FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2015

151 www.fondsprofessionell.at | 1/2015 mann die Konsequenzen aus der Wahlnieder- lage und trat als Fraktionsvorsitzender zurück. Der gebürtige Steirer und Chef der Bank Austria Finanzservice übernahm die Führung der Wiener Fachgruppe erst 2013 von Wolf- gang Göltl, der nun als alter neuer Fraktions- chef alles daransetzen wird, die Vormacht- stellung zu halten und für weitere fünf Jahre Obmann zu bleiben. Zuwachs für FPÖ und UNOS Mehr Rückhalt hat der Bund in den Län- dern, in insgesamt sieben Kammern blieb die Mehrheit tiefschwarz. In Niederösterreich ka- men Michael Holzer und sein Team auf 53,1 Prozent der Stimmen und in Oberösterreich kann sich Herbert Samhaber über eine 70- Prozent-Mehrheit freuen. Die prozentual größ- te Verschiebung gab es im Ländle, wo rund 20 Prozent der Stimmen von der sozialdemo- kratischen zur christlich-bürgerlichen Partei hinüberwanderten. Bundesweit sorgten die Neos-Liste UNOS, die bei ihrem ersten An- treten auf Anhieb zweistellige Ergebnisse in Wien und Oberösterreich einfahren konnte, und die FPÖ-Liste „Freiheitliche Wirtschaft – für Unabhängige und pro Mittelstand“ mit Spitzenkandidat Sasha Dastl vom Strukturver- trieb OVB für den größten Stimmenzuwachs. Die unabhängigen Listen kassierten unter- dessen nach ihrer Trennung und der Nieder- lage 2010 einen nächsten Dämpfer. Die Unabhängigen Finanzdienstleister, die nach ihrem Sensationserfolg 2005 sogar die Ob- mannfunktion innehatten, haben in Nieder- österreich die Hälfte ihrer Stimmen verloren und werden damit immer mehr in die Bedeu- tungslosigkeit gedrängt. Bei den Versicherungsmaklern konnte sich Helmut Mojescick (SWV) über einen neuer- lichen Wahlerfolg in Wien freuen, der Chef der K&L Vermögensberatung & Risk Ma- nagement hat nun beste Chancen, als Makler- obmann wiedergewählt zu werden. Rudolf Mittendorfer, der sich im Vorfeld der Wahl einen harten Schlagabtausch mit Wolfgang Göltl geliefert hatte („Standesregeln sind Au- genauswischerei“, „Mit der FAF wurde eine intransparente Parallelstruktur geschaffen“), musste hingegen mit seiner Liste „Unabhän- giges Wirtschaftsforum“ empfindliche Nieder- lagen in Wien, Nieder- und Oberösterreich hinnehmen. Das Ergebnis der Versicherungs- agenten, die nicht innerhalb der Sparte Infor- mation und Consulting, sondern in der Han- delssparte angesiedelt sind, ähnelt stark dem der Finanzdienstleister: Der Wirtschaftsbund büßte in Wien 9,9 Prozentpunkte ein und rutschte hinter die Sozialdemokraten zurück. Der SWV unter Führung von Karl Weisz hat somit auch bei den Versicherungsagenten die Möglichkeit, die Führung im Landesgremium zu übernehmen. Oliver Walla würde sich da- rüber freuen: „Wir werden dann auch ab und zu gemeinsam auftreten. Ein Miteinander. Denn wir haben andere Sorgen, als uns gegenseitig zu bekriegen.“ Niedrige Wahlbeteiligung Eine Sorge, die alle gewählten Mandatare teilen, ist die niedrige Wahlbeteiligung. Das Ergebnis zeigt: Die Mehrheit interessiert sich nicht mehr für die Tätigkeit der Kämmerer. In keinem Bundesland sind mehr als 50 Prozent der wahlberechtigten Unternehmer zur Wahl gegangen, in Wien gaben lediglich 31,2 Pro- zent ihre Stimme ab; auch das ist demokratie- politisch bedenklich und ein Ruf nach Ver- änderung. Der nächste Urnengang ist 2020. Die Interessenvertreter sind gefordert – es gilt das Prinzip Hoffnung. DANIEL WINKELMEIER | FP Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten Zu vergebende Mandate: 96 – Wahlrechte: 4.452 – Wahlbeteiligung: 66,4 % – ungültige Stimmen: 