FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2015
Dass die Renditen in den USA schon heute höher liegen als in Europa oder Deutschland, hängt mit der am Markt vorhandenen Erwar- tung einer Zinserhöhung durch die Fed zusammen. Sobald es allerdings zu Enttäuschungen hinsichtlich der Entwicklung des Wirtschaftswachs- tums kommen sollte, werden diese Renditeaufschläge auch wieder zurückgehen, die Zinsen werden sin- ken. Darum bieten US-Treasuries immer noch ein gewisses Potenzial für Performance und Diversifika- tionseffekte. Was lässt Sie aktuell wieder posi- tiver auf die Emerging Markets schauen angesichts einer immer noch schwelenden Diskussion um die künftigen Wachstumsaussichten Chinas? Trolle Hansen: Wir haben wie gesagt Ende August wieder begonnen, unser Exposure in Aktien der Schwellenländer zu erhöhen. Der Hintergrund: Nach sieben Jahren der Under- performance gibt es Anzeichen dafür, dass das Gewinnwachstum bei den dortigen Unter- nehmen mit im Durchschnitt plus fünf Prozent künftig wieder höher ausfallen wird als in den entwickelten Ländern, wo die Ge- winne um durchschnittlich zwei Prozent sin- ken werden. Das haben viele Marktteilnehmer noch nicht realisiert. Andererseits sind die Sorgen um das chinesische Wachstum heute schon weitgehend in die Kurse eingepreist, auch wenn viele Akteure meiner Ansicht nach noch nicht wirklich verstanden haben, was das tatsächlich bedeuten wird. Auf jeden Fall hat es sich schon häufig als profitabel er- wiesen, entgegen dem Konsensus investiert zu sein. Wie gehen Sie mit dem Schlüsselpersonen- risiko um, das Ihr Fonds aufgrund der starken Fokussierung auf Ihre Person aufweist? Trolle Hansen: Das gesamte Multi- Asset-Team von Nordea umfasst mittlerweile mehr als 40 Mitarbeiter. Außerdem sind meine Kollegen Claus Vorm und Kurt Kongsted seit Bestehen des Teams mit dabei und haben als Co- Fondsmanager unseren Investment- prozess mitentwickelt. Daher gibt es meiner Ansicht kein nennens- wertes Key Man Risk. Noch ein Wort zur Performance. Mit einer simplen Mischung aus zwei Indexfonds für Aktien und Renten hätte man als Anleger in bestimmten Marktphasen ein besseres Anlageergebnis erzielt als mit Ihrem Fonds. Warum soll ein Inves- tor im Stable Return anlegen? Trolle Hansen: In der Kombination, die Sie ansprechen, dürfte der Return eines Investors in manchen Phasen in etwa vergleichbar sein, zugegeben. Aber auf jeden Fall war das damit verbundene Risiko für den Anleger geringer, wenn er in unseren Fonds investiert hat. Die Drawdowns in unserem Fonds sind einfach erheblich geringer als bei Ihrem Indexbeispiel. Zum wiederholten Mal deutlich sichtbar geworden ist das jüngst wieder im dritten Quartal, als die Volatilität an den Märkten enorm angestiegen ist. Die 50/50-Indexvarian- te hätte in dieser Zeit verloren, wir aber nicht. Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER | FP Asbjørn Trolle Hansen, Nordea: „Auf jeden Fall hat es sich schon häufig als profitabel erwiesen, entgegen dem Konsensus investiert zu sein.“ 50 www.fondsprofessionell.at | 4/2015 markt & strategie I fondsmanager im kreuzverhör KREUZ VERHÖR » Nach der Rally des US-Dollars haben wir begonnen, unsere Long-Position im japanischen Yen aufzubauen – auf heute rund 13 Prozent. « Asbjørn Trolle Hansen, Nordea Alle Fotos: © Joe Mortensen Analystenurteil: „Ein außergewöhnlicher Mischfonds“ Der von Asbjørn Trolle Hansen gemanagte Nordea 1 – Stable Return ist ein Mischfonds, der einen sogenannten Multi-Asset-Ansatz verfolgt. Ziel des Fondsmanagers ist es, mit einem breit gestreuten und flexiblen Anlageansatz stabile Erträge zu erwirtschaften und über rollierende Drei- jahresperioden keine Verluste auszuweisen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird neben einer Diversifikation auf der Ebene der Anlageklassen auch eine Diversifikation hin- sichtlich der genutzten Anlagestrategien vorgenommen. Dabei ist der Fonds so positioniert, dass er sowohl vom jeweils aktuellen Marktumfeld als auch von einer Trend- umkehr profitieren kann. Den Ausgangspunkt bei der Aus- wahl der einzelnen Anlageklassen und -strategien bildet immer das Risikomanagement, so müssen alle Positionen im Portfolio in das vorgegebene Risikobudget passen. Dass der Fondsmanager die Freiheiten dieses Prozesses zu nutzen versteht, zeigt sich auch am Lipper Leaders Rating. Hier konnte der Fonds über den Betrachtungszeit- raum (1. Oktober 2012 bis 30. September 2015) sowohl für die gezeigten Kapitalerhaltungseigenschaften (Preser- vation) als auch für die erzielte risikoadjustierte Wertent- wicklung (Consistent Return) und den Gesamtertrag (Total Return) die Bestnote 5 (Lipper Leader) erreichen. Die Kos- ten für die Verwaltung und das Management des Fonds (TER) werden von Lipper mit einer 2 bewertet und liegen damit über dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe. Da Nordea bereits seit dem Jahr 2004 im Bereich Mul- ti-Asset-Fonds aktiv ist, verfügt das Team um Asbjørn Trolle Hansen über langjährige Erfahrung in diesem Seg- ment. In Kombination mit dem strukturierten Anlage- prozess und dem strikten Risikomanagement führt dies dazu, dass der Nordea 1 – Stable Return im Bereich der Multi-Asset-Produkte als Basisinvestment angesehen werden kann. Nordea 1 Stable Return ISIN: LU0227384020 Agio: 5 % Verwaltungsgebühr: 1,50 % p.a. Erstausgabedatum: 2. 11. 2005 Fondsmanager: Asbjørn Trolle Hansen, Nordea ’08 10 % ’07 ’06 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 16 % 15 % 14 % 13 % 12 % 11 % Nordea-1 Stable Return Fund BP-EUR
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