FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2015
34 www.fondsprofessionell.at | 1/2015 news & products I sachwer te HMW EMissionsHaus Baxter kauft MIG-Beteiligung Der Pharmakonzern Baxter International hat für rund 200 Millionen Euro das biopharma- zeutische Unternehmen Suppremol erworben. An dem deutschen Unternehmen waren die geschlossenen Venture-Capital-Fonds MIG Fonds 2, 4, 5, 8, 11, 12 und 13 beteiligt. Seit 2008 haben die Publikumsfonds zusammen rund 17 Millionen Euro in Suppremol inves- tiert. Zuletzt hielten sie insgesamt 30 Prozent der Firmenanteile. Nach Angaben der MIG AG werden rund 65 Millionen Euro an die MIG Fonds zurückfließen. Zu Plänen für Ausschüttungen aus dem Exit an die deut- schen und österreichischen Anleger äußerte sich das Unternehmen nicht. www.mig-fonds.de CBRE / iMMoBiliEn ÖstERREiCH Investitionen auf Vorkrisenniveau Investoren haben im Jahr 2014 rund 2,8 Mil- liarden Euro in österreichische Immobilien investiert. Gegenüber 2013 ist das Investi- tionsvolumen um eine Milliarde Euro gestie- gen, teilte die Beratungsgesellschaft CBRE mit. Der Rekordwert des vergangenen Jahres sei zuletzt vor der Finanzkrise im Jahr 2007 erzielt worden. Drei Viertel des Kapitals flos- sen in die Bundeshauptstadt Wien; rund 47 Prozent aller Transaktionen fanden mit Ein- zelhandelsimmobilien statt, Bürodeals liegen mit 31 Prozent Marktanteil an zweiter Stelle. www.cbre.at GEldanlaGE Anleger schielen wieder auf Gold Grundstücke, Immobilien, Häuser und Woh- nungen sind zwar nach wie vor die beliebtes- ten Geldanlagen der Österreicher, sie haben in den vergangenen Jahren in der Gunst der Anleger zugenommen. Dieses Ergebnis einer Untersuchung des Marktforschers Spectra ist nicht überraschend. Bemerkenswert ist aber, dass im Jänner 2015 im Vergleich zum Dezember 2013 neun Prozent mehr Öster- reicher der Meinung waren, dass Gold eine gute Geldanlage ist. Insgesamt vertreten 28 Prozent der Bevölkerung diese Ansicht. Damit hat Gold das Sparbuch und die Lebensver- sicherung in der Liste der gefragtesten Invest- ments überholt. www.spectra.at Canada Gold tRust Anleger in der Warteschleife Die geschlossenen Fonds von Canada Gold Trust befinden sich in der Krise. Sie erhalten von den kanadischen Goldminenfirmen, denen sie Darlehen für die Goldexploration geben hatten, seit dem zweiten Halbjahr 2014 keine Zinsen. Weder die Minenfirmen noch deren Muttergesellschaft Henning Gold Mines sind in der Lage, die Ansprüche der deutschen Fondsgesellschaften zu bedienen. Die Unter- nehmen haben ihre Ziele im vergangenen Jahr klar verpasst und benötigen dringend frisches Kapital. Die Umwandlung der Darlehen in Aktien von Henning Gold Mines, die von den Anlegern im Juli 2014 beschlossen worden war, wurde abgesagt. Anfang des Jahres wur- de bekannt, dass es Zweifel an der korrekten Mittelverwendung bei Henning Gold Mines gibt, die von einem Wirtschaftsprüfer unter- sucht werden. Henning Gold Mines soll mit einem Sanierungskonzept, das auf dem Ein- stieg eines großen Investors beruht, gerettet werden. Die Anleger erhalten bis auf Weiteres keine Auszahlungen von den Canada-Gold- Trust-Fonds, für die der Initiator in Österreich rund 1,5 Millionen Euro Eigenkapital einge- sammelt hat. Ende Februar haben die Anleger einen externen zweiten Geschäftsführer für die Fonds gewählt, der die Aktivitäten von Canada Gold Trust und Henning Gold Mines überwachen soll. www.canadagoldtrust.de RWB austRia Änderung bei Fondspolizze Im Herbst startete das Private-Equity-Haus RWB mit der Polizze „Premium Select“ ein neues Produkt. Vor wenigen Wochen hat der Initiator das Angebot modifiziert. Investoren erwerben nunmehr eine Lebensversicherung statt einer Rentenversicherung. Versicherer ist unverändert die Quantum Leben AG. Ziel- investment der fondsgebundenen Lebens- versicherung ist der offene Investmentfonds RWB Evergreen. www.rwb-austria.at Laut einer aktuellen Umfrage sind 28 Prozent der Öster- reicher davon überzeugt, dass Gold eine gute Anlage ist. Foto: © Ginasanders | Dreamstime.com Lloyd Fonds: Anleger sollen Schiffe für Lloyd-Fonds-Aktien abgeben Nach Chorus im vorigen Jahr macht Lloyd Fonds in die- sem Jahr Anleger geschlossener Fonds zu Aktionären des Emissionshauses. Anfang März wurden 18.000 Anleger, die über neun Fonds, an elf Schiffen beteiligt sind, zu einer richtungsweisenden Abstimmung aufgerufen. Die Investoren sollen die sechs Container- und fünf Tankschiffe in die börsennotierte Lloyd Fonds AG übertragen. Im Gegenzug würden die Anleger neue Aktien des Konzerns erhalten. Die Schiffe liefen zwischen 2000 und 2007 vom Stapel der Bauwerften. Die Containerschiffe haben Stell- platzkapazitäten von 1.100 bis 8.500 Standardcontainer (TEU). Von den neun betroffenen Schiffsfonds wurde einer, näm- lich das „Schiffsportfolio III“, das ursprünglich aus drei Schiffen bestand, in Österreich zur Beteiligung angeboten. Die Lloyd Fonds AG will von diesem Fonds das Con- tainerschiff MS Don Pascuale, Baujahr 2007, mit einer Größe von 8.533 TEU in den Konzern übernehmen. Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBS Roever Broenner Susat haben die elf Schiffe Ende 2014 auf insgesamt 325,2 Millionen Dollar bewertet. Unter Berücksichtigung der langfristigen Schiffskredite, die von der Lloyd Fonds AG im Zuge der Umwandlung übernom- men werden sollen, würden die elf Einschiffgesellschaften mit einem Wert von 162,3 Millionen Euro in die Aktien- gesellschaft eingebracht werden. Für die Einbringung der Schiffsfonds in die Gesellschaft, bei der die Anleger von Kunden zu Aktionären des Emissionshauses werden, sol- len die Fondsinvestoren bis zu 45,8 Millionen Aktien er- halten. Der Kurs, zu dem die Fonds ihre Schiffe an die Lloyd Fonds AG abgeben sollen, beträgt 3,54 Euro je Aktie. Dieser Wert basiert auf einer Bewertung des Unter- nehmens durch die Wirtschaftsprüfer. Der Kurs beinhaltet einen massiven Aufschlag auf den tatsächlichen Börsen- wert. Ende 2014 notierte die Aktie nur bei 1,18 Euro, bei Redaktionsschluss bei 2,56 Euro. Lloyd Fonds begründet die Umstrukturierungspläne mit Vorteilen im bestehenden Geschäft (etwa durch Finanzierungs-, Risiko- und Kosten- vorteile durch eine Flottenpolitik) und mit dem Ziel, „mit- tel- und langfristig ein international agierendes Schiff- fahrtsunternehmen mit einer breit diversifizierten Flotte“ werden zu wollen.
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