnet Anle- gern wieder lukrative Chancen. Zarte Zuflüsse Absatz von Schwellenländer-Mischfonds In Europa konnten Mischfonds mit schwellenländerübergreifendem Anlageschwer- punkt wieder Geld einsammeln. Quelle: Morningstar, Stand: per Ende September 2016 -250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300 2016 2015 2014 2013 2012 2011 N Nettomittelaufkommen Schwellenländer- Mischfonds -254 Mio. Euro 229 Mio. Euro
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