Das Debüt von Stamford Harbour Capital wird wahrscheinlich zu den größten Starts in der Hedgefonds-Branche überhaupt gehören – selbst dann, wenn die neue Gesellschaft von Steve Cohen weniger Kapital anlockt als erwartet. Das schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg in einem Bericht zum anstehenden Comeback des gefallenen Hedgefonds-Managers Cohen.

Zur Erinnerung: Die Fahnder der US-Börsenaufsicht SEC hatten sieben Jahre lang gegen Cohen ermittelt, der Vorwurf: Insiderhandel. Nachweisen konnten sie dem Hedgefonds-Manager nichts. Sie zwangen ihn allerdings dazu, bis zum Jahr 2018 kein fremdes Kapital mehr zu verwalten

Nun will Cohen wieder an den Start gehen und treibt sein Comeback mit Stamford Harbour Capital kraftvoll voran – allerdings unter wachsamen Augen. Laut Bloomberg setzt er dabei auf das Big-Brother-Prinzip: In der Mitte des Handelsraums seiner Gesellschaft Stamford Harbour Capital befindet sich eine Kommandozentrale. Dort ist ein 50-köpfiges Compliance-Team strategisch positioniert, um die Gespräche der Händler in Echtzeit mitzuhören, E-Mails nach verdächtigen Worten zu durchforsten und sogar Job-Anwärter zu durchleuchten.

Cohen will keine Angriffsfläche bieten
Das so genannte Intelligence-Team der Gesellschaft umfasst Analysten, die fünf bis zehn Jahre Erfahrung bei US-Geheimdiensten oder als Ermittler haben, wie aus einer Stellenausschreibung auf LinkedIn Ende letzten Jahres hervorging. Der Raum ist Teil der Vorbereitungen des Milliardärs, der sich künftig juristisch suaber machen will.

Jedoch hat Cohen sein ursprüngliches Ziel, zehn Milliarden US-Dollar an externem Anlagekapital zu beschaffen, offenbar zurückgeschraubt, berichtet Bloomberg. Billig wird es für Investoren so oder so nicht: Cohen plant, eine Verwaltungsgebühr von 2,75 Prozent zu erheben sowie einige Kosten an die Kunden weiterzureichen. Zudem müssen Kunden bis zu 30 Prozent des Gewinns als Gebühr bezahlen. (fp)