FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2015

144 www.fondsprofessionell.at | 1/2015 in manchen Fällen auch deutlich länger.“ Bei kleineren Kunden lohne sich die Mühe teil- weise gar nicht. Darüber freut sich am Ende der Pool, bei dem der Bestand bleibt, Klein- vieh macht ja bekanntlich auch Mist. Privatconsult Finanzadmin ist nicht der einzige Pool, der von den Umwälzungen in der heimischen Berater- und Vertriebslandschaft profitiert. Für das in Wien ansässige Unternehmen Privatconsult beschreibt Geschäftsführer Rainer Paschinger die Situation so: „Von Beratern, die seit 15 oder 20 Jahren dabei sind und die nun zu uns kommen, hören wir, dass ihnen ihr Haftungsdach nun vorschreibt, was sie zu verkaufen haben. Das schmeckt vielen nicht. Natürlich ist das Haftungsdach nicht zum Spaß da, der Name ist ja auch Pro- gramm, allerdings macht der Ton die Musik. Auch wir weisen die Vertriebspartner darauf hin, was wir als richtig erachten, allerdings verhindern wir keine Dinge, die gemäß der Risikoprofile der Kunden sehr wohl möglich sind.“ 2010 startete die Gesellschaft mit knapp mehr als zehn Beratern, mittlerweile hat Privatconsult 30 Vertriebspartner angeschlos- sen und sieht sich selbst als „kleines, feines“ Haftungsdach für Partner, die sich eine breite Palette an Möglichkeiten wün- schen. Allein im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der angebun- denen Partner laut Paschinger um zehn erhöht. „Wir haben mit Sicherheit Partner, die individu- eller zu betreuen sind als der Standardvermögensberater. Das geht deshalb, weil wir ein kleines Team mit flachen Hierarchien sind“, beschreibt der Privatconsult- Chef die Strategie seines Hauses. Dabei genießt er auch den Vorteil, dass das Unternehmen nicht un- bedingt auf das Haftungsdach- geschäft angewiesen ist. Ein gro- ßer Teil des betreuten Vermögens in Höhe von rund 130 Millionen Euro dürfte wohl von den Grün- dern Manfred Drennig und Josef Taus und von Kunden aus deren Umfeld stammen. Der Umgang mit dieser Klientel biete auch den Vorteil, dass man den Vertriebs- partnern auch mit dem ent- sprechend hochwertigen Know- how zur Seite stehen könne. Paschinger: „Kürzlich kam ein Vertriebspartner mit einer Stifterfamilie zu uns. Der Partner weiß, dass er mit der Stiftung allein gar nicht sprechen kann, da die als Gegenüber zumindest eine Wertpapierfirma oder eine Bank braucht. Hier unterstützen wir den Vertriebspartner mit gemeinsamen Ter- minen. Wir hatten in den vergangenen Jahren einige Fälle, in denen Berater größere Kunden akquiriert haben, dabei aber wussten, dass sie diese allein gar nicht servicieren könnten. Mit uns als Partner konnten sie die Kunden für sich gewinnen.“ Vermögensverwaltung Eine Teil seines Erfolgs führt Paschinger auch darauf zurück, dass er Partnern eine strukturierte Vermögensverwaltung anbieten kann. „Wir glauben, dass dies ein nachhaltiges Geschäftsmodell für den einzelnen Vermö- gensberater ist, weil er provisionsunabhängig wird. Hier fließen nur eine Umsatzkommis- sion oder ein Teil der Errichtungsgebühr und anteilig ein Entgelt aus der Management- gebühr für die laufende Betreuung des Kun- den. Falls also in Zukunft Bestandsprovisio- nen verboten werden sollten, ist man auf der sicheren Seite.“ Als weiteres Plus von Vermö- gensverwaltungskonzepten sieht der Poolchef den Vorteil, dass sie im immer dichter gewor- denen Regulierungsdickicht eine praktikable und zeitsparende Lösung darstellen. Zwar seien die Einnahmen gemessen an der Ver- mittlung von Aktienfonds prozentual etwas geringer, dafür handle es sich um aktiv ge- steuerte Portfolios, in die die Kunden weitaus größere Teile ihre Vermögens investieren könnten. Laut Paschinger kommt das Konzept im Markt gut an: „Einige Partner konzentrie- ren sich sehr stark auf diese Variante, weil die Kunden laufend betreut werden. Die Berater ersparen sich dadurch den Zeitaufwand, Kunden persön- lich zu betreuen und Umschichtun- gen vorzunehmen. Die Hälfte unse- rer Partner nimmt diese Möglich- keit bereits wahr.“ Zusätzlich bietet man seit dem vorigen Jahr auch eine standardisierte Vermögensver- waltung über die direktanlage.at an, die ausschließlich auf Dividenden- aktien setzt. Ab 30.000 Euro inves- tiert der Kunde in ein Portfolio aus 15 Aktien, die Dividendenauszah- lungen erfolgen direkt aufs Depot. Investiert wird in Unternehmen mit stabiler beziehungsweise steigender Dividende. Die Aktien werden langfristig gehalten, womit auch die Kosten im Rahmen bleiben. „Für Kunden, die direkt in ihrem Depot Aktien haben möchten, ist dies eine interessante Möglichkeit, und die Nachfrage nach diesem Angebot hat uns überrascht. Für kleinere Kunden bieten wir auch einen eige- nen Fonds mit derselben Strategie.“ GEoRG PANKl | FP Foto: © Privatconsult Rainer Paschinger, Privatconsult: „Mittlerweile hat die Privatconsult 30 Vertriebspartner angeschlossen.“ Privatconsult A. Daten 1. Hauptgesellschafter Dr. Manfred Drennig, Familia Beteiligungsg.m.b.H. (Fam. Taus) 2. Poolmitglieder (ohne/mit Konzession) 31/0 3. Mindestanforderung an Vermittler Gewerbeschein WPV 4. Produktspektrum Sämtliche Fonds gemäß jeweiliger Fondsplattform, Wertpapiere, Vermögensverwaltung – struktu- riert, standardisiert, individuell Raffaella 5. Ansprechpartner Schneider, CFP 6. Telefon 0664/848 67 50 7. Internet (http://www...) www.privatconsult.com B. Grundsätzliches 1. Fixe bzw. laufende Gebühren? Nein 2. Versicherung erforderlich? Ja 3. Exklusivitätsklausel? Nur falls Anbindung als VGV 4. Vertraglicher Kundenschutz? Ja 5. Anzahl eigener Fonds/Dachfonds 3/11 C. Direktgeschäft 1. Vertriebsvereinbarungen mit KAGs 1 2. Zahlungsmodus Verkaufsprovision Monatlich 3. Zahlungsmodus Bestandsprovision Quartalsweise 4. Provisionssystem Abschluss bis 90 %, volumensabhängig; Bestand bis 70 %, volumensabhängig D. Verträge Fondsplattformen Die Plattform – Capital Bank, Direktanlage FFB, Semper Constantia, BA-Finanzservice vertrieb & praxis I pools

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