FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2015

18,8 Billionen Euro stecken in „gesellschaftlich verantwortlichen Kapitalanlagen“ UN-Prinzipien: 1.380 Unterzeichner weltweit mit mehr als 50 Billionen Euro 2013 2011 2009 2007 2005 p 3.151 Mrd. Euro 18.779 Mrd. Euro Socially Responsible Investments (SRI) 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 5.715 Mrd. Euro 51.875 Mrd Euro . 1.380 Unter- schriften 100 Unterschriften Verwaltetes Vermögen der Unterzeichner Den UNPRI – eine Initiative der Vereinten Nationen – haben sich mitt- lerweile rund 1.400 Kapitaleigner, Vermögensverwalter und Finanz- dienstleister aus allen Kontinenten mit mehr als 50 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen angeschlossen. Das sind rund 15 Prozent des global investierten Kapitals. Die Unterzeichner verpflichten sich, Um- welt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte (internationales Kür- zel: ESG) bei allen Aktivitäten zu beachten. Quelle: UNPRI 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % Impact Investment Nachhaltige Themenfonds Best-in-Class Normbasiertes Screening Engagement und Stimmrechtsausüb ung Integration Ausschlusskriterien 31,29 % 35,02 % Rest 1.036 Mrd. Euro 5 % Europa 11.965 Mrd. Euro 64 % USA 5.778 Mrd. Euro 31 % Rangfolge der unterschiedlichen SRI-Strategien Europa vor USA 25 gegenüber 7,9 % Wachstum 94 www.fondsprofessionell.at | 4/2015 markt & strategie I nachhaltige geldanlage Blick durch die grüne Brille Insgesamt waren Ende 2013 weltweit rund 18,8 Billionen Euro in „gesellschaftlich verantwortliche Kapitalanlagen“ (SRI) investiert. Ende 2007 waren es 3,1 Billionen Euro. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 25 Prozent. Zum Vergleich: Der gesamte Finanzanlagebestand ist um 7,9 Prozent per annum gewachsen. SRI ist ein Oberbegriff für sehr unterschiedliche Anlagekonzepte. Der Ansatz, Unterneh- men, Länder oder Branchen nach bestimmten Kriterien vom Investmentuniversum auszuschließen, belegt Platz eins in der Rangfolge. Integration bedeutet die explizite Berücksichtigung von ESG-Faktoren. Quelle: US SIF, Eurosif, McKinsey, Haver, BIS, Deutsche Bank Das Thema „Nachhaltigkeit“ hat in den vergangenen Jahren weite Teile des globalen Kapitalmarktes erobert. Ein Überblick. U m einen Standpunkt gegen den Vietnam- krieg einzunehmen, gründete die US- amerikanische Methodistenkirche im Jahr 1971 den „Pax World Fund“. Dies war die Geburtsstunde ethisch-ökologischer Investment- fonds. Zu Beginn engagierte sich nur eine kleine Investorengruppe, die die Rüstungsindustrie nicht mehr länger fördern wollte. Während des Apartheid-Regimes in Südafrika gewann die Initiative weiter an Bedeutung. Nachhaltiges In- vestieren blieb jedoch ein Nischenthema. Erst mit Einführung der „UN Principles for Respon- sible Investment“ im Jahr 2006, angestoßen durch den einstigen UN-Generalsekretär Kofi Annan, entwickelte sich das Thema langsam zum Mainstream. Die Prinzipien der Vereinten Nationen erhöhten weltweit den Druck, nach ethischen Gesichtspunkten zu entscheiden. Der Markt für gesellschaftlich verantwortliche Kapi- talanlagen (SRI) hat sich in den zurückliegenden acht Jahren mehr als versechsfacht. Inzwischen stecken 18,8 Billionen Euro in den diversen SRI-Strategien. Das „Forum Nachhaltige Geld- anlagen“, das den Nachhaltigkeitsbegriff strenger fasst, kommt auf ein Gesamtvolumen von knapp 200 Milliarden Euro für Deutschland, Österreich und die Schweiz. In Fonds und Spezialmandaten stecken immerhin mehr als 120 Milliarden Euro – oder 3,6 Prozent des gesamten verwalteten Fondsvolumens. DANIEL WINKELMEIER | FP

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