FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2015

diesem Bereich gezahlt werden, auf der ande- ren Seite bestimmen Private-Banking-Themen wie Kostendruck, neue Regularien und Weiß- geld-Strategien die Diskussion. Nur selten wird über das Asset Management gesprochen, das immer noch als so etwas wie die Vermö- gensverwaltung für institutionelle Investoren oder als Anhängsel des Private Banking be- trachtet wird. Neben den beiden großen Asset Managern von UBS und Crédit Suisse dürften es gerade einmal Pictet und Vontobel sein, die sich auch im Ausland einen Namen gemacht haben. Im Prinzip fehlt es in der Schweiz an einer klaren Positionierung, wofür das hiesige Asset Management eigentlich wirklich steht. Was ist unter dem Schlagwort einer kla- ren Positionierung zu verstehen? Der eine oder andere Marktteilnehmer ver- steht darunter in erster Linie eine Positionie- rung durch Service und Kundenbetreuung. Das ist aus meiner Sicht eine wenig aussichts- reiche Strategie, wenn man im Konzert der international erfolgreichen Asset Manager mitspielen will. Natürlich ist es wichtig, einen professionellen Service zu bieten, eine wirk- lich nachhaltige Bedeutung kann man als As- set Manager nach meiner Auffassung aber nur durch eines erlangen: eine möglichst gute Per- formance und intelligente Anlagekonzepte. Sie gelten ohnehin als großer Verfechter eines aktiven Managements. Genau das haben wir uns auf die Fahnen geschrieben. Wobei wir davon überzeugt sind, dass man das nur schaffen kann, wenn man sich stark spezialisiert, statt zu versuchen, über große Anlagekomitees zu Konsensentschei- dungen zu gelangen. Deshalb haben wir uns ja bewusst und explizit für eine Multi-Bou- tiquen-Struktur entschieden. Jede dieser Bou- tiquen verfolgt ihren eigenen Investment- prozess, statt sich der großen Linie eines über allem thronenden Chief Investment Officers unterzuordnen. Das versetzt die einzelnen Fondsmanagementteams in die Lage, über- zeugte, wirklich aktive Anlageentscheidungen zu treffen. Damit sehen wir uns besser aufge- stellt als die Gegenseite. Meinen Sie mit Gegenseite die Anbieter von passiven Anlagestrategien? Damit sind zum einen natürlich die Anbieter von Indexfonds oder ETFs gemeint, denn seien wir doch ehrlich: Für entsprechende Strategie braucht man doch im Grunde ledig- lich eine gut funktionierende IT-Plattform. 181 www.fondsprofessionell.at | 4/2015 wir eigentlich sein wollen“ » Natürlich ist es wichtig, einen professionellen Service zu bieten, eine wirklich nachhaltige Bedeutung kann man als Asset Manager nach meiner Auffassung aber nur durch eine möglichst gute Performance und intelligente Anlage- konzepte erlangen. « Axel Schwarzer, Vontobel Asset Management P i - P i -

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