FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2015

127 www.fondsprofessionell.at | 4/2015 ting-Plattformen Regional Funding-Waldviertel GmbH, Wiener Straße 113a 3571 Gars am Kamp 0676/593 61 68 www.regionalfunding.at Ing. Wolfgang Pröglhöf, Geschäftsführer office@regionalfunding.at 2013 Ing. Wolfgang Pröglhöf 45 %, Wirtschaftsforum Waldviertel 45 %, Verein Interkomm Waldviertel 10 % Österreich Regionalität, KMU, alle Phasen ab Gründung Genussrecht in Wertpapierform Preise in Kategorien je nach Emissionsziel, Fixkosten zwischen 2,6 und 6,5 %, variable Kosten: 3 Euro pro Anleger inkl. Treuhandabwicklung, Verbriefung und Aufbewahrung der Sammel- urkunde durch Rechtsanwalt 1 1 69.200 Euro 1 150.000 Euro 2 Ja, offenes System (nur Honorarberater) Unbegrenzt Keine Keine Keine Nein Präsentationen, OnePager DPO-Experts-Seminare (direct public offering) für Wirtschafts- treuhänder, Vermögensberater und Unternehmensberater; in weiterer Folge ist für diese Expertise ist eine Zertifizierung angedacht Nein Conda AG Donau-City-Straße 6 1220 Wien 01/336 90 69 www.conda.at DI MMag. Paul Pöltner, Managing Partner team@conda.at 2013 k.A. D, A, CH, LI, SI, SK, PL Start-ups/KMU Nachrangdarlehen 7,5 –11,5 % der Finanzierungssumme 39 33 Ca. 3,7 Mio. Euro 5 888.500 Euro >15 Ja k.A. Nach individueller Vereinbarung Nach individueller Vereinbarung Nach individueller Vereinbarung In Vorbereitung Broschüre, Vertrag, Zeichnungs- schein, AltF-InfoV-Blatt (oder Prospekt, oder Prospekt light, oder VIB) Regelmäßige Netzwerkevents, Newsletter, direkter Kontakt Nein Conda Regional Funding nur über Finanzberater platzieren“, er- gänzt Watzka, der die Ansicht vertritt, dass Crowdinvesting bei Anlageproduk- ten und Absatzkanälen die Evolution bestehender Dinge ist. „Wir bauen einen Bogen von der alten Offline- zur neuen digitalen Welt“, betont der 41-Jährige. Da Watzka 13 Jahre im Private Ban- king gearbeitet hat und sich im Grün- derkreis einen Vermögensberater befin- det, gibt es von Anfang an Kontakte zu externen Vertrieben. Derzeit arbeitet die Plattform mit 80 Finanzdienstleistern zusammen; die Zahl hat sich 2015 ver- doppelt. „Die Berater kommen mittler- weile zu uns, weil ihnen die Produkte ausgehen und sie über neue Angebote froh sind“, ist der Geschäftsmann über- zeugt. Die Provision für den Vertrieb kommt aus dem Agio, das der Anleger bezahlen muss, was bei Crowdinvest- ments bislang untypisch ist. Bei Online- Zeichnungen beträgt der Ausgabeauf- schlag zwei Prozent, bei den Offline- Tranchen sind es fünf Prozent. Großaufgebot Eine Premiere in doppeltem Sinn feierte die Wiener Plattform Conda im November. Sie hat ihr erstes Projekt auf den Markt gebracht, das gezielt auf bei- den Kanälen angeboten wird: über das Internet und über die Zenith Vermö- gensberatung in Linz. Und dafür gibt es erstmals einen geprüften und von der Finanzmarktaufsicht gebilligten Kapi- talmarktprospekt, der ein Emissionsvo- lumen von bis zu 2,5 Millionen Euro vorsieht. Mit diesem Prospekt können Investoren über ihren Finanzberater auch größere Investitionen tätigen, denn auf dem Internetportal sind sie auf 5.000 Euro limitiert. Koordiniert wird die Offline-Platzie- rung über den selbstständigen Vermö- gensberater Sebastian Aigner. Er ist Kooperationspartner der Zenith GmbH, die Vertragspartner der Finanzdienstleis- ter wird, die bei diesem Projekt mitplat- zieren möchten. Gesucht werden Inves- toren für die vollautomatische Zapfanla- ge „Beerjet“. Sie kann in sieben Sekun- den bis zu sechs Bier gleichzeitig ein- schenken und ist zehn bis zwölfmal so schnell wie eine herkömmliche Zapf- anlage, versprechen die Erfinder. Die Anlage soll in großen Sportstätten und bei Veranstaltern von großen Events zum Einsatz kommen. Entwickelt wur- de der „Beerjet“ von einem Start-up- Unternehmen in Oberösterreich. Finanzberater Aigner ist nicht nur davon, sondern generell ein Fan von Crowdinvestments, weil man sich als Anleger – anders als bei klassischen Vermögensanlageprodukten – mit den Projekten persönlich identifiziert. „Be- rater und Anleger schätzen an dem neuartigen Investment, dass sie mit ihrer Investition direkt Unternehmen unter- stützen und unmittelbar zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Innovation bei- tragen. Außerdem sind sie Markenbot- schafter ihrer finanzierten Projekte.“ Kammersupport Das sieht auch die Führung des Fach- verbandes Finanzdienstleister der Wirt- schaftskammer so. Seit  Frühsommer gibt es dort einen eigenen Fachaus- schuss für die Crowdinvesting-Plattfor- men. Vorsitzender ist Conda-Geschäfts- führer Paul Pöltner. Das Gremium tagt mindestens einmal im Monat und ist derzeit intensiv mit der Umsetzung des Crowdfunding-Gesetzes beschäftigt. „Außerdem sind wir dabei, Standesre- geln und Standards für die Kommuni- kation zu entwickeln“, verrät Pöltner. Verbandsgeschäftsführer Philipp Born ist davon begeistert: „Wir betreuen die Plattformen seit fast zwei Jahren und helfen gern bei der Umsetzung des Alternativfinanzierungsgesetzes.“ Das Gesetz sei ein wichtiger Startpunkt, der rechtliche Dinge klarstelle. Jetzt müsse sich die junge Branche weiterent- wickeln. „In junge Unternehmen zu in- vestieren ist durch Crowdinvesting wie- der positiver besetzt“, spielt Born auf die leidige Heuschreckendebatte im Zusammenhang mit Private Equity an. Von dem neuen Anlagevehikel können seiner Meinung nach Unternehmer, An- leger und Finanzdienstleister profitieren. Deshalb ist es gut, dass sich die Platt- formen für den externen Vertrieb öff- nen. ALEXANDER ENDLWEBER | FP Gegensatz dazu gibt es deutsche Unternehmen, die mit freien Vertrieben kooperieren wollen oder das planen und auch ihre Fühler nach Österreich ausstrecken. Das gilt beispielsweise für Greenxmoney und Innovestment. Im kommenden Jahr möchte auch der Betreiber Crowddesk mit seiner Plattform LeihDeiner- UmweltGeld nach Österreich expandieren. Foto: ©1000x1000.at, Rockets Holding GmbH, www.kristineveit.at | dasertragreich.at, Sadri Turki | conda.at, Christof Kastner | regionalfunding.at

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