FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2015
institutionellen Investoren, für die wir schon seit Jahren große Mandate managen, und machen gute Fortschritte in Richtung Multi-Asset und auch Small Caps. Dass Asien schon immer ein wichtiges Standbein war – so- wohl im Geschäft mit institutionellen Investoren wie auch Privatanlegern –, habe ich schon erwähnt. Dies hat durch unsere vor knapp einem Jahr abgeschlossene Akquisition des koreanischen Asset Managers SEI Asset Korea noch einmal eine besondere Bedeutung erhalten. Dass Großbritannien als unser Heimatmarkt eine beson- dere Größe im Gesamtportfolio unseres Unternehmens hat, wird Sie nicht verwundern, aber wir sehen auch Kon- tinentaleuropa als wichtiges Wachstumsfeld, in Märkten wie Deutschland und Frankreich verfügen wir schon jetzt über eine sig- nifikante Kundenbasis, vor allem im Retailge- schäft. Einen wichti- gen Schritt in dieser Hinsicht haben wir gerade durch die Eröffnung einer eigenen Nieder- lassung in Genf getan, eben weil das Schweizer Geschäft so schnell und stark gewachsen ist, dass es Sinn er- gab, das Land künftig nicht mehr von Frankfurt aus zu betreuen. Wollen Sie vielleicht auch davon profitie- ren, dass nicht nur die heimi- schen, sondern auch ausländi- sche Banken in der Schweiz wie etwa HSBC und UBS bei den Kun- den derzeit aus ver- schiedenen Gründen nicht gerade hoch im Kurs stehen? Angus Woolhouse: Darum geht es eigentlich gar nicht, und Sie werden verstehen, dass ich die Er- eignisse um die genannten Namen nicht kommen- tieren möchte. Was für mich aber außer Frage steht: Es besteht ein enormer Bedarf auf Seiten der großen, global agierenden Banken nach Investmentlösungen für deren Klientel, die in die Zeit passen und vor allem funktionieren. Was die von den großen Private-Banking-Zentren bereits heute verwalteten Assets angeht, so steht sicher Europa im Vordergrund; wenn es um die Wachstums- aussichten dieser Branche geht, liegt Asien ganz klar vorn. Deshalb ist es so wichtig für uns, mit den privaten Banken sowohl in Singapur als auch in der Schweiz zu sprechen. Denn das sind die Knotenpunkte für ein Private Banking, das mittlerweile genauso global aufgestellt ist, wie wir das sind. Deshalb müssen wir dort unseren Footprint setzen. Wollten wir das von London oder Hongkong aus machen, würden wir etwas verpassen. Es ist nicht unbedingt selbst- verständlich, dass eine in Europa beheimatete Fonds- gesellschaft erfolgreich in den USA agiert. Macht die Zugehörigkeit zu einer US- Mutter wie MassMutual das einfacher? Angus Woolhouse: Einmal abgesehen von Beispielen einiger europäischer Gesell- schaften, die durchaus ihre Erfolge in den USA haben, gebe ich Ihnen recht: Der US-Markt ist besonders, allein schon aufgrund sei- ner Größe. Einen eigenen Vertrieb aufzubauen kann sehr schnell sehr teuer werden, wenn man keine klaren Wettbewerbsvor- teile vorzuweisen hat, Consultants nicht wirk- lich überzeugen kann und über keine Kauf- empfehlungen verfügt, die auch in den USA ihre Hebelwirkung entfalten. Daher ist die Tatsache, 183 www.fondsprofessionell.at| 1/2015 » Asien war schon immer ein wichtiges Standbein für uns, sowohl im Ge- schäft mit institutionellen Investoren als auch mit Privatanlegern. Das hat durch die Akquisition des koreanischen Asset Ma- nagers SEI Asset Korea noch einmal eine beson- dere Bedeutung erhalten. « Angus Woolhouse, Baring Asset Management plus drei Prozent liefern“
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=