FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2015

der klassischen Lebensversicherungen. Ist das sinnvoll? Von Seiten der Anleger ist die Nachfrage nach Garantieprodukten nach wie vor hoch. Zudem gibt es auch viele Vermittler, die aufgrund schlechter Erfahrungen keine Fondspolizzen beziehungsweise überhaupt keine Kapitalver- anlagung mehr angreifen. Die Makler recht- fertigen das damit, dass sie sich ihr Versiche- rungsgeschäft nicht ruinieren wollen. Und ich kann schon verstehen, dass Berater dann lieber auf die klassische Lebensversicherung zurückgreifen. Allerdings sollte ihnen dann auch bewusst sein, dass der Zenit der klassi- schen Lebensversicherung hinter uns liegt. Aus heutiger Sicht muss man davon ausge- hen, dass man mit der klassischen Lebensver- sicherung nicht mehr die Erträge früherer Zei- ten erwirtschaften wird – weder auf Seiten der Kunden noch auf Seiten der Versicherungs- unternehmen. Diese Erkenntnis muss sich im Markt allerdings erst durchsetzen. Somit spräche alles für die Fondsgebun- dene, trotzdem sinken hier die Verkaufs- zahlen. Woran liegt das? Wenn man sich die Verkaufszahlen ansieht, muss man stets Einmalerlag und laufende Prämie auseinanderhalten. Im Bereich des Ein- malerlags wurden in der Vergangenheit vor al- lem indexgebundene Produkte mit Garantien verkauft. Diese Produkte gibt es heute nicht mehr, und dies spiegelt sich auch in den Zah- len wider. Die Produkte mit laufender Prämie sind nur leicht zurückgegangen, und da haben wir nun auch den Boden erreicht. Wir haben die laufende Prämie im Bereich der Fondsge- bundenen 2014 etwa um 14 Prozent steigern können. Und die Fondsgebundene hat für uns im Neugeschäft eine Bedeutung von über 60 Prozent! Der Markt ist in Summe zwar nicht gewachsen, unser Anteil allerdings schon. Und wie läuft Ihr Fondspolizzengeschäft im laufenden Jahr? Wir sind zwar keine große Versicherung, es gelingt uns allerdings, uns in dieser Nische breit zu machen. Bis zur Jahresmitte waren wir sehr gut unterwegs. Aktuell stehen wir auf dem Niveau vom Vorjahr, und ich gehe davon aus, dass wir im Herbst noch etwas aufholen und somit 2015 ein positives Ergebnis sehen werden. Im Gesamtmarkt herrscht beim Thema Fondspolizze aber weiterhin Zurück- haltung. Wie kann man dem entgegen- wirken? Ich bin überzeugt davon, dass die Fondspoliz- ze für Kunden mit einemAnlagehorizont von 147 www.fondsprofessionell.at | 4/2015 versicherung liegt hinter uns“ » Aus heutiger Sicht kann man davon ausgehen, dass man mit der klassischen Lebensversicherung nicht mehr die riesigen Erträge erwirtschaften wird – weder auf Seite des Kunden noch auf Seite des Versicherungsunternehmens. Diese Erkenntnis muss sich allerdings erst im Markt durchsetzen. « Dr. Philip Steiner, Nürnberger

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=