FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

and Estate Planner (siehe Interview ab Seite 192). Der Berater hat das Thema Erb- schaftsplanung schon vor einigen Jahren für sich entdeckt, heute ist es längst fester Bestandteil seines Beratungsansatzes. Für Berater, die keine Ausbildung wol- len, sondern einen Nachweis ihrer Experti- se auf diesem Gebiet, gibt es ebenfalls eine interessante Zertifizierung durch incite, die Akademie des Fachverbandes Unterneh- mensberatung, Buchhaltung und Infor- mationstechnologie (UBIT). Dazu stellt das Institut in einer ISO-17024-akkreditierten Personenzertifizierung die Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten in den Berei- chen Nachfolge, Übernahme und Über- gabe fest. Verlangt werden schriftlich ein- zureichende Zertifizierungsunterlagen so- wie ein kommissionelles Fachgespräch (sie- he Kasten unten). Ein schmaler Grat Eines muss den Beratern allerdings auch bewusst sein, egal ob sie eine CFEP-Ausbil- dung oder sonstige Zertifikate vorweisen können: Bei ihrer Arbeit bewegen sie sich rechtlich oft auf einem sehr schmalen Grat. Meist kennen sie sich im Steuer- und Erb- schaftsrecht sehr gut aus. Ebenso wie Ruhe- standsplaner und Generationenberater dür- fen sie aber keine Dienstleistungen erbrin- gen, die Steuerberatern, Rechtsanwälten oder Notaren vorbehalten sind. Wer hier die Grenzen überschreitet, kann sich leicht Ärger einhandeln (siehe Beitrag ab Seite 204). Für Figl geht es daher vor allem darum, Risikopotenziale beim Kunden zu entdecken und diese aufzuzeigen. „Sobald es um Rechtsberatung oder den gestalteri- schen Einsatz von gesetzlichen Normen geht, ist jedenfalls ein Rechtsexperte oder Notar hinzuziehen. Viele Banken kooperie- ren mit nationalen und internationalen Netzwerkpartnern, um den Kunden ein auf ihre familiäre Situation und Bedürfnis- se maßgeschneidertes Angebot unterbrei- ten zu können. Der internationale Aspekt ist dabei nicht zu vernachlässigen, wenn man die zunehmende internationale Ver- flechtung von anwendbarem Erbrecht be- denkt, beispielsweise im Hinblick auf Aus- landsimmobilien, internationale Wohnsitze und Unternehmensbeteiligungen“, so die Expertin des CFP-Verbands abschließend. Ausbildungsexperte Art rät den Beratern in diesem Zusammenhang, vor allem ihre eigenen Kernkompetenzen im Auge zu behalten und sich in der Beratung nicht zu weit von diesen zu entfernen: „ImRahmen unserer Aus- und Weiterbildungsangebote bedienen wir uns je nach Themengebiet ergänzend externer Experten als Vortragen- den. Während den Lehreinheiten haben die Teilnehmer die Möglichkeit, durch ge- meinsamen Austausch mit dem Lehren- den und der Gruppe ein besseres Gefühl hinsichtlich des jeweiligen Expertentums zu entwickeln.“ GEORG PANKL FP Ausbildungen und Zertifikate Beim Certified Foundation and Estate Planner (CFEP) handelt sich um einen ergänzenden Lehrgang zur bestehenden CFP-Ausbildung für Finanzberater, die sich vor allem zu den Themen Erben und Vererben und unternehmerischer Nachfol- geplanung spezialisieren wollen. Die Ausbildung umfasst unter anderemwichtige Inhalte wie Unternehmensbewertung, vertie- fende Grundlagen zum Erbrecht, inklusive internationales Erb- und Steuerrecht, unternehmerische Vermögensnachfolge sowie den Einsatz von Stiftungen zur Nachfolgeplanung. Die Erlangung des CFP-Zertifikats ist somit Voraussetzung für die Absolvierung des CFEP- Lehrgangs. Dauer: Das aktuelle Programm umfasst sieben Ausbildungstage. Kosten: zirka 4.000 Euro Kontakt: www.cfp.at Die Zertifizierung Certified Business Succession Consultant ist ein Qualitätssiegel für Berater, die Unternehmen bei der Planung, Abwicklung und Bewältigung von Wechseln in der Eigentümer- und Geschäftsleitungsstruktur begleiten. Diese Zertifizierung wird exklusiv durch incite, die Qualitätsakademie des Fachverbandes Unterneh- mensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT), ver- geben. Für die Zertifizierung muss man bereits über umfangreiche Erfahrung und einschlägiges Fachwissen in den relevanten Bereichen verfügen und diese nachweisen können. Die Zertifizierung erfolgt nach einem zweistufigen Verfahren: Stufe 1 ist die Prüfung der formalen Zulassungskriterien (schriftlich einzureichende Zertifizierungsunterlagen), Stufe 2 ist ein kommissionelles Fachgespräch. Das Zertifikat hat eine Gültig- keitsdauer von drei Jahren. Kosten: 390 Euro zzgl. USt. Kontakt: www.incite.at € € € € € € » Das Thema Erben und Vererben betrifft alle und ist in den nächsten Jahren besonders gefragt. « Claudia Figl, CFP Verband SPEZIAL | ERBEN & VERERBEN Weiterbildung 198 fondsprofessionell.at 2/2021 FOTO: © CFP VERBAND

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