FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2015
186 www.fondsprofessionell.at | 1/2015 vertrieb & praxis I dachfonds-studie 1 l 2015 A uf sieben magere sollen ja sieben fette Jahre folgen. Fonds- beziehungsweise Dachfondsanbieter, die die heilige Schrift wörtlich nehmen, dürfen also optimis- tisch sein. Allerdings ist es auch höchste Zeit, dass sich der Trendpfeil dreht, denn wie die Daten der Vereinigung Österreichischer In- vestmentgesellschaften (VÖIG) zeigen, hat man von 2007 bis 2013 durchge- hend Mittelabflüsse verzeichnet. Eine Atempause brachte zwar das Jahr 2010, allerdings flossen die in diesem Jahr gewonnenen neuen Gelder fast nur in Spezial- fonds, die aufgrund ihrer niedri- gen Gebühren bekanntlich zu den „unattraktivsten“ Geschäftsfeldern der Fondsanbieter zählen. Erfreulicherweise war 2014 tat- sächlich ein Jahr der Wende. Der österreichische Fondsmarkt sah Nettomittelzuflüsse in Höhe von knapp 4,2 Milliarden Euro, wovon 1,4 Mil- liarden Euro auf Publikumsfonds entfielen. Auch die ersten Zahlen des aktuellen Jahres stimmen zuversichtlich. In den ersten beiden Monaten flossen mehr als zwei Milliarden Euro in österreichische Fonds. Und was für den Fondsmarkt als Ganzes gilt, trifft leider auch auf Dachfonds zu. Auch in diesem Marktsegment forderte die Finanzkrise ihren Tribut. Ein kurzer Rückblick: Während der Dachfondsmarkt hierzulande bis Mitte 2007 kontinuierlich wuchs und in der Spitze 40 Milliarden Euro auf die Waage brachte, ver- düsterte sich der Dachfonds-Himmel zum Jahresende 2007, ein beträchtlicher Teil des davor akquirierten Kapitals ging imAnschluss durch Abflüsse und Kursverluste verloren. Mitte 2009 lag das Volu- men nur noch bei 28 Milliarden Euro, womit der Dachfondsmarkt binnen zwei Jahren um rund 30 Prozent geschrumpft ist. Ab 2010 stieg das Volumen der Dachfonds zwar wieder, die Erholung wurde allerdings 2011 durch die Schul- denkrise in Europa erneut un- terbrochen. Seither ist ein mode- rater Anstieg des Dachfondsvolu- mens zu beobachten: Das von FONDS professionell eingesam- Foto: © Alphaspirit | Dreamstime.com, Florian Schulte Die Tatsache, dass sich der Anteil ausländischer Produkte in heimischen Dachfonds auch während der Krisenjahre laufend vergrößert hat, stellt Österreichs Dachfondsanbietern ein sehr gutes Zeugnis aus. Hier wurde scheinbar permanent an der Optimierung der Fonds gearbeitet, obwohl die Versuchung, eigene Produkte einzusetzen, sicher groß war. Die aktuelle Dachfonds-Studie zeigt, dass sich die seit 2014 zu verzeichnende positive Trendwende bei der Volumens- entwicklung auch 2015 fortsetzt. Ende einer Durststrecke Entwicklung passive Anbieter In den vergangenen fünf Jahren zählte – wenig überraschend – iShares zu den größten Gewinnern unter den Anbietern passiver Fonds. 0 500 1000 1500 2000 Mio. Euro iShares Subfonds-ETF Anbieter (400 bis 1.800 Mio Euro) Subfonds-ETF Anbieter (0 bis 200 Mio Euro) Deutsche AWM Passive Comstage Deka ETF Lyxor State Street Source Markets plc ETF Securities 2014 2009 2010 2011 2012 2013
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