105 Österreich Wien NÖ OÖ Salzburg Steiermark Kärnten Tirol Vorarlberg Burgenland ÖWB 1 56,0 % (+1,8) 26,9 % (-3,0) 60,8 % (+2,0) 69,6 % (+1,1) 73,3 % (+4,6) 77,6 % (-3,2) 61,4 % (+23,0) 37,1 % (+6,1) 71,0 % (+11,0) 82,8 % (-3,5)* SWV 2 15,0 % (-2,2) 40,6 % (-2,6) 11,3 % (-1,5) 6,2 % (-0,3) 4,5 % (-2,7) , n.a. 4,3 % (-1,4) 2,9 % (-6,5) 5,4 % (-18,0) RfW 3 7,3 % (+0,6) 1,2 % (+0,0) 8,9 % (+4,5) 9,0 % (+1,0) 5,9 % (-1,3) 15,2 % (+3,0) 4,3 % (-4,6) 13,7 % (-4,9) , n.a. 3,0 % (-2,2) Grüne 4 3,7 % (+1,4) 1,5 % (+0,5) 4,0 % (+0,4) 3,9 % ( n.a.) , n.a. (-3,4) 7,2 % (+0,1) 3,3 % (+0,7) 8,0 % ( n.a.) 7,5 % (+5,9) , n.a. FPÖ 5 1,1 % (+0,4) 4,9 % (+1,7) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. UNOS 6 1,8 % ( n.a.) 7,8 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. UWF 7 14,0 % (-2,0) 17,1 % (-4,5) 15,0 % (-5,5) 11,3 % (-5,6) 8,1 % ( n.a.) , n.a. 19,6 % (+4,8) 38,3 % (-2,7) 16,1 % (+1,1) 14,1 % (+5,7) FWS 8 0,6 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. 8,1 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. ULS 9 , n.a. (-1,1) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , (-13,5) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. UUL 10 0,5 % (-1,3) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. 7,1 % (-22,4) , n.a. , n.a. , n.a. 1 Österreichischer Wirtschaftsbund 2 Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband 3 Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender 4 Grüne Wirtschaft 5 FPÖ pro Mittelstand und Unabhängige 6 Unternehmerisches Österreich 7 Unabhängiges Wirtschaftsforum 8 Freiheitliche Wirtschaft Salzburg 9 Unabhängige Liste Salzburg 10 Überparteiliche und unabhängige Liste *gemeinsam angetreten Quelle: wko.at Versicherungsagenten Zu vergebende Mandate: 125 – Wahlrechte: 9.025 – Wahlbeteiligung: 50,47 % – ungültige Stimmen: 181 Österreich Wien NÖ OÖ Salzburg Steiermark Kärnten Tirol Vorarlberg Burgenland ÖWB 1 61,4 % (-6,8) 38,2 % (-9,9) 75,7 % (+2,5) 65,8 % (-11,6) 65,2 % (-10,0) 62,7 % (-12,0) 37,5 % (-1,1) 66,2 % (-7,1) 72,5 % (+4,6) 61,3 % (+2,8) SWV 2 21,3 % (+3,1) 42,7 % (+5,6) 14,1 % (+1,2) 12,7 % (+0,4) 16,1 % (+4,9) 16,9 % (+2,4) 42,2 % (+26,2) 8,1 % (-10,0) 22,0 % (-10,1) 27,6 % (-4,8) RfW 3 9,0 % (+2,0) 2,0 % (-1,9) 6,7 % (+3,3) 16,6 % (+6,3) 7,9 % (-2,4) 16,7 % (+7,4) 13,5 % (-1,4) 7,4 % (-1,1) , n.a. 6,6 % (-2,4) Grüne 4 3,9 % (+2,3) 1,8 % (-0,2) 3,6 % (+1,4) 4,9 % ( n.a.) 4,2 % (+1,0) 3,7 % (+2,2) 6,8 % (+1,0) 7,4 % ( n.a.) , n.a. 4,4 % ( n.a.) FPÖ 5 0,7 % (+0,2) 3,9 % (+0,3) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. UNOS 6 1,1 % ( n.a.) 5,3 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. 5,5 % ( n.a.) , n.a. UWF 7 1,2 % (-2,0) 6,1 % (+0,8) , n.a. (-8,4) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. FWS 8 0,6 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. 6,6 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. WIAR 9 0,7 % ( n.a.) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. 10,8 % ( n.a.) , n.a. , n.a. UUL 10 , n.a. (-1,1) , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. , n.a. (-24,6) , n.a. , n.a. , n.a. 1 Österreichischer Wirtschaftsbund 2 Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband 3 Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender 4 Grüne Wirtschaft 5 FPÖ pro Mittelstand und Unabhängige 6 Unternehmerisches Österreich 7 Unabhängiges Wirtschaftsforum 8 Freiheitliche Wirtschaft Salzburg 9 WIAR – für Wirtschaftsvielfalt in Tirol 10 Unabhängige und unparteiische Liste Quelle: wko.at

